Deutsche Oper Berlin, copyright: Leo Seidel

Die Deutsche Oper Berlin startet in die Saison

Deutsche Oper Berlin/Rheingold-Parkdeck/Foto @ Bernd Uhlig

Zurück aus der Sommerpause startet die DEUTSCHE OPER BERLIN am 21. August mit drei weiteren Vorstellungen des RHEINGOLD in der von Jonathan Dove für 22 Musiker orchestrierten und gekürzten Fassung der Birmingham Opera Company. Die Vorstellungen unter musikalischer Leitung von Donald Runnicles finden, wie bereits im Juni, unter freiem Himmel auf dem Parkdeck der Deutschen Oper Berlin statt.

 

Weiter geht es dann auf dem Parkdeck mit zwei Jazz-Produktionen der Big Band der Deutschen Oper für Erwachsene und für Kinder: Am 25. und 26. August, jeweils um 19.30 Uhr, laden die Musiker*innen zu einer großen Duke-Ellington-Hommage ein, die von Rezitationen durch Schauspieler Maximilian Held ergänzt wird. Duke Ellington konnte wie kein anderer im Jazz durch seine farbenreiche Kompositionstechnik außermusikalische Bilder einfangen und Stimmungen produzieren. Die Bigband wird diesem Künstler und seiner Art zu komponieren nachspüren mit Ellington-Arrangements und Eigenkompositionen von Manfred Honetschläger im Ellington’schen Stil. „Mood Indigo“ und „Caravan“ sind nur zwei von unzähligen Gemälden, die Ellington akustisch gemalt hat. Eine Collage von Texten über ihn, seine Zeit und seine Band, kombiniert mit seiner Musik, geben einen Einblick in das Schaffen dieses so bedeutenden Musikers.

Für Kinder ab 8 Jahren entsteht eine neue Fassung von Rudyard Kiplings Dschungelbuch, gelesen von Christian Brückner und mit neu komponiertem Jungle Jazz von Martin Auer, zu erleben am 29. und 30. August (um 16.30 bzw. 17.00 Uhr) auf dem Parkdeck.

Deutsche Oper Berlin -Donald Runnicles - Foto @ Bettina Stoess
Deutsche Oper Berlin – Donald Runnicles – Foto @ Bettina Stoess

Am 4. September um 19.30 Uhr lädt die Deutsche Oper Berlin ein zur Premiere einer Inszenierung der französischen Regisseurin Marie-Ève Signeyrole, die Beethovens 7. Sinfonie zum Ausgangspunkt eines grenzüberschreitenden Konzert-Projekts gemacht hat: Deutsche Sinfonik und jiddische Klezmer-Musik begegnen sich, und aktuelle Berichte von nach Europa geflüchteten Frauen treffen auf Beethovens Anspruch eines weltumspannenden Humanismus. BABY DOLL. Eine Flucht mit Beethovens 7. Sinfonie ist ein Abend zwischen Sinfoniekonzert und Klezmer-Session, zwischen Tanz, Dokumentartheater und Video-Installation mit dem Orchester der Deutschen Oper Berlin, dem Klezmer-Komponisten Yom und weiteren Gästen unter der musikalischen Leitung von Generalmusikdirektor Donald Runnicles. Weitere Vorstellungen zeigen wir am 6. September um 15.00 und 19.30 Uhr sowie am 7. September um 19.30 Uhr. Die Produktion entstand unter Federführung des Orchestre de Chambre de Paris und wurde für die Cité Musicale Metz premierenreif geprobt, bis der Lockdown Mitte März die Uraufführung vereitelte.

