BEGEGNUNGEN / TEIL II / 2016 -2017

In den nunmehr 10 Jahren seines Bestehens hat DAS OPERNMAGAZIN neben den zahlreichen Kritiken, Pressemeldungen und Artikeln rund um die Oper und die Klassische Musik, auch immer wieder Interviews mit Künstlerinnen und Künstlern veröffentlicht. Die Reihe „Künstler/-Innen-Portraits“ ist im Laufe der Zeit zu einem der Markenkerne dieser Seite geworden. Das Interesse an diesen Artikeln ist seit Beginn dieser Reihe an sehr groß und die ständigen Artikelaufrufe, auch der älteren Interviews, belegen dies eindrucksvoll. Mit meinen Artikeln „Begegnungen“ möchte ich einen Rückblick auf die von mir geführten Interviews werfen. Es waren Begegnungen mit Menschen, die ich zuvor in ihren verschiedensten Tätigkeiten im künstlerischen Bereich erleben durfte und mit denen ich dann später Gespräche führte um sie meinen Leserinnen und Lesern ein wenig näher vorzustellen. Natürlich waren dies in erster Linie Sängerinnen und Sänger, aber auch Dirigenten, Musiker, und sogar ein Statist und ein Fotograf waren bis jetzt dabei. Nicht selten entwickelten sich aus diesen Treffen, diesen Begegnungen, sympathische Kontakte auf verschiedensten Ebenen, die bis zum heutigen Tage anhalten. Grund genug für eine Rückschau in eigener Sache.  

 

Teil 2: Alexander Schweinfort/ Tamara Weimerich/ Albina Shagimuratova/ Kenneth Mattice/ Ingo Martin Stadtmüller/ Aris Argiris/ Ashley Thouret/ Hannes Brock/ Piotr Prochera/ Almerija Delic/ Lorris Dath/ Emmanuel Papadopoulos (Teil 1: HIER)

 

Alexander Schweinfort u. Detlef Obens / Opernhaus Dortmund /Foto @ Das Opernmagazin

Im Februar 2016 traf ich den Theaterstatisten Alexander Schweinfort. Er hatte in einigen Dortmunder Produktionen mitgewirkt. In einer allerdings mit vollem Körpereinsatz. Während des Vorspiels zur Verdioper LA TRAVIATA zeigt uns die Regie recht deutlich, auf welche Weise die tragische Heldin Violetta Valery ihren Lebensunterhalt bestritten haben dürfte. Ein Bett auf offener Bühne, daneben eine Sektflasche und zwei Gläser. Die Bettdecke hebt sich und ein nackter und athletisch gebauter Liebhaber entsteigt dem Bett. Ein letzter Blick, der mehr von seiner eigenen Begeisterung über seine soeben erbrachte Leistung als über den Respekt gegenüber dieser Frau aussagt, und er geht von dannen. Es gehört m.E. schon recht viel Mut und auch Selbstbewusstsein dazu, sich vor so vielen Menschen auf der Bühne gänzlich unbekleidet zu zeigen. Manchmal mutet uns Opernregie auch schon mal zu viel des Guten zu. Aber in diesem Fall war es durchaus vertretbar. Für mich Anlass genug endlich ein Gespräch mit einem Statisten zu führen. Und es wurde ein sehr angenehmes Gespräch. Am 7. Februar erschien das erste Interview des Jahres mit dem Titel „MIT EINEM OPERNSTATISTEN IM GESPRÄCH: ALEXANDER SCHWEINFORT VON DER OPER DORTMUND„.

 

Tamara Weimerich/Oper Dortmund/Hänsel und Gretel/ Foto @ Anke Sundermeier

Mit der Sopranistin Tamara Weimerich traf ich mich Ende Juni 2016 zu einem Interview am Hörder Phönixsee. Ein rundum angenehmes Ambiente für ein Gespräch mit einer Künstlerin, die so viele Facetten hat. Und mit der ich im Laufe der Zeit einige Gespräche führte. Während unseres Interviews berichtete sie mir von einem Zitat ihrer Gesangslehrerin, Hedwig Fassbender, die ihr einmal sagte: „Für jede schöne Stimme ist Platz auf dieser Welt!“. Ich denke, hätte sie Frau Fassbender Jahre später als Tamina in der Dortmunder ZAUBERFLÖTE erlebt und hätte ebenso gebannt ihrer Arie „Ach, ich fühl’s, es ist verschwunden“ gelauscht, wie ich es am 9. Dezember 2016 tat, hätte sie ihr gesagt: „Tamara, Du hast Deinen Platz gefunden!“ . Und natürlich konnte der am  19. Juli 2017 erschienene Artikel über Tamara dann auch nur so heißen: „„FÜR JEDE SCHÖNE STIMME IST PLATZ AUF DIESER WELT!“ – DIE KÜNSTLERIN DER OPER DORTMUND IM GESPRÄCH MIT DEM OPERNMAGAZIN„.

