Oper und Ballett am Rhein im März 2020

Deutsche Oper am Rhein – Opernhaus Düsseldorf / Foto @ Jens Wegener

Der monatlicher Überblick über Premieren, Wiederaufnahmen und Sonderveranstaltungen für die Oper und Ballett am Rhein Duisburg/Düsseldorf 

 

 

Fr 06.03. – 19.30 Uhr Opernhaus Düsseldorf

Wiederaufnahme: „Salome“ von Richard Strauss

 Tatjana Gürbacas viel beachtete „Salome“-Inszenierung kommt mit fünf Vorstellungen zurück auf die Bühne des Düsseldorfer Opernhauses. Gürbaca macht vor allem die zwischenmenschlichen Konflikte des biblischen Stoffs sichtbar und zeigt die Strauss-Oper als heutige Familienhölle, die in klaustrophobischen Räumen auf ihr blutiges Finale zusteuert. Salomes Vater Herodes hält den Propheten Jochanaan gefangen. Dessen Prophezeiungen für die königliche Familie sind düster. Salome – von allen Männern am Hof, ihren Vater eingeschlossen, heftig umworben – nimmt heimlich Kontakt zu dem Gefangenen auf und entwickelt augenblicklich eine übergroße Faszination für den heiligen Mann. Sie möchte endlich ausbrechen aus ihren Verhältnissen, doch Jochanaan weist ihre Annäherungsversuche zurück und zieht ihr Gefangenschaft und Gottestreue vor. Die haltlos enttäuschte Salome lenkt alle ihre Verführungskünste auf ihren Vater und entlockt ihm unter Zeugen ein unbedachtes Gegenversprechen für die Darbietung ihres erotischen Tanzes. Die Erfüllung ihres ungeheuerlichen Wunsches löst eine Kettenreaktion der Gewalt aus. Unter der musikalischen Leitung von Aziz Shokhakimov ist Sergej Khomov in seinem Rollendebüt als Herodes zu erleben, Renée Morloc ist seine Frau Herodias, die schwedische Sopranistin Agneta Eichenholz gastiert als Salome und Alexander Krasnov – zuletzt für seine Interpretation des Hermann in „Pique Dame“ gefeiert, gibt den Jochanaan.

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So 08.03. – 18.00 Uhr Theater Duisburg

Wiederaufnahme: „Lohengrin“ von Richard Wagner

Intrigen um die Macht am Hof von Brabant: Thronfolgerin Elsa ist zu Unrecht angeklagt, ihren Bruder getötet zu haben. Sie beteuert verzweifelt ihre Unschuld, als ein unbekannter Ritter auf einem Schwan erscheint, der wild entschlossen ist, für sie zu kämpfen. Seine Bedingung: Nie soll Elsa ihn nach seinem Namen und seiner Herkunft fragen. Das stürzt sie in tiefe innere Konflikte, die von ihrer machthungrigen Umgebung eigennützig befeuert werden. Bevor sich Richard Wagner daran machte, die in ihn drängenden Überlegungen zum „Kunstwerk der Zukunft“ im „Ring des Nibelungen“ zu erarbeiten, komponierte er mit dem „Lohengrin“ 1850 eine vielschichtige Parabel über die Erlösungssehnsucht einer orientierungslosen Gesellschaft. Regisseurin Sabine Hartmannshenn zeigt in ihrer Inszenierung für die Deutsche Oper am Rhein, wie zeitlos aktuell der Stoff ist. In der Partie des Lohengrin ist Corby Welch zu erleben, Sylvia Hamvasi ist Elsa von Brabant, Hans-Peter König ist Heinrich der Vogler, Stefan Heidemann ist Friedrich von Telramund, Alexandra Petersamer ist Ortrud. Unter der musikalischen Leitung von Wen-Pin Chien spielen die Duisburger Philharmoniker, es singen Chor und Extrachor der Deutschen Oper am Rhein.

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Do 12.03. – 19.30 Uhr Theater Duisburg

Wiederaufnahme: „Petruschka/L’Enfant et les Sortilèges“ von Igor Strawinsky/Maurice Ravel

