
GALA-KONZERT
Internationales Opernstudio Zürich
Zürcher Kammerorchester
Adrian Kelly, Dirigent
Mitglieder des Int. Opernstudios
Opernhaus Zürich
8. Juli 2024
Seit 1961 besteht das Internationale Opernstudio, welches unter dem Patronat der Freunde der Oper Zürich gegründet wurde. Es gilt als eine der wichtigsten Ausbildungsstätten für angehende Opernsänger/innen. Wenn man die Liste der Mitglieder seit der Gründung ansieht, findet man viele große Namen, welche an diesem Ort begonnen haben. Die jeweils 14-16 jungen Sänger/innen aus der ganzen Welt, erhalten eine sehr intensive Ausbildung und Anleitung für Ihre Zukunft. Es bietet sich Ihnen die Gelegenheit, erste Erfahrungen auf der großen Bühne und in der jährlichen Eigenproduktion zu sammeln. In Meisterkursen mit berühmten Persönlichkeiten aus dem Bereich Gesang, Dirigat und Regie, werden viele wertvolle Erfahrungen weitergegeben.
Das jährliche Galakonzert auf der großen Bühne, ist eine gute Gelegenheit, die jungen Stimmen zu entdecken.
Den Anfang machte der Bariton Aksel Daveyan mit der Cavantine „Largo al factotum“ aus Rossinis „Il barbiere di Siviglia“ lebhaft unterstützt von seinen Kollegen. Ein souveräner Auftritt. Selten zu hören ist das Quintett „Ich habe Numro Eins“ aus der Oper „Der Wildschütz“ von Albert Lortzing, Mit viel Humor boten die Sopranistin Flavia Stricker als Baronin, die Mezzosopranistin Indyana Schneider als Gräfin, Tenor Christopher Willoughby als Baron, Bariton Felix Gygli als Graf und Bass Jonas Jud als Baculus, eine gesanglich einwandfrei Leistung.
Ebenfalls aus „Il barbiere di Siviglia“ erklang die Arie „La calunnia è un venticello“ gesungen vom Iranischen Bass Amin Ahangaran welcher mit seiner großen Stimme überzeugte. Im anschließenden Quintett „Nous avons en tête une affaire“ aus der Oper „Carmen“ beeindruckten Sopranistin Yewon Han, Mezzosopranistin Dominika Stefanska, Indyana Schneider, Tenor Raúl Gutiérrez und Aksel Daveyan durch eine ganz harmonische Wiedergabe. Mit dem Sextett aus Mozarts „Don Giovanni“ „Di molti faci il lume/Sola, sola in buio loco“ beschlossen die Sopranistin Maria Stella Maurizi, Bariton Samson Setu, Flavia Stricker, Indyana Schneider, Christopher Willoughby und Amin Ahangaran, sowie Quentin Mourier, Cembalo, den ersten Teil des Programms.

Nach der Pause kam man in den Genuss von Ambroise Thomas „Hamlet“. Entr‘acte, Monolog, Rezitativ und Arie, Rezitativ, Terzett aus dem 3. Akt. „J‘ai pu frapper le misérable/Être ou ne pas être/Je t‘implore, ô mon frère/Quel fantôme ai-je vu passer dans la nuit/Allez dans un cloître“. Großartig Bariton Gregory Feldmann als Hamlet. Jonas Jud als Le Roi, Amin Ahangaran als Polonius, Yewon Han also Ophélie und Dominika Stefanska als La Reine, machten diese Szenen zu einem der Höhepunkte dieses Programms. Ebenfalls fast nie zu erleben ist Ernst Krenek‘s „Jonny spielt auf“. Hier wurde mit viel Schalk die Szene „Du schöner Berg, der mich anzieht“ von Maria Stella Maurizi als Anita und dem Tenor Maximilian Lawrie, zu einem Kabinettstück.
Rezitativ und Cavantina „Care compagne, e voi, tenere amici/ Come per me sereno“ der Amina aus der Oper „La Sonnambula“ wurde von Yemon Han mit eindrücklicher Virtuosität gesungen und löste beim Publikum große Begeisterung aus. Aus Puccini‘s „La bohème“ erklang die Szene und das Duett „In un coupé?/O, Mimi tu più non torni“ gesungen von Raúl Gutiérrez als Rodolfo und Aksel Daveyan als Marcello, ein Genuss. Mit Jacques Offenbachs Finale aus der Operette „Monsieur Choufleuri“, „Vraiment, votre petite fête“ beschloss das ganze Ensemble dieses abwechslungsreiche Konzert.
Begleitet wurden die jungen Sänger/innen vom Züricher Kammerorchester unter der Leitung von Adrian Kelly, welcher zusammen mit Fernando Loura, Quentin Mourier und Lidiia Vodyk für die Musikalische Einstudierung verantwortlich war.
Es ist immer wieder eine Freude junge Talente zu erleben und man kann allen Beteiligten wünschen, das Ihre Träume in Erfüllung gehen.
- Rezension von Marco Stücklin / Red. DAS OPERNMAGAZIN-CH
- Internationales Opernstudio Zürich
- Titelfoto: Opernhaus Zürich/Außenansicht/Foto @ Dominic Büttner