LIEDBasel Festival: „Der Zauberlehrling“ – Liederabend mit Ian Bostridge, Tenor und Julius Drake, Klavier

LiedBasel 2024 / Ian Bostridge/Foto: Benno Hunziker

Auch dieses Jahr ist es den Organisator/innen des Festivals LIEDBasel gelungen, ein hochkarätiges Duo in Residence für eine Woche nach Basel zu gewinnen. Mit dem Tenor Ian Bostridge und seinem seit vielen Jahren mit ihm eng verbundenen Klavierpartner Julius Drake, haben die fünf Lied-Duos, welche aus vielen Bewerbern ausgewählt wurden, die großartige Gelegenheit, vieles zu lernen. Es finden mehrere öffentliche Meisterklassen statt, wo die jungen Musiker jeweils an Ihrem Programm arbeiten und auf vielerlei Weise unterstützt werden. (Rezension des Liederabends v. 23. Mai 2024)

 

Es ist eine schöne Tradition geworden, dass jeweils ein Liederabend des Duo in Residence stattfindet. Dieses Mal kam man in der Genuss, den weltweit gefeierten Tenor Ian Bostridge und den großartigen Pianisten Julius Drake in einem mitreißenden Recital zu erleben. Sämtliche Liedertexte dieses Recitals stammen von Johann Wolfgang von Goethe.

Unter dem Titel „Der Zauberlehrling“ sang Ian Bostridge in vier Liedergruppen Werke von Hugo Wolf, Carl Loewe und Franz Schubert.

LiedBasel 2024 / Julius Drake/Foto: Benno Hunziker

Bei den ersten von Hugo Wolf komponierten Liedern, „Harfenspieler I,II,III“, „Grenzen der Menschheit“ und „Prometheus“, überwiegt eine düstere Stimmung, welche sich erst mit dem Lied „Ganymed“ auflöst. Mit grosser Präsenz und gestenreich durchlebt Ian Bostridge die Texte mit unglaublich flexibler Stimme, welche von hellsten Tönen bis hin zu dunkelster Einfärbung alle Emotionen auszudrücken vermag.

Die dem Liederabend den Titel gebende Ballade „Der Zauberlehrling“ gehört zu den populärsten Werken Goethes und wurde 1832 von Carl Loewe komponiert. Ein Highlight des Abends. Es folgten Wandrers Nachtlied“ op. 9 Heft 1, 3b Das Andere: „Der Du von dem Himmel bist“, 3a Das Eine: „Über allen Gipfeln ist Ruh“.

Zusammen mit dem fantastischen Julius Drake am Klavier, wurden auch die folgenden neun Lieder von Franz Schubert, „An den Mond D 259“, Ganymed D 544, „Wandrers Nachtlied“ D 244, „Gesänge des Hafners“ D487, „Wandrers Nachtlied D 768, „Der Musensohn“ D 764, „An die Entfernte“ D 765, „Am Flusse“ D 766, sowie „Willkommen und Abschied“ D 767, zu einem Hochgenuss. Den Abschluss des offiziellen Programms machte Carl Loewe‘s „Lynceus, der Thürmer, auf Faust‘s Sternwarte singend“ op 9.H.8, Nr. 3 aus dem Jahre 1833.

LiedBasel 2024 /I.Bostridge, J. Drake/  Foto: Benno Hunziker

Die beiden Solisten haben mit ihren Aufnahmen viele Preise gewonnen und dass jeder einzelne davon verdient ist, zeigte dieser großartige Liederabend. Natürlich liess das sehr dankbare Publikum, welches während des ganzen Recitals hochkonzentriert zuhörte, die beiden Künstler nicht ohne Zugaben davonziehen.

„Das Heidenröslein“, mit viel Schalk gesungen, war die erste der drei Zugaben mit Liedern von Franz Schubert. Es folgten „Schäfer’s Klagelied“ und der beliebte „Erlkönig.

 

 

  • Rezension von Marco Stücklin / Red. DAS OPERNMAGAZIN
  • LiedBasel 2024
  • Titelfoto: LiedBasel 2024 / Foto: Benno Hunziker
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