Akrobatik in der Oper? Zirkustreiben auf der Bühne des Theaters Duisburg? Gibt es! Zwei kurze Fantasie-Geschichten werden beim Doppelabend mit Strawinskys „Petruschka“ und Ravels „L‘ enfant et les Sortilèges“ von den britischen Theatermachern der Gruppe „1927“ auf die Bühne gezaubert. Ein Spaß für alle Sinne, ein bunter Bilderreigen mit live agierenden Sängerdarstellern, Animation und Artistik im Stil des Cirque de Soleil. Bei Strawinskys Ballett „Petruschka“ erwecken Akrobaten die Geschichte von drei Puppen zum Leben, die inmitten des unbeschwerten Treibens auf einem russischen Jahrmarkt von der Freiheit träumen. Einer von ihnen, dem liebenswert tollpatschigen Clown Petruschka, gelingt nach einigen Anläufen tatsächlich die Flucht aus den Fängen des despotischen Gauklers. Aber die neue Freiheit währt nur kurz… Um Freiheit und ihre Grenzen geht es auch in Ravels Kurzoper „L’Enfant et les Sortilèges“ – auf Deutsch „Das Kind und die Zauberdinge“. In seiner Phantasie wird das rebellische Kind plötzlich von den Opfern seiner Zerstörungslust zur Rede gestellt. Und entdeckt, dass jedes Ding eine Seele hat…


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Fr 13.03. – 19.30 Uhr Opernhaus Düsseldorf

BALLETTPREMIERE b.43: Binet / Scholz / Schläpfer

Robert Binet zählt zu den faszinierendsten Newcomern der internationalen Tanzszene. Gerade mal 28 Jahre alt, feiert der kanadische Choreograph mit Ballettcompagnien auf der ganzen Welt Erfolge. „Dark with Excessive Bright“ ist schon das zweite Stück, das er mit dem Ballett am Rhein erarbeitet – musikalische Basis sind drei Kompositionen der Grammy Award-nominierten Amerikanerin Missy Mazzoli. Mit „Notations I–IV“ und „Siebte Sinfonie“ zeigt das Ballett am Rhein zwei Meisterwerke des deutschen Choreographen Uwe Scholz (1958–2004): Das für Vladimir Malakhov entstandene Solo „Notations I–IV“ ist eine Herausforderung an physische Ausdrucks- und Belastungsgrenzen, dem Martin Schläpfer mit seinem Solo „Ramifications“ eine filigrane Erforschung des Körpers im Raum gegenüberstellt. Ein euphorisierendes Ballettfest ist dagegen Scholz’ geniale Choreographie zu Beethovens 7. Sinfonie.

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Fr 27.03. – 19.30 Uhr Opernhaus Düsseldorf

Wiederaufnahme: „La Fille du Régiment“ von Gaetano Donizetti

Das Findelkind Marie erobert in Gaetano Donizettis Opéra comique „La Fille du Régiment“ alle Herzen im Sturm: Als Marketenderin ist sie Liebling des gesamten 21. Regiments und ganz besonders des jungen Tirolers Tonio, dem sie ihr Herz versprochen hat. Als die Marquise von Berkenfield in der jungen Frau ihre Tochter erkennt, hat sie aber andere Pläne – eine standesgemäße Heirat. Doch Marie und Tonio können einander nicht vergessen. Er offenbart der adeligen Gesellschaft Maries Vergangenheit und erobert so seine Soldatenbraut zurück… Das Bühnenbild des kolumbianischen Bildhauers Fernando Botero hebt die Proportionen aus den Angeln und bildet mit seinen charakteristischen Überzeichnungen ins Groteske ein humorvolles Gegengewicht zu Donizettis funkelnder Musik.


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  So 29.03. – 11.00 Uhr Foyer des Düsseldorfer Opernhauses          

  Liedermatinee mit Bogdan Taloş

Bogdan Taloş begeistert mit seiner vielseitigen Bassstimme in den unterschiedlichsten Partien: als Riese Fasolt in Wagners „Rheingold“, als Leporello in Mozarts „Don Giovanni“ oder zuletzt als Sir Georgio in Bellinis „I puritani“, um nur einige Beispiele zu nennen. Freuen kann man sich in dieser Saison auf seine Interpretation des Banco in Verdis „Macbeth“ und Filippo II. in „Don Carlo“. Zuvor widmet sich Bogdan Taloş gemeinsam mit Pianist Stephen Harrison der Liedinterpretation: neben Brahms’ „Vier ernste Gesänge“ und Wolfs „Michelangelo-Lieder“ stehen „Don Quichotte à Dulcinée“ sowie Vaughan Williams berühmte „englische Winterreise“ „Songs of Travel“ auf dem Programm.

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Karten und weitere Informationen sind erhältlich im Opernshop Düsseldorf (Tel. 0211.89 25 211), an der Theaterkasse Duisburg (Tel. 0203.283 62 100) sowie online über www.operamrhein.de.

  • Titelfoto: Oper am Rhein/SALOME/ Renée Morloc (Herodias) FOTO: Hans Jörg Michel

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