Weiter geht es im September mit konzertanten, gekürzten Aufführungen von Repertoirewerken sowie am 12. und 13. September (um 19.30 Uhr bzw. 15.00 Uhr) mit einer Verdi-Gala, in der Auszüge aus MACBETH und NABUCCO konzertant präsentiert werden. Mehr als die Hälfte seiner Opern schrieb Giuseppe Verdi in dem Jahrzehnt zwischen 1840 und 1850. Die Gegenüberstellung seiner beiden bekanntesten Werke aus dieser Zeit, die im Zentrum der Verdi-Gala stehen, zeigt auf faszinierende Weise die Entwicklung von Verdis musikdramatischer Charakterisierungskunst, gerade weil die Hauptpartien in NABUCCO und MACBETH für ganz ähnliche Stimmen geschrieben sind: Sind die beiden Titelrollen die ersten großen Beispiele für den Verdi-Bariton, stellen die Abigaille im NABUCCO und die Lady Macbeth mit ihrem unbedingten Machtwillen dämonische Gegenbilder zu den zarten, hilflosen Sopranfrauen der romantischen Oper dar. Im Gala-Konzert werden diese charismatischen Bühnenfiguren von zwei Ausnahmesängern gestaltet: Der junge mongolische Bariton Amartuvshin Enkhbat feierte bei seinem Debüt an der Deutschen Oper Berlin in der Titelpartie des NABUCCO einen triumphalen Erfolg, die spanische Sopranistin Saioa Hernández hat sich seit ihrem Debüt an der Mailänder Scala 2018 mit der Odabella in ATTILA weltweit als Interpretin der großen dramatischen Verdi-Partien profiliert. Ihnen zur Seite stehen Irene Roberts, Marko Mimica, Patrick Cook und das Orchester der Deutschen Oper Berlin unter der Leitung von Roberto Rizzi Brignoli.

Am 19. und 20. September (um 19.30 Uhr bzw. 15.00 Uhr) dann ein Best of AIDA unter musikalischer Leitung von Giampaolo Bisanti ein. Dass Verdis AIDA eine der meistgespielten Opern ist, hat nicht nur mit dem legendären Triumphmarsch zu tun, sondern auch mit Arien wie „O patria mia“, „Celeste Aida“ oder dem Schlussduett „O terra addio“. Als Aida ist die junge russische Sopranistin Elena Stikhina zu erleben, die als Preisträgerin des Operalia-Wettbewerbs für Aufsehen sorgte und in kürzester Zeit die großen Bühnen weltweit eroberte. Judit Kutasi begeisterte mit ihrer Amneris u.a. schon in der Arena di Verona und ist eine der gefragten Erdas (DAS RHEINGOLD) sowie Lauras (LA GIOCONDA), so auch an der Deutschen Oper Berlin. Und Jorge de León, häufiger Gast im Haus an der Bismarckstraße, leiht seinen tenoralen Glanz dem ägyptischen Feldherrn Radames.

Joseph Calleja/ Foto Copyright DECCA/Simon Fowler

Mit LA GIOCONDA schrieb Amilcare Ponchielli Musikgeschichte: Das Werk erzählt von einer Sängerin, genannt „La Gioconda“, „die Heitere“, die sich opfert, um dem von ihr unglücklich geliebten Enzo ein neues Leben mit einer bereits verheirateten Frau zu ermöglichen – Laura, der Frau des venezianischen Politikers Alvise Badoero. Es ist zentrales Meisterwerk der italienischen Oper zwischen Verdi und Puccini, zwischen Melodramma und Verismo, melodiensatt und zugleich dramatisch zupackend. Und es ist jene Oper, deren populärste Nummer mit dem „Tanz der Stunden“ ausgerechnet die Ballettmusik des dritten Aktes ist. Diese erklingt in der konzertanten Aufführung Best of LA GIOCONDA am 25. und 26. September, jeweils um 19.30 Uhr, neben weiteren Ausschnitten, darunter etwa Giocondas Arie „Suicidio!“ oder Enzos „Mare e ciel“. Als Enzo wird mit Joseph Calleja einer der gefragtesten Tenöre unserer Zeit zu erleben sein. An seiner Seite steht mit dem Bariton Roman Burdenko als sein intriganter Gegenspieler Barnaba ein ebenfalls regelmäßiger Gast im Haus an der Bismarckstraße – neben zwei jungen Sängerinnen, die zu den aufstrebenden Stars der Opernwelt zählen: Judit Kutasi als Laura sowie in der Titelpartie die jungen russische Sopranistin Irina Churilova. Es spielt das Orchester der Deutschen Oper Berlin unter Ivan Repušić, als Erzähler führt Jörg Schörner durch den Abend.

 

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