Am Donnerstag, 28. April 2016, hat die Produktion STEPPING FUTURE des NRW Juniorballetts im Opernhaus Dortmund um 19.30 Uhr Premiere. 2014 wurde das NRW Juniorballett von Ballettdirektor Xin Peng Wang ins Leben gerufen und bietet 12 jungen hochbegabten Tänzerinnen und Tänzern aus aller Welt für zwei Jahre die Möglichkeit, zusammen mit dem BALLETT DORTMUND erste Berufserfahrungen zu sammeln. In Choreographien von Craig Davidson, Itzik Galili und Jacopo Godani können nun die Ergebnisse dieser zwei Jahre erlebt werden.
IN BETWEEN von Craig Davidson
Basierend auf den Streichquartetten g-Moll und Nr. 14 (DER TOD UND DAS MÄDCHEN) von Franz Schubert choreographiert der Australier Craig Davidson einen Totentanz, in dem sieben Tänzer eine Bestandsaufnahme der eigenen Existenz machen. Davidson orientiert sich dabei an der Biographie Schuberts, der zur Zeit der Streichquartette eine seiner düstersten Perioden durchlebte. An Syphilis und Neurasthenie erkrankt, von künstlerischer Erfolglosigkeit geplagt, machte Schubert seine Kunst zum
Spiegel seiner innersten Befindlichkeit. Sieben Tänzer suchen zwischen Erinnerung und Besinnung nach dem Moment, in dem sie endlich sie selbst werden können.
THE SOFA von Itzik Galili
Der Israeli Itzik Galili ist ein augenzwinkernder Skeptiker. Als „a
heavy-handed comic piece“ wurde Galilis THE SOFA oft bezeichnet. Eine simple Story über einen Mann, eine Frau und einen Homosexuellen, die versuchen, auf einem Sofa in intimen Kontakt miteinander zu kommen. Scheinbar geht es nur um Sex. Aber hinter Aberwitz und Slapstick ist THE SOFA eine Bestandsaufnahme menschlicher Sehnsucht. Körper werden Behelfsmittel der Seele. Und dies alles ohne die latente Tragik, mit der für gewöhnlich eine „Amour fou“ aufbereitet wird. Das kommt davon, wenn man
auf einem Sofa sitzt. Zu dritt.
VERSUS STANDARD von Jacopo Godani
Der Italiener Jocopo Godani ist seit 2015 Künstlerischer Direktor und Choreograph der Dresden Frankfurt Dance Company. Auch für ihn ist Tanz weit mehr als flüchtige Bewegungskunst. Godanis Ziel ist es, eine neue choreographische Sprache zu entwickeln, die Virtuosität und physische Herausforderung verlangt. VERSUS STANDARD ist auf den ersten Blick purer Tanz. Erst allmählich offenbart sich eine Studie über Gruppendynamik, Teamgeist und Formationsstrategien, wie sie im Sport, aber auch im Management zu finden ist. Die Bühne wird zum Spielraum, zum Trainingscenter
und im nächsten Moment zum Versuchslabor, Tanz, eben noch kraftvoll virtuos, enttarnt sich als mechanisches Zusammenspiel von Kräften, um seine raue Eleganz zu offenbaren.
„In den letzten zwanzig Jahren“, bekennt Godani, „haben wir viel
Tanz-Ersatz gehabt, das hieß zwar noch Tanz, war aber nicht wirklich Tanz. Es gab keinen Raum mehr für Tanz, mit dem man Energie ausstrahlt, bei dem man brennt, bei dem die Muskeln arbeiten. Ich kann nicht glauben, dass solche Dinge nicht mehr zum Tanz gehören.“
Karten sind an allen bekannten Vorverkaufsstellen, an der Theaterkasse im Opernhaus, telefonisch unter 0231 / 50 27 222, oder im Internet auf www.theaterdo.de erhältlich.
Titelfoto: Xin Peng Wang: @ Maria-Helena Buckley