Deutsche Oper Berlin, copyright: Leo Seidel

Deutsche Oper Berlin: Highlights im März 2017

Deutsche Oper Berlin – Donald Runnicles – Foto @ Bettina Stoess

Thomas Manns weltberühmte Novelle bildet die Vorlage für Benjamin Brittens letzte Oper, TOD IN VENEDIG, die am 19. März 2017 unter musikalischer Leitung von Donald Runnicles und in der Regie von Graham Vick Premiere feiert.

Der erfolgreiche, alternde Schriftsteller Gustav von Aschenbach reist nach Venedig, um eine Schaffenskrise zu überwinden. Dort beobachtet er am Strand den Jüngling Tadzio, der in ihm eine aussichtslose, verzehrende Leidenschaft auslöst, welche ihn in eine tiefe Krise stürzt und zerbrechen lässt. Dabei weist der Stoff autobiografische Bezüge zum Leben Brittens auf. Nicht nur die Figur des selbstreflexiven Schriftstellers, auch die Entstehung der Oper an sich scheint thematisch eingebettet: Komponierend suchte Britten dem Tod zu entrinnen. Unter der Vorgabe, das Werk erst zu Ende bringen zu müssen, schob er eine dringend notwendige Herzoperation immer weiter hinaus.

Die in 17 Szenen durchkomponierte Oper spiegelt jene persönliche Affinität zu der literarischen Vorlage sehr treffend wider. Dabei sind die Figuren auch musikalisch höchst allegorisch ausformuliert. Britten kombiniert dafür traditionelle Kompositionstechniken mit Formen des 20. Jahrhunderts. Die zentrale, von Rezitativtechniken geprägte Partie des Gustav von Aschenbach ist die umfangreichste, die Britten für seinen Lebensgefährten Peter Pears geschrieben hat. In der Premiere übernimmt der Brite Paul Nilon die Partie und gibt damit sein Debüt im Haus an der Bismarckstraße. Die verschiedenen Gegenspieler Aschenbachs – allesamt allegorische Todesboten – werden durch den Bassbariton Seth Carico verkörpert.

Graham Vick ist einer der erfahrensten Regisseure Großbritanniens und genießt mit seinen radikalen und provokanten Inszenierungen hohes internationales Renommée. Zusammen mit Generalmusikdirektor Donald Runnicles am Pult brachte das Team bereits Wagners TRISTAN UND ISOLDE an der Deutschen Oper Berlin auf die Bühne.

 

Besetzungshighlight

Am 2., 5. und 10. März sind in Philipp Stölzls bildgewaltiger FAUST-Inszenierung Idebrando D‘Arcangelo als Méphistophélès, der junge Marokkaner Abdellah Lasri in der Titelpartie und Heidi Stober, langjähriges Ensemblemitglied und inzwischen auf allen großen Bühnen der Welt zu Hause, als Marguerite zu erleben. Die musikalische Leitung übernimmt Jacques Lacombe, seit 2010 Chefdirigent des New Jersey Symphony Orchestra, der als außerordentlicher Künstler und dank seiner hervorragenden Beziehung zu Orchestern höchste internationale Anerkennung genießt.

 

Lions-Benefizgala

Am Montag, den 20. März um 19 Uhr laden der Lions Club Berlin-Wannsee und die Deutsche Oper Berlin zur 22. Lions-Benefizgala in das Haus an der Bismarckstraße. Einige der größten Hits der Operngeschichte von „La donna è mobile“ aus Verdis RIGOLETTO bis zu „Nessun dorma“ aus Puccinis TURANDOT präsentiert die Benefizgala. Stargast des Abends, der von Ensemble und Orchester der Deutschen Oper Berlin bestritten wird, ist der koreanisch-amerikanische Countertenor Kangmin Justin Kim – unter anderem mit seiner gefeierten Cecilia-Bartoli-Parodie. Der Erlös des Abends, der diesmal von Sandra Maischberger moderiert wird, geht an das Kinderhaus Berlin-Brandenburg e.V. und Vincentino e.V.

 

Save the date: Jahres-Pressekonferenz am 21. März

Schon heute möchten wir Sie herzlich auf den Termin der Spielplan-Pressekonferenz 2017/18 hinweisen, die am Dienstag, den 21. Märzum 11 Uhr, im Foyer der Deutschen Oper Berlin stattfinden wird.

 

Ausstrahlung DIE HUGENOTTEN auf Deutschlandradio Kultur

Und – last but not least – freuen wir uns, dass Deutschlandradio Kultur die Vorstellung von Giacomo Meyerbeers DIE HUGENOTTENvom 20.11.2016 aufgezeichnet hat und in zwei Teilen ausstrahlen wird: am Samstag, den 4. Februar ab 19.05 Uhr sowie am Sonntag, den5. Februar, ab 20.03 Uhr. Unter musikalischer Leitung von Michele Mariotti sind Juan Diego Flórez als Raoul, Patrizia Ciofi als Marguerite von Valois, Olesya Golovneva als Valentine und Marc Barrard als Graf von Nevers u. a. zu hören.

Im Anschluss an die Akte I bis III wird am 4. Februar ab 22 Uhr die Abschlussdiskussion des Symposions „Oper und Religion“ unter dem Titel „Idomeneo und die Folgen – Wie weit darf Oper gehen?“ ausgestrahlt, an der u. a. Christoph Markschies, Barry Kosky, Anselm Gerhard und Hans-Dieter Heimendahl teilnahmen.

*Weitere Infos und Kartenvorverkauf auf der Homepage der Deutschen Oper Berlin

*Titelfoto: Deutsche Oper Berlin, copyright: Leo Seidel 

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