Basel: Britten-Mozart-Konzert mit dem Sinfonieorchester Basel am 12. Januar 2022

Sinfonieorchester Basel/12.1.22/Foto © Benno Hunziker

Das Konzert des Sinfonieorchester Basel bot eine interessante Begegnung mit zwei selten gespielten Werken von Benjamin Britten. Anlässlich der Krönung von Königin Elizabeth II kam dem Komponisten die Ehre zu, eine Oper zu komponieren. Im Jahre 1953 stellte er sein Werk “Gloriana” vor, dem jedoch nur verhaltener Erfolg gegönnt war. Der Königin und dem Publikum solle es gefallen haben, aber die Kritik war wenig gnädig. Dies war wohl der Grund, warum Britten aus seinem Werk die hier aufgeführte “Sinfonische Suite aus Gloriana, op. 53a” zusammengestellt hatte. Es dürfte zum ersten Mal gewesen sein, dass man diese Komposition in der Schweiz zu hören bekam.

 

Selbst nach der Reduktion des Werks auf die Länge dieser Sinfonischen Suite zeugen mächtige Fanfarenklänge, abgelöst durch Volkstanzmelodien und “The Lute Song” für Tenor, interpretiert durch Werner Güra, von der Opulenz des zugrundeliegenden Werks. Ivor Bolton, welcher die Oper 2018 in Madrid dirigiert hatte, war der ideale Vermittler dieses Werkes und bot mit dem Orchester eine eindrückliche Wiedergabe der Suite.

Nach der Pause erklang die “Sinfonia Concertante für Violine, Viola und Orchester Es-Dur, KV 364” aus dem Jahre 1779 von Wolfgang Amadeus Mozart, eines seiner schönsten Werke für solistische Streicher und Orchester.

Sinfonieorchester Basel/12.1.22/Foto © Benno Hunziker

Mit den beiden bekannten Solisten Isabelle Faust, Violine und Antoine Tamestit, Viola, kam man in den Genuss einer wunderbaren Wiedergabe dieses Werkes. Sie spielten die anspruchsvolle Partie eindrücklich harmonisch und ließen alle Feinheiten dieser Komposition aufs schönste erklingen. Eine Aufführung von höchster Qualität. Das Publikum wusste diese Leistung zu schätzen und spendete großen Applaus. Mit einer Zugabe bedankten sich die beiden Solisten.

Zum Abschluss erklangen die “Matinées Musicales, op 24” aus dem Jahre 1941 von Benjamin Britten. Eine Hommage an den Komponisten Gioachino Rossini, mit welcher Britten Kanzonetten und Arietten, sowie Ballettmusik dessen Opern respektvoll orchestriert und ihnen so eine reizvolle Leichtigkeit verliehen hat.

Sinfonieorchester Basel/I. Bolton/12.1.22/Foto © Benno Hunziker

An der engagierten Darbietung der fünf bekannten Melodien durch das bestens disponierte Sinfonieorchester Basel, geleitet durch Ivor Bolton, kam zum Ausdruck, dass die Musiker voll in ihrem Element waren.

Einmal mehr ist es dem Sinfonieorchester Basel gelungen, mit einem abwechslungsreichen Programm die Besucher zu begeistern.

SINFONIEORCHESTER BASEL
Ivor Bolton, Leitung
Isabelle Faust, Violine
Antoine Tamestit, Viola
Werner Güra, Tenor

Stadtcasino Basel, 12.01.2022

 

  • Rezension von Marco Stücklin / Red. DAS OPERNMAGAZIN-CH
  • Sinfonieorchester Basel
  • Titelfoto und alle weiteren Fotos ©Benno Hunziker
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