KLANGVOKAL begibt sich in diesem Jahr musikalisch auf Glückssuche: Unter dem Thema „Von der Suche nach Glück“ sind vom 22. Mai bis 22. Juni beim internationalen Dortmunder Musikfestival wieder bedeutende Künstler aus über 20 Ländern zu Gast. Das Festival bietet 2014 erneut aufregende und ungewöhnliche Konzerterlebnisse voller Entdeckungen mit Musik vom Mittelalter bis zur Gegenwart.
22. Mai bis 22. Juni: 30 Aufführungen, davon 16 Eigenveranstaltungen
Unter dem Thema „Von der Suche nach Glück“ präsentiert das KLANGVOKAL Musikfestival Dortmund bei der sechsten Festivalauflage in acht Spielstätten wieder einen Monat lang Vokalmusik in exquisiter Qualität. Renommierte Künstler aus aller Welt legen bei ihrer Reise durch 1200 Jahre Musikgeschichte mit Musik unterschiedlicher Genres und musikalischen Kleinoden aus vier Kontinenten filigran und eindrucksvoll Zeugnis davon ab, wie vielfältig und ausdrucksstark Gesang ist und wie vielschichtig er die „Suche nach Glück“ abbildet.
KLANGVOKAL-Direktor Torsten Mosgraber bleibt seinem Grundkonzept treu und setzt auch 2014 auf Qualität, Internationalität und Entdeckungen – und zeigt sie zumeist in Eigenproduktionen bzw. in Deutschland- oder NRW-Premieren. Ebenso konstant bleiben auch die Preise: Die Mehrzahl der Eintrittskarten kosten unter 25 EURO, und für viele Konzerte sind Tickets bereits ab 10 EURO erhältlich.
Festivalthema 2014: „Von der Suche nach Glück“
Dass Singen positiven Einfluss auf den Menschen hat, dass regelmäßiges Singen gesund ist und zugleich die Intelligenz fördert, ist in verschiedenen Studien wissenschaftlich belegt. Und: Singen steigert gleichzeitig das Glücksempfinden. Deshalb ist die Vokalmusik die ideale Kunstform, um die „Suche nach Glück“ abzubilden: Es sind kleine und große Geschichten um die Liebe, den Glauben, die Suche nach einem friedensstiftenden Dialog und nach Gemeinschaft, die im Festival 2014 musikalisch gestaltet werden.
Ein Schwerpunkt: die italienische Oper von Monteverdi bis Puccini
Kaum ein Genre bildet die „Suche nach Glück“ so facettenreich ab wie die Oper: Die (nicht selten vergebliche) Suche nach Liebe, das ständige Ringen um den „rechten“ Glauben und die Eingebundenheit in die Gemeinschaft sind zentrale Opernthemen.
Bereits der Festivalauftakt mit Claudio Monteverdis „L’Orfeo“ rückt das Streben nach Glück in den Mittelpunkt: Das erste wichtige Werk der Operngeschichte (UA: Mantua 1607) an der Schwelle von der Renaissance zum Barock erzählt vom Liebesglück und seinen Gefährdungen: Der Sänger Orpheus findet endlich die große Liebe und verliert sie gleich wieder. Um seine geliebte Euridice zurückzubekommen, wagt er den Weg in die Unterwelt. Mit dem italienischen Ensemble „La Venexiana“ unter seinem Leiter Claudio Cavina sind international gefeierte Monteverdi-Spezialisten zu Gast (22. Mai). In der Titelpartie beeindruckte der junge italienische Tenor Anicio Zorzi Giustiniani begleitet von dem italienischen Ensemble bereits 2013 beim wichtigen Barockfestival in Krakau durch die Schönheit seiner Stimme und seine raffinierte, gefühlvolle Interpretation. In den weiteren Hauptrollen: gefeierte Barock-Interpreten wie Emanuela Galli, Marina de Liso und Antonio Abete. Eher ungewöhnlich für eine Opernaufführung ist auch die Wahl des Aufführungsortes: die St. Reinoldikirche – sicherlich ein besonderer Ort der Sinn- und Glückssuche.
