Stadtcasino Basel: Konzert der Wiener Philharmoniker unter der Leitung von Lorenzo Viotti

Wiener Philharmoniker/Lorenzo Viotti/Konzert Basel 20.6.2024/Foto: ©️Laurence Müller

In der Reihe „World Orchestras“ der Allgemeinen Musikgesellschaft Basel AMG, kam man in den Genuss eines besonderen Gastspiels. Mit den Wiener Philharmonikern präsentierte man eines der berühmtesten Orchester der Welt. (Konzert v. 20. Juni 2024)

 

 

Seit im März 1842 Otto Nicolai ein Konzert mit den Mitgliedern des Wiener Hofopernorchesters veranstaltete, gilt die Regel, dass nur an der damaligen Hofoper, heute die Wiener Staatsoper, engagierte Musiker Mitglieder dieses Orchesters werden können. Natürlich kennt jeder Musikliebhaber die berühmten Neujahrskonzerte, welche den Ruf des Orchesters in die ganze Welt getragen haben.

Wiener Philharmoniker/Lorenzo Viotti/Konzert Basel 20.6.2024/Foto: ©️Laurence Müller

Beim Basler Gastspiel im Stadtcasino unter dem Schweizer Dirigenten Lorenzo Viotti war das Podium bis auf den letzten Platz besetzt. Mit dem eröffnenden Werk „Capriccio espagnol op 34“ von Nikolaj Rimskij-Korsakov, geschrieben für großes Orchester, zeigte sich gleich zu Beginn, was für eine unglaubliche Energie von diesem Klangkörper ausgeht. Eine mitreissende Wiedergabe, welche allerdings die Akustik des Casinos zeitweise an Ihre Grenzen stoßen liess.

Sergej Rachmaninoffs Komposition „Die Toteninsel“ – Sinfonische Dichtung op. 29“, ein Werk, inspiriert durch Arnold Böcklins gleichnamigem Gemälde, hat einen besonderen Bezug zu Basel, denn im hiesigen Kunstmuseum hängt die erste Variante des Bildes mit diesem Motiv. Interessant ist, dass Rachmaninoff aufgrund einer Schwarzweiß-Reproduktion des Bildes, welche er zuerst gesehen hatte, dieses Werk geschaffen hatte. Als er Jahre nach Fertigstellung und der Uraufführung seiner Sinfonischen Dichtung eines der fünf existierenden Originale sehen konnte, war er von dessen Farben enttäuscht und meinte: „Hätte ich das Original zuerst gesehen, hätte ich die Toteninsel womöglich nicht geschrieben“.

Wiener Philharmoniker/Lorenzo Viotti/Konzert Basel 20.6.2024/Foto: ©️Laurence Müller

Das Orchester spielte dieses Werk mit beeindruckender Präzision und ließ alle Facetten der Komposition mit teilweise enormer Wucht aufleuchten. Dabei konnte man einmal mehr Lorenzo Viottis hochkonzentriertes Dirigat erleben.

Nach der Pause wurde mit der „Sinfonie Nr. 7 d-Moll op. 70“ ein beliebtes Werk Antonín Dvorák zu Gehör gebracht. Man staunte einmal mehr über die große Präzision des Orchester mit all den herrlichen Streichern und großartigen Bläsern. Mit Leidenschaft leitete Lorenzo Viotti diese Aufführung und ließ sie zu einem Hörgenuss werden, welcher das Publikum zu Ovationen hinriss.

Das Orchester bedankte sich für den Jubel mit einem ungarischen Tanz von Johannes Brahms.

Die Wiener Philharmoniker bestätigten mit diesem Konzert einmal mehr, dass das Orchester zurecht einen derart ausgezeichneten Ruf genießt.

 

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