Schwungvoller, als mit einem Programm voller Perlen der klassischen Musik und Oper, kann man ein neues Konzertjahr nicht begrüßen! Die Philharmonia Zürich unter der Leitung des Generalmusikdirektors Gianandrea Noseda bot mit der Ouvertüre zur Operette “Die Fledermaus” von Johann Strauss einen fulminanten Einstieg in den Abend. Sofort war erkennbar, dass sich das Orchester in Hochform befindet und sich unter der Leitung seines Dirigenten wohl fühlt. (Rezension des Konzertes vom 1. Januar 2022)
Wer kennt nicht die berühmte “Nussknacker-Suite” von Pjotr Iljitsch Tschaikowski. Hier bot das Orchester alle Facetten dieser sensiblen Komposition und zeigte in verschiedenen Solis der Instrumente die Qualitäten der einzelnen Musiker auf. Mit zwei Ungarischen Tänzen Nr. 17 & 21 von Johannes Brahms und dem Slawischen Tanz Nr. 46 von Antonín Dvorák wurde der erste Teil dieses Konzertes temperamentvoll beendet.
Nach der Pause wurde die Stimmung noch aufgeladener, war doch einer der berühmtesten Tenöre unserer Zeit, Juan Diego Flórez der Solist der Abends. Im Publikum waren viele Landleute dieses Opernstars zu erkennen, welche die Lebensfreude Lateinamerikas mitbrachten und den Sänger zusätzlich inspirierten.
Als erstes führte der Sänger das Publikum zu einem Ausflug in die Welt der Operette und begann sein Programm mit den drei Stücken von Franz Lehár, “Dein ist mein ganzes Herz” aus “Das Land des Lächelns” und “Gern hab’ich die Frau’n geküsst” aus “Paganini”, sowie “Freunde, das Leben ist lebenswert” aus “Giuditta”, welche man getrost als Gassenhauer bezeichnen darf. Mit kraftvoller Stimme und mit viel Charme zog er das Publikum in Bann, welches erwartungsgemäß mit Bravorufen nicht geizte.
Gefühlvoll und mit viel Ausdruckskraft sang er nach dem Prélude aus der Oper “Carmen”, die Arie “La fleur que tu m’avais jetée”. Dies gilt auch für die Arie “Pourquoi me réveiller” aus der Oper “Werther” von Jules Massenet, die Juan Diego Flórez an diesem Haus bereits einige Male gesungen hat und von der auch eine Aufzeichnung existiert.
Die Philharmonie Zürich spielte das Intermezzo aus “Manon Lescaut” von Giacomo Puccini und ließ das Publikum eine emotionale Wiedergabe dieser wunderbaren Musik erleben.
Den Abschluss des offiziellen Programms machte Juan Diego Flórez mit der Arie “Che gelida manina” aus der Oper “La bohème” von Giacomo Puccini.
Natürlich durfte ein reichhaltiges Zugabenprogramm nicht fehlen, zumal die Ovationen des Publikums nicht enden wollten. Juan Diego Flórez betrat dann mit seiner Gitarre die Bühne und bedankte sich auf seine typische sympathische Art unter anderem mit den Liedern „Core N‘grato“ und “Guantalamera”, dies im Bewusstsein, dass ihm damit die Herzen des Publikums entgegen fliegen werden. Den Abend beendete dann eine stimmgewaltige Wiedergabe der unvergänglichen Arie “Nessun dorma” aus der Oper “Turandot” von Puccini.
NEUJAHRSKONZERT
Philharmonia Zürich
Gianandrea Noseda, Dirigent
Juan Diego Flórez, Tenor
Opernhaus Zürich
01. Januar 2022
- Rezension von Marco Stücklin / Red. DAS OPERNMAGAZIN-CH
- Opernhaus Zürich
- Titelfoto und weitere Fotos @ Marco Stücklin
Thank you for your review and great photos which describe so well the music and atmosphere. Wish zi could have beeb there!
Dem kann ich mich nur anschließen, Sehr treffend haben Sie Marco, diesen unvergesslichen Abend beschrieben.
Es war wieder einmal absolute Seelennahrung.
Hallo Marco, dieses Konzert haben Sie korrekt beschrieben, wenn man es liest fühlt man sich fast dabei gewesen zu sein. Da ich schon sehr sehr lange Flórez Fan bin, hatte ich auch die sehr positive Beurteilung erwartet. Ich kenne ihn aus tv Sendungen seit 2004 und persönlich in Konzerten in Köln 2012 und 2017. sein Charme und seine Stimme faszinieren mich immer wieder. Schade, daß es kein Video aus Zürich gibt. Vielen lieben Dank Marco. Beste Grüße in die wunderbare Schweiz. 🎶❤️🎶