Der Traum von der großen Liebe und deren Irrungen und Wirrungen stehen im Zentrum von Francesco Cavallis venezianischer Barockoper „La Calisto“ von 1651. Die Aufführung mit dem Collegium Marianum und dem Puppentheater Buchty a loutky aus Prag im Orchesterzentrum|NRW – eine Deutschland-Premiere – nähert sich dem Sujet mit Phantasie und Ironie. Mit der Sopranistin Hana Blažíková in der Titelrolle und dem Bariton Tomáš Král als Jupiter wirken unter der musikalischen Leitung von Jana Semerádová namhafte Akteure der internationalen Alte-Musik-Szene mit (30. Mai).
Mit der exklusiven konzertanten Aufführung von Vincenzo Bellinis virtuoser Oper
„I Capuleti e i Montecchi“ (1830) ist eine der bedeutendsten „Romeo und Julia“-Vertonungen im Festivalprogramm vertreten. Unter dem österreichischen Belcanto-Spezialisten Friedrich Haider, der u. a. mit Aufführungen an der Bayerischen Staatsoper in München und an der Wiener Staatsoper reüssierte, geben als Giulietta die junge russische Sopranistin Elena Gorshunova – gefeiert an der Semperoper in Dresden und am Mariinski Theater in St. Petersburg – und der aufstrebende italienische Tenor Giorgio Berrugi (jüngst u. a. gefeiert in der Arena di Verona) ihr Dortmund-Debüt. Erstmals in Europa als Romeo zu erleben ist die US-amerikanische Mezzosopranistin Vivica Genaux, die bereits 2012 mit Vivaldis „Juditha triumphans“ bei Klangvokal brillierte. Virtuose Arien, romantische Duette und große Chöre setzen die Suche nach dem Liebesglück eindrucksvoll in Szene, so dass es nicht erstaunt, dass dieses Werk nach seiner Uraufführung zu den populärsten Opern avancierte
(6. Juni, Konzerthaus).
Am Himmelfahrtstag lockt einmal mehr die mittlerweile traditionelle Italienische Operngala in den Westfalenpark. In diesem Jahr interpretieren die italienische Sopranistin Katia Pellegrino und der mexikanische Tenor Hector Sandoval unter dem Dirigat des erfahrenen italienischen Maestros Maurizio Barbacini auf der Seebühne u. a. Opernhits aus Verdis „Rigoletto“ und „Un Ballo in Maschera“, Puccinis „Tosca“ sowie Giordanos „Andrea Chénier“ und verwandeln die Seebühne mit edlen Stimmen und strahlender Höhe in eine klangvolle Opernarena (29. Mai, Westfalenpark).
Wiederbelebung der Alten Musik
Klangvokal setzt sich auch 2014 intensiv für die Wiederbelebung Alter Musik vom Mittelalter bis zum Barock ein: Das Vokalensemble VocaMe, das Mitglieder aus drei Ländern vereint, gestaltet meditative sakrale Vokalmusik der byzantinischen Komponistin Kassia (8. Jahrhundert) und der Hildegard von Bingen, die ihr tiefes Glück im Glauben suchten und fanden. Ein Paukenschlag folgt dann zum Festival-Abschluss (22. Juni): Es erklingt das erst vor kurzem wiederentdeckte, höchst vitale Barockoratorium „Il diluvio universale“ des Sizilianers Michelangelo Falvetti, das anlässlich der Eröffnung des internationalen Festivals in Ambronay 2012 gefeiert wurde. Mit der Cappella Mediterranea und dem Choeur de Chambre de Namur sind unter der Leitung des Argentiniers Leonardo García Alarcón herausragende Akteure der internationalen Barockszene beteiligt, die vor allem in Belgien und Frankreich gefeiert werden. Thema des Oratoriums ist der feste Glaube an Gott, die Sühne und der sich daraus ergebende Neuanfang, der neues Glück verheißt.
