
©Anke Sundermeier
Hänsel und Gretel, Märchenoper von Engelbert Humperdinck, Libretto Adelheid Wette, hatte am 8. November im Theater Dortmund Premiere. Trotz des zeitgleichen Derbys, Borussia Dortmund gegen Schalke 04, verkaufsoffenem Sonntag und Hansemarkt, mangelte es der Oper Dortmund nicht an Besuchern.

©Anke Sundermeier
Im zweiten Akt wird das Publikum in einen Märchenwald entführt. Fabelwesen, die sich aus dem bemoosten Boden formen, gekonnte Licht- und Schatteneffekte lassen den Wald zunehmend bedrohlicher wirken. Sand- und Taumännchen werden von Tamara Weinreich dargestellt. Sie besticht besonders durch ihre beiden Kostüme. Weißer Tüll mit eingearbeiteten Lichterketten. Bei den Engeln, dargestellt von der Statisterie des Dortmunder Theaters, dominieren ebenfalls weiße leuchtende Gewänder. Im dritten Akt bleibt das Theater Dortmund seiner kleinen Tradition der etwas anderen Hexe treu. Keine hässliche Hexe mit Kopftuch, Hakennase und Warze erwartet den Zuschauer, sondern eine, die an eine Diva erinnert, die ihre besten Jahre bereits hinter sich hat. In der Premiere überzeugend und mit viel Spielfreude von Fritz Steinbacher dargestellt. Einzig das letzte Bild scheint nicht so ganz in die Märchenwelt zu passen und erinnert eher mit seiner neonlichtkalten Atmosphäre an ein etwas heruntergekommenes pathologisches Institut.

Das Philharmonische Orchester Dortmund unter der Leitung von Philipp Armbruster wuchs an diesem Abend wieder einmal über sich hinaus. Das Gleiche gilt für den Opern-Kinderchor der Chorakademie Dortmund unter der Leitung von Zeljo Davutovic. Die Zuschauer werden in dieser Produktion auch ein klein wenig mit einbezogen und in der Pause gibt es im Foyer eine kleine Überraschung. Wer jetzt neugierig geworden ist, sollte sich für eine der nächsten Vorstellungen Eintrittskarten sichern!
*Rezension von Michael Düntzer-Limberg
Frau Mateescu ist solch eine Bereicherung für das Opernhaus, wunderbar!