Vorstellung der Spielzeit 2019/20 in der Oper Köln im Staatenhaus am Rheinpark am 21. Mai 2019
„Nichts verbindet Menschen verschiedener Kulturen mehr als Kunst und Kultur. Wie Menschen verschiedener Kulturen und Religionen gut zusammen leben können, ist das Thema der Stunde. Ein wesentliches Schlüsselwort hierfür heißt: Empathie!“, so Intendantin Dr. Birgit Meyer. Die Spielzeit 2019.20 steht daher unter dem Motto „Oper und Gesellschaft“.
„Wir proben Gerolstein. Das ist viel Freude“, so eröffnet der französische GMD Francois Xavier Roth seinen Vortrag zu den Projekten der Spielzeit 2019/20. Er meint „La Grande Duchesse du Gérolstein“ von Jacques Offenbach. Am 9. Juni 2019 hat diese Opéra-bouffe anlässlich des 200. Geburtstags des in Köln geborenen und in Paris erfolgreichen Komponisten im Staatenhaus unter seiner Leitung Premiere.
Es ist das Offenbach-Jahr, und die neue Spielzeit bringt am 12. Oktober 2019 die Wiederentdeckung der verbotenen Opéra comique „Barkouf“ nach dem Libretto von Eugène Scribe in Koproduktion mit der Opera National du Rhin Strasbourg, eine Satire über einen Hund an der Macht. Dirigent ist Stefan Soltesz, Regie führt Marianne Clément.
Roth eröffnet die neue Spielzeit mit „Tristan und Isolde“ am 21.9.2019 mit Peter Seiffert als Tristan. Regie führt wie beim „Lohengrin“ 2017 Patrick Kinmoth, man kann gespannt sein.
Am 7. Juni 2020 steht „Béatrice et Bénédict“ nach Shakespeares „Viel Lärm um nichts“ in der Kölner Erstaufführung mit Roth am Pult auf dem Programm. Roth setzt damit seine Berlioz-Reihe fort.
GMD Francois Xavier Roth, der eigentlich 2015 das neu erbaute Haus am Offenbachplatz eröffnen sollte, und Intendantin Dr. Birgit Meyer haben sich mit der Übergangsspielstätte Staatenhaus, einer Messehalle am Rhein in der Nähe des Tanzbrunnes, anscheinend gut arrangiert. „Hier im Staatenhaus können wir immer wieder neu erfinden, wie Oper sein kann“, so Roth bei der Pressekonferenz. Die Zahl der Besucher habe im Vergleich zur Spielzeit 2017/18 um 8% zugenommen.
Die Chancen der Messehalle genutzt hat Roth 2018 mit der hoch gelobten Inszenierung „Die Soldaten“ von Bernd Alois Zimmermann von Carlos Padrissa (La Fura dels Baus), die in einem ansteigenden Kreis um das Publikum teilweise mehrere Szenen parallel spielt. Die Wiederaufnahme der bis dahin als unspielbar geltenden Oper folgt in sieben Vorstellungen ab dem 14. Juni 2020 unter Roths Leitung. Die Produktion war im Sommer 2018 zu 100% ausgelastet. „Wir mussten so viele Leute wegschicken“, so Roth bei der Ankündigung. Mehr dazu unter diesem LINK.
Daneben gibt es Neuproduktionen von „Carmen“, „Il Trovatore“, „Die Entführung aus dem Serail“ in der Regie von Kai Anne Schumacher und „Il Viaggio a Reims“ sowie Wiederaufnahmen von „La Bohème“, „Turandot“, „Die Fledermaus“ und „Der Kaiser von Atlantis“.
Wichtigste deutsche Erstaufführung wird „Hamlet“ von Brett Dean, die 2017 in Glyndebourne mit großem Erfolg uraufgeführt wurde.
Das ganze Programm der Oper Köln in 2019/20 finden Sie unter DIESEM LINK.
- Ausblick auf die neue Saison 2019/20 von Ursula Hartlapp-Lindemeyer/Red. DAS OPERNMAGAZIN
- Titelfoto: Oper Köln/DIE SOLDATEN/ Foto @ Paul Leclaire