 

Albina_Shagimuratova_black.JPG
Albina_Shagimuratova_black.JPG

Sie sass in ihrer Hotelsuite im fernen Chicago und ich in meiner Wohnung im Münsterland. Uns verband das Medium Internet, genauer gesagt, SKYPE. Schon eine tolle Sache! Der Zeitverschiebung Beachtung geschenkt, begann unser Gespräch Nachmittags mitteleuropäischer Zeit. Bei ihr war es Morgens. Opernstar Albina Shagimuratova, die Abends zuvor gerade zusammen mit ihrem Bühnenpartner Piotr Beczala in LUCIA DI LAMMERMOOR an der Lyric Opera Chicago gefeiert wurde, stand mir für ein ein äußerst angenehmes Gespräch zur Verfügung. Der russische Weltstar gab mir in diesem Interview einige Einblicke in Ihr Leben und Ihre künstlerische Arbeit und berichtete auch von dem großen Pensum an berufsbedingten Reisen rund um den Globus. Am 19. Oktober 2016 erschien eines der meist gelesensten Interviews bis dahin auf meinem OPERNMAGAZIN:“ OPERN-WELTSTAR ALBINA SHAGIMURATOVA IM GESPRÄCH MIT DEM OPERNMAGAZIN„.

 

Kenneth Mattice / Foto @ Klaus LeFebvre
Kenneth Mattice / Foto @ Klaus LeFebvre

Künstlerehepaare in der Opernszene sollen gar nicht so selten sein. Aber mit beiden ein längeres Einzelinterview zu führen kommt wohl nicht so häufig vor. Emily Newton und ihr Ehemann Kenneth Mattice kamen beide aus den USA nach Deutschland um hier ihre in den Vereinigten Staaten begonnenen Karrieren fortzuführen. Mit der Sopranistin hatte ich bereits ein Interview im Jahr zuvor geführt. Nun traf ich mich am 1.11.2016 mit dem Bariton Kennth Mattice an einem kalten Novemberfeiertag in Hagen zum Gespräch. Hagens großartiger „Eugen Onegin“ in der gleichnamigen Oper war ein sehr angenehmer und eloquenter Gesprächspartner und die Zeit verging im Fluge. Heraus kam ein, wie ich finde, recht schönes Portrait über diesen, nach wie vor am Theater Hagen engagierten, Bariton: „DER BARITON KENNETH MATTICE IM GESPRÄCH MIT DEM OPERNMAGAZIN„.

 

Ingo Martin Stadtmüller / Foto @ Tobias Leppert
Ingo Martin Stadtmüller / Foto @ Tobias Leppert

Das letzte Interview des Jahres 2016 führte ich wieder einmal mit einem Dirigenten. Im Dortmunder Kreuzviertel traf ich den jungen  Kapellmeister und musikalischen Leiter der JUNGEN OPER Dortmund, Ingo Martin Stadtmüller. Er beeindruckte mich mit seinem musikalischen Wissen und natürlich auch als Dirigent des wundervollen Webber-Musicals „Sunset Boulevard„, welches er am Opernhaus Dortmund leitete. Uns verbindet, dass wir die CD-Einspielungen mit der grandiosen Künstlerin Glenn Close in der Rolle der Norma Desmond so überragend finden. Klar, dass ein so begabter Künstler seinen Weg gehen sollte, ja muss. Mittlerweile ist Ingo Martin als 1. Kapellmeister und Stellvertreter des Generalmusikdirektors am Schleswig-Holsteinischen Landestheater engagiert. „DER DIRIGENT INGO MARTIN STADTMÜLLER IM GESPRÄCH MIT DEM OPERNMAGAZIN“ erschien am 9. Dezember 2016.

 

Aris Argiris / Foto @ privat
Aris Argiris / Foto @ privat

Er stand schon länger auf meiner Wunschliste: Aris Argiris, der international bekannte Bariton. Der gebürtige Grieche hat sich aber auch als Gesangspädagoge einen Namen gemacht. Als Universitätsprofessor lehrt er an der Berliner UDK und geniesst – nicht nur bei seinen Studenten –  einen hervorragenden Ruf als Lehrer. Das er natürlich als Opernsänger einen mindestens ebenso glänzenden Ruf hat, steht außer Frage. Mittlerweile hat sich seit unserem ersten Treffen seine Gesangskarriere um das Wagnerfach weiterentwickelt. Mit großem Erfolg hat er seine Debüts als Ring des Nibelungen-Wotan gegeben und auch da Maßstäbe setzen können. Wir trafen uns in einem seit vielen Jahren bestehenden Dortmunder Cafe und führten ein Gespräch, das weit über die Kunst hinausging. Aris ist ein durchaus auch politisch denkender und handelnder Mensch mit großer sozialer Ader und Empathie. Es ist immer auch eine Freude mit ihm auch über verschiedene Themen zu sprechen die weit über die Musik, die Oper, hinausgehen. Aber in erster Linie steht sein großes Wissen rund um den Gesang im Vordergrund und sein Engagement dies an seine jungen Studenten weiterzugeben. Wir haben immer wieder telefoniert oder auf anderen Kanälen den Kontakt erhalten.  Aris gehört zu den Opernstars der Szene, die ganz besonders auf den Social-media-Kanälen, wie beispielsweise Facebook, aktiv sind und immer ein offenes Ohr, auch für seine vielen Fans, hat. Ich freue mich über diese Verbindung zu diesem besonderen Mann. „PLÄNE-ZIELE-VERANTWORTUNG: DER BARITON ARIS ARGIRIS IM GESPRÄCH MIT DEM OPERNMAGAZIN“ wurde am 12. März 2017 veröffentlicht und wurde der Auftakt meiner noch folgenden Interviews in diesem laufenden Jahr.

 

Ashley Thouret u. Detlef Obens

In besonderer Erinnerung ist mir das Treffen mit der Sopranistin Ashley Thouret im März 2017 in einer Dortmunder Bäckerei mit angeschlossenem kleinen Cafe und Blick auf die stark befahrene Hohe Strasse. Die im kanadischen Toronto aufgewachsene Künstlerin erwies sich als eine sehr freundliche und überhaupt nicht komplizierte Interviewpartnerin. Sie erzählte sehr interessant von ihren Anfängen als Sängerin und auf welchen Stationen sie dann dem Ruf an die Oper in Dortmund gefolgt ist. Auch mit Ashley ist der Kontakt seither erhalten geblieben. Von hier aus ganz liebe Grüße an Dich! „ASHLEY THOURET – DIE KANADISCHE SOPRANISTIN IM GESPRÄCH MIT DEM OPERNMAGAZIN„. 

 

Ks. Hannes Brock /Foto privat
Ks. Hannes Brock /Foto privat

Ein Publikumsliebling der Oper Dortmund ist er schon seit vielen Jahren. Den Ehrentitel „Kammersänger“ erhielt er daher auch als Anerkennung für seine langjährige Tätigkeit an diesem Haus. Hannes Brock, der immer noch vielbeschäftigte Künstler, stand mir erfreulicherweise im April für ein Portrait über ihn und seine Karriere zur Verfügung. Wir trafen uns auch in diesem schon erwähnten alt eingesessenen Dortmunder Cafe in der City und es wurde ein höchst interessantes, und auch amüsantes, Gespräch mit diesem erfahrenen Sänger und Entertainer. Am 26.April 2017 veröffentlichte ich sein Portrait unter dem Titel „DA KOMMT NOCH MEHR! – KAMMERSÄNGER HANNES BROCK IM GESPRÄCH MIT DEM OPERNMAGAZIN„.

 

MiR Gelsenkirchen /Don Giovanni /Piotr Prochera / Foto @ P. Malinowski
MiR Gelsenkirchen /Don Giovanni /Piotr Prochera / Foto @ P. Malinowski

Neben Dortmund ist natürlich auch das Gelsenkirchener Musiktheater im Revier immer wieder ein Ziel und ein Mittelpunkt meiner Berichterstattung. Dort traf ich mich mit dem Bariton Piotr Prochera. Ihn hatte ich bereits in verschiedenen Rollen bewundern können: sei es als Barnaba in LA GIOCONDA oder als Don Giovanni in Mozarts gleichnamiger Oper, oder wie erst vor kurzem  als Zurga in PERLENFISCHER und als Marquis de la Force in Dialogues des Carmélites. Wir hatten ein langes, persönliches und angenehmes Gespräch in der Kantine des Theaters. Eine besondere Atmosphäre, da während unseres Interviews immer wieder andere Künstler des MIR in den Raum kamen um dort ihre Pausen zu verbringen und sich auszutauschen. Ich denke sehr gern an das Treffen und an das am 7. Juni 2017 erschienene Portrait „„MUSIKTHEATER IST ETWAS GANZ BESONDERES“- DER BARITON PIOTR PROCHERA IM GESPRÄCH MIT DEM OPERNMAGAZIN“ zurück.

 

Almerija Delic / Foto @ Michael Gründel

Nach der Sommerpause des Jahres 2017 erfüllte ich mir mit dem Interview mit Almerija Delic einen weiteren Wunsch. Die Mezzosopranistin, die mittlerweile von der Oper Dortmund zum Staatstheater Nürnberg gewechselt ist, hat nicht nur durch unser Treffen einen großen Eindruck auf mich hinterlassen. Wir hätten vermutlich noch lange weiter über alles mögliche gesprochen, aber der zeitliche und auch persönliche Rahmen war etwas eng gefasst.  Aber am Ende kam dabei ein Artikel über diese ganz besondere Künstlerin heraus, mit dem ich ein wenig ihre Vielseitigkeit herausstellen konnte. „MEZZOSOPRANISTIN ALMERIJA DELIC – SIE GEHT IHREN WEG!“ ist auch einer der Artikel geworden, der ungemein viel Aufmerksamkeit erfahren hat. Ich denke gern an den Termin im Oktober 2017 zurück.

 

Detlef Obens u. Lorris Dath
Lorris Dath u. Detlef Obens

Ebenfalls ein lang gehegter Wunsch war es einmal einen Orchestermusiker zu treffen und ihn, oder auch sie, den Lesern/-Innen des OPERNMAGAZINs vorzustellen. Die Wahl für das erste Interview dieser Art fiel auf den Solo-Pauker der Dortmunder Philharmoniker, Lorris Dath. Und es war eine ausgezeichnete Wahl! Die Pressesprecherin der Philharmoniker, die einmalig kooperative Anneliese Schürer, hatte uns extra dazu den Probenraum des Orchesters reserviert und verwöhnte uns dazu auch noch mit Kaffee. An dieser Stelle möchte ich Anneliese einmal meinen herzlichsten Dank für alles aussprechen, was sie in ihrer Zeit als Pressesprecherin der Dortmunder Philharmoniker immer ermöglicht hat. Sicher nicht selbstverständlich! Aber nun zurück zu Lorris Dath. Ich gebe zu, dass ich relativ unbedarft in dieses Gespräch mit dem Musiker gegangen bin. Aber dieser sympathische und offene Musiker hat mit Begeisterung von seiner Arbeit und seinem Instrument gesprochen und berichtet, dass ich auch heute noch sehr gern und auch dankbar daran zurückdenke. Am 28. November 2017 erschien „LORRIS DATH – DER SOLO-PAUKER DER DORTMUNDER PHILHARMONIKER IM GESPRÄCH MIT DEM OPERNMAGAZIN

 

Detlef Obens u. Emmanuel Papadopoulos/11-2017
Detlef Obens u. Emmanuel Papadopoulos/11-2017

Das letzte Interview des Jahres 2017 erfolgte im Hotel Savoy in Berlin. Dort war ich mit einem Gesangsschüler des bereits erwähnten Baritons Aris Argiris verabredet. Wie Aris ist auch Emmanuel Papadopoulos gebürtiger Grieche und Bariton. Emmanuel studiert bei Prof. Argiris an der UDK in Berlin-Charlottenburg Gesang für das Opernfach. Für mich äußerst interessant mal einen Sänger zu treffen, der sich noch in Ausbildung befindet und der mir so auch die Möglichkeit eröffnet, mehr über die Motivation und die Beweggründe zu erfahren, aus welchen Überlegungen heraus ein junger Mensch diesen beruflichen Weg einschlagen will. Emmanuel habe ich als einen sehr höflichen, ruhigen und sachlich argumentierenden Gesprächspartner in Erinnerung. Aber auch als jemanden, der schon einige Erfahrungen im Rampenlicht, zwar nicht auf der Bühne, aber als Fotomodell unter anderem in Paris und Mailand, sammeln konnte. Aus dieser Zeit stammen auch einige der Fotos in dem Artikel über den angehenden Opernsänger den ich am 29, November 2017 veröffentlichte: „EMMANUEL PAPADOPOULOS – DER GRIECHISCHE GESANGSSTUDENT IN BERLIN IM GESPRÄCH MIT DEM OPERNMAGAZIN„.

 

  • Teil 2 © Detlef Obens DAS OPERNMAGAZIN 
  • Titelfoto: Detlef Obens /@ Jan-Philipp Behr

 

 

 



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