Theater Basel: Abschlusskonzert des Opernstudios „OperAvenir“

Theater Basel/Großes Haus/ Foto @ Sandra Then
Theater Basel/Großes Haus/ Foto @ Sandra Then

Das Theater Basel verfügt mit seinem Opernstudio OperAvenir über eine Talentschmiede erster Güte. Dies ist nur möglich, wenn sich zwischen dem Leiter des Opernstudios und den Sänger/innen ein Verhältnis des gegenseitigen Vertrauens aufbauen lässt und man gemeinsam die vielseitigen Aufgaben meistert. Die alltägliche Arbeit ist mit Meisterkursen, Einstudieren neuer Partien, sowie durch stetes Üben und auch mit vielen Auftritten in den Produktionen des Hauses sehr anspruchsvoll. (Rezension des Konzerts v. 23.06.2023)

 

Mit Hélio Vida, dem künstlerischen Leiter des Opernstudios, hat man in Basel einen Glücksgriff getan. Er war Pianist und Korrepetitor an der Oper Graz, Mitglied des Opernstudios am Opernhaus Zürich und konnte auch als Dirigent beachtliche Erfolge feiern. Die fünf Mitglieder des Opernstudios 22/23 konnten nun in einem abwechslungsreichen Opernkonzert ihre vielseitigen Talente präsentieren. Der Abend stand unter dem Thema „Liebe in allen Facetten“ und wurde von Hélio Vida charmant moderiert.

OperAvenir 2023/Inna Fedorii Ronan Caillet Nataliia Kukhar/Foto ©Ingo Hoehn

Mit einem Terzett aus Wolfgang Amadeus Mozart‘s selten gespielter Oper „Ascanio in Alba“ „Ah caro sposo, o dio!“ wurde der Reigen der ausgewählten Werke eröffnet. Die ukrainische Sopranistin Inna Fedorii, der ebenfalls aus der Ukraine stammenden Mezzosopranistin Nataliia Kukhar und dem französischen Tenor Ronan Caillet war bereits der Anfang des Programms humorvoll gestaltet.

Ebenfalls eine Rarität ist die Arie „Sous les pieds d‘une femme“ aus der Oper „La reine de Saba“ von Charles Gounod. Hier konnte der polnische Bass Jasin Rammal-Rykala seine eindrückliche Stimme bestens zur Geltung bringen.

Ebenfalls sehr humorvoll dann die Arie „Que les destins prospères“ aus Rossinis Oper „Le comte Ory“. Ronan Caillet gelang eine bis in die höchsten Töne sichere Interpretation.

OperAvenir 2023/Kyu Choi und Jasin Rammal-Rykala/Foto ©Ingo Hoehn

Mit dem großen Duett „Suoni la tromba“ aus Bellinis „I Puritani“ konnten die beiden Solisten, der Südkoreanische Bariton Kyu Choi und Jason Rammal-Rykala, eindrucksvoll reüssieren. Die beiden Stimmen passen bestens zusammen.

Lieblich dann das Duett aus Mozarts „Die Zauberflöte“ mit Inna Fedorii und Kyu Choi. Mit Schalk und bestens disponierten Stimmen wurde auch dieses beliebte Stück zu einem Genuss.

Ein wahres Wunderwerk an Virtuosität vollbrachte Nataliia Kukhar mit der äußerst anspruchsvollen Arie aus der Oper „Ariodante“ „Con l’ali di costanza“ von Georg Friedrich Händel. Hier konnte man nur staunend die grosse Flexibilität dieser Stimme, welche alle Tücken dieser Partie problemlos meisterte, bewundern. Bravo!

Ein weiteres Terzett mit den drei Herren dieses Abends wurde mit „Me marier, Dieu me pardonne“ aus Berlioz „Béatrice et Benedikt“ präsentiert. Dabei konnten Ronan Caillet, Kyu Choi und Jasin Rammel-Rykala mit bester Harmonie der Stimmen glänzen.

Köstlich dann Inna Fedorii mit „Nun eilt herbei“ aus den „Lustigen Weibern von Windsor“ von Otto Nicolai. Mit feinem Schalk und herrlichen Nuancen ihrer großen Stimme, wurde dies ebenfalls ein Kabinettstück.

Rossinis „ Une dame de haut Parage“, dem Duett aus „Le comte Ory“ mit Nataliia Kukhar und Ronan Caillet, führte diese beiden Stimmen aufs schönste zusammen und man freute sich über die starke Bühnenpräsenz der beiden Sänger.Den Abschluss des offiziellen Programms bildete Wolfgang Amadeus Mozart‘s Terzett aus „Cosi fan tutte“ „Soave sia il vento“ mit Inna Fedorii, Nataliia Kukhar und Kyu Choi. Auch da eine herrlicher Harmonie der drei Stimmen.

OperAvenir/Hélio Vida/Foto ©Ingo Hoehn

Hélio Vida war seinen Sänger/innen ein äußert aufmerksamer Partner und beeindruckte einmal mehr mit seinem grossen Talent, alle präsentierten Werke aufs Schönste zu begleiten.

Mit „I Got Rhythm“ von George Gershwin bedankten sich alle Mitwirkenden für den großen Applaus. Eine kurze Ansprache als Dank an Hélio Vida rundete diesen gelungenen Abend ab. Man darf auf den weiteren Weg dieser sehr talentierten jungen Sänger/innen gespannt sein.

 

  • Rezension von Marco Stücklin / Red. DAS OPERNMAGAZIN-CH
  • Theater Basel OperAvenir
  • Titel- und weitere Fotos ©Ingo Hoehn

 

 

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