Seit Jahren vertraut das Festspielhaus repräsentative Chorwerke Thomas Hengelbrock und dessen Balthasar-Neumann-Chor und –Ensemble an. In dem Konzert am 11. November 2018, 17 Uhr, ist nun Mozarts Requiem an der Reihe.
Das Konzertprogramm des 11. Novembers – zu Gehör kommen das Requiem von Wolfgang Amadeus Mozart und die Missa superba von Johann Caspar Kerll – entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Freiburger Balthasar-Neumann-Ensemble und dem Balthasar-Neumann-Chor, mit denen Thomas Hengelbrock seit dem ersten gemeinsamen Auftritt 2003 immer wieder gern gesehen und -gehörter Gast in Baden-Baden ist.
Mozarts unvollendet gebliebenes Requiem von 1791 zählt zu den berühmtesten Werken des Komponisten. Die Entstehungsgeschichte ist geheimnisumwittert. Mozart erhielt den Auftrag durch einen Boten im Auftrag eines anonym bleibenden Geldgebers (es war der exzentrische Graf Franz von Walsegg). Diese Tatsache, verbunden damit, dass Mozart während der Arbeit schwer erkrankte und schließlich starb, ließ im Nachhinein viele Legenden entstehen. Das Werk nimmt auch in Mozarts geistlichem Oeuvre eine einzigartige Stellung ein. Der Schwerpunkt liegt auf den Chorpartien, die nicht wie sonst üblich von ausladenden Soloarien unterbrochen werden. Die Solisten bleiben in den Chorsatz integriert. Auch das Orchester hat dienende Funktion. Sein Klang wird durch den dunklen Ton der Bassetthörner bestimmt. Der Musik ist eine Eigentümlichkeit eigen, die erschauern lässt und die letzten Töne aus Mozarts steigen im unvergleichlichen, ergreifenden „Lacrimosa“ auf.
Thomas Hengelbrock führt das unvollendete Werk in der bekannten Fassung auf, die von dem Mozart-Schüler Franz Xaver Süßmayr vervollständigt wurde.
Mozarts Requiem vorweg erklingt die „Missa superba“ des deutschen Barockkomponisten Johann Caspar Kerll.
Die „Missa superba“ stammt von dem deutschen Barockkomponisten Johann Caspar Kerll (1627-1693), der zu Lebzeiten berühmt war, später jedoch in Vergessenheit geriet. Die doppelchörig zu singende Missa superba wird zum ersten Mal 1674 erwähnt. Das Werk ist unter anderm dadurch bekannt geworden, dass Johann Sebastian Bach dessen „Sanctus“ bearbeitete und als eigenes Werk aufführte (als BWV 241).
Thomas Hengelbrock zählt zu den bekanntesten deutschen Dirigenten und bestritt am Festspielhaus zahlreiche barocke Konzerte und Chorwerke wie Bachs Messe in h-Moll – auch bei Produktionen wie „L’Orfeo“, Leonard Bernsteins „West Side Story“ und großen Opern wie „Rigoletto“ und „Falstaff“ bis hin zur umjubelten konzertanten „Rheingold“ bei den Pfingstfestspielen 2017 stand er am Pult des Festspielhauses Baden-Baden.
Im Jahr 1995 führte Thomas Hengelbrock herausragende Musiker im Balthasar-Neumann-Ensemble zusammen. Das Ziel: Musizieren auf Grundlage historisch informierter Aufführungspraxis, die sich jedoch nicht auf die Alte Musik beschränkt, sondern Werke vom Frühbarock bis zur Moderne entsprechend ihrer Entstehungszeit und dem historischen Hintergrund auf authentischem Instrumentarium darbietet. Regelmäßig gastiert das Orchester an renommierten Konzerthäusern wie dem Festspielhaus Baden-Baden, der Pariser Oper, dem Teatro Real Madrid, im Konzerthaus Dortmund, der Philharmonie Essen und bei den Salzburger Festspielen.
Bereits 1991 gründete Thomas Hengelbrock den Balthasar-Neumann-Chor. Dieser tritt heute in den großen europäischen Konzertsälen und bei Festivals auf und Tourneen führten die Sänger nach China, Mexiko und in die USA. Im Mittelpunkt der Beschäftigung steht neben romantischen und zeitgenössischen Werken die Musik des 17. und 18. Jahrhunderts. Besonders hervorzuheben ist die künstlerische Vielseitigkeit des Vokalensembles: Jeder Sänger ist in der Lage, als Solist aus dem Chor hervorzutreten und ebenso als Teil des Gesamtklangs in der Gruppe aufzugehen. Dies ermöglicht einzigartige Flexibilität in Besetzung und Repertoire.
Als Solisten sind bei dem Konzert am 11. November 2018 im Festspielhaus Baden-Baden Katja Stuber (Sopran), Marion Eckstein, Jan Petryka und Reinhard Mayr (Bass) zu erleben.
Weitere Informationen und Tickets: www.festspielhaus.de<http://www.festspielhaus.de>
Persönliche Beratung und Reservierungen: Tel. 07221 / 30 13 101
- Titelfoto: Balthasar-Neumann-Chor und -Ensemble / Foto (c) Florence Grandidier