Alte Musik im Dialog mit traditioneller Musik
Alte Musik und traditionelle Musik treten in drei Konzerten in einen Dialog: Das Eva Quartet und das Duo Dvuglas aus Bulgarien setzen uralte Sakralmusik ihrer Heimat in Beziehung zur traditionellen bulgarischen Volksmusik (12. Juni, St. Marienkirche), die um die wichtigsten (Glücks-) momente im Leben der Menschen wie Geburt und Hochzeit kreist.
Musik der Kolonialzeit aus Spanien und Südamerika trifft auf Flamenco, wenn der spanische Flamenco-Star Arcángel und die Accademia del Piacere im domicil gemeinsam ihren Wurzeln nachspüren (8. Juni).
Eine Deutschland-Premiere ist das Konzert des Ensembles La Chimera aus Buenos Aires unter dem Titel „Odisea negra“: Spanische und südamerikanische Musik des 17. Jahrhunderts im Dialog mit Musik aus Afrika und der Karibik erklingen im Orchesterzentrum|NRW (20. Juni). Im Mittelpunkt dieses Programms steht die Lebensfreude, die trotz widriger Umstände nicht zum Versiegen kommt.
Chormusik
Traditioneller Mittelpunkt von Klangvokal ist das „Fest der Chöre“, das in diesem Jahr am Pfingstsamstag stattfindet (7. Juni). Erstmals hat das Festival zu diesem Chorfest, das wieder auf Dortmunder Plätzen, in Kirchen und Geschäften stattfindet, verstärkt auch Chöre aus Nachbarstädten eingeladen. Der offizielle Startschuss fällt um 12.00 Uhr mit dem gemeinsamen Singen auf dem Alten Markt. Auch in diesem Jahr werden wieder rund 4.000 Akteure die gesamte Innenstadt in eine Singlandschaft verwandeln.
Mit einem A-cappella-Programm aus Werken von Johannes Brahms, Felix Mendelssohn Bartholdy sowie britischer und skandinavischer Chormusik gibt der Jugend-Konzertchor der Chorakademie Dortmund unter seinem jungen Dirigenten Felix Heitmann sein Festival-Debüt in der St. Marienkirche (15.06.).
Ein besonderes Projekt des Ballet Dortmund kündigt sich an, wenn unter der Gesamtleitung von Ballettdirektor Xing Peng Wang die Dortmunder Philharmoniker auf die Kreiskantorei Dortmund und den Mittelstufenchor des Bert-Brecht-Gymnasiums treffen und zusätzlich Tänzer der Anne-Frank-Gesamtschule eingebunden sind. Die „Mass of the Children“ von John Rutter bildet den musikalischen Ausgangspunkt für das Projekt „PHÖNIX“, an dem über 150 Laien und Profis mitwirken (27. und 28. Mai, Opernhaus).
Jazz, Pop und Weltmusik
Wichtige Akzente setzt Klangvokal auch im Jazz-, Pop- und Weltmusik-Bereich: Die in Paris lebende koreanische Jazzsängerin und ECHO-Preisträgerin Youn Sun Nah (25. Mai), die mit ihrer sanften Stimme eine neue berührende Einfachheit in den Jazz trägt, sowie die stimmgewaltige US-amerikanische Soulsängerin Robin McKelle (1. Juni) mit eigenen, sehr persönlichen Liedern gastieren im domicil. Die hochkarätigen Künstler der Warsaw Village Band gestalten mit der spanischen Sängerin Mercedes Peón am selben Ort den Sound der Globalisierung (13. Juni), während das schwedisch-südafrikanische Duo Fjarill (18. Juni) mit seinen klangschönen Liedern einen neuen Glückszauber in die Popmusik trägt.
Budget
Laut Ratsbeschluss vom Dezember 2011 fördert die Stadt Dortmund KLANGVOKAL im Jahr 2014 mit Sachmitteln in Höhe von 280.000 EUR. Im Jahre 2015 wird der Betrag laut Ratsbeschluss vom Dezember 2013 auf 300.000 EUR angehoben. Dank der großzügigen Unterstützung der bewährten