Opernhaus Zürich: Liederabend mit Juan Diego Flórez

Juan Diego Flórez / Foto ©Gregor Hohenberg-Sony-Music-Entertainment

Wenn der sympathische Juan Diego Flórez in Zürich angekündigt ist, dann ist dies jeweils auch  ein Treffen seiner peruanischen Fangemeinde in der Schweiz, welche den Sänger euphorisch feiern. Besonders bei den Zugaben am Ende seiner Konzerte überschäumt dann jeweils das lateinamerikanische Temperament seiner Landsleute. Mit begeisterten Zurufen verwandelt sich der Konzertsaal regelmäßig zu einem fast volksfestartigen Ereignis. Juan Diego Flórez wirkt auf die Opernfreunde wie ein Magnet und so war das Opernhaus Zürich auch an diesem Montag bestens besucht und man kam in den Genuss eines abwechslungsreichen hochkarätigen Programms. (Konzert vom 05.12.2022)

 

Gleich beim ersten Auftritt mit der Arie des Paride aus der Oper “Paride ed Elena“ von C.W. Gluck, einem seltenen zu hörenden Werk, zeigte sich, dass sich die Stimme des Sängers in bester Verfassung befand. Fortgesetzt wurde das Programm mit den zwei beliebten italienischen Liedern „Amarilli, mia bella“ von Giulio Caccini und „Vittoria, mio core!“ von Giacomo Carissimi. Mit dem ersten, gefühlvoll interpretiert und dem zweiten, emotionsvoll vorgetragen, zeigte sich einmal mehr die enorme Flexibilität seiner Stimme. Bei Gioachino Rossini, einem Lieblingskomponisten des Sängers, fühlt sich seine Stimme besonders wohl und man konnte in den Klängen förmlich schwelgen.

J.D. Flórez-Liederabend/Zürich/5.12.22/©Sonia Rodriguez

Nach den drei Stücken „L‘esule“, „La lontananza“ und „Bolero“ spielte Vincenzo Scalera, ein Meister der  Sängerbegleitung und sehr diskreter Pianist, ein kurzes Stück für Klavier solo „Une bagatelle“ bevor mit der großen Arie „Si ritrovarla io giuro“ aus „La Cenerentola“ besondere Begeisterung ausgelöst wurde. Nach der Pause erklang die sehr anspruchsvolle Arie „A te, o cara“ aus der Oper „I puritani“ von Vincenzo Bellini. Wohl nur wenige Stimmen sind in der Lage, dieses herrliche Stück so perfekt zu meistern.

Mit den beiden Arien von Gaetano Donizetti, „Linda! Si ritirò“ aus „Linda di Chamounix“ und „Seul sur la terre“, einer selten zu hörenden Arie aus „Dom Sébastien, roi de Portugal“, zeigte Juan Diego Flórez, über was für eine schier unerschöpfliche Gesangkraft ihm selbst nach den vielen Karrierejahren immer noch zur Verfügung steht. Ein Genuss. Mit der Szene, Kavatine und Cabaletta des Jacopo aus „I due Foscari“ von Giuseppe Verdi und „Torna ai felici di“ aus der Oper „Le Villi“ von Giacomo Puccini endete das offizielle Program.

Zwei Solostücke für Klavier von Giuseppe Verdi „Romance sans paroles“ und „Albumblatt“ von Giacomo Puccini mit Vincenzo Scalera boten dem Solisten kurze Pausen.

J.D. Flórez-Liederabend/Zürich/5.12.22/©Sonia Rodriguez

Was wäre ein Juan Diego Flórez Konzert ohne zahlreiche Zugaben. So auch an diesem Abend mit sieben Stücken. Angefangen mit den herrlichen Canzone „Tu, ca nun chiagne“ „Core‘ngrato“ und „Cuccurucucu Paloma“, wo sich Flórez mit seiner Gitarre selbst begleitete, oder den berühmten Arien „La donna è mobile“, „Pourquoi me réveiller“ oder „Dein ist mein ganzes Herz“. Das Publikum war verzaubert und erst mit der letzten Zugabe „Nessun dorma“ wurde dieser denkwürdige Abend abgeschlossen.

Der 35 Minuten andauernde Applaus des begeisterten Publikums galt verdientermaßen beiden Protagonisten des Abends, Juan Diego Flórez und dem vorzüglichen Pianisten Vincenzo Scalera. Dankbar, Juan Diego Flórez immer wieder im Opernhaus Zürich erleben zu dürfen, freut man sich schon jetzt auf seine weiteren Auftritte in Zürich, welche hoffentlich bald auf dem Spielplan stehen werden.

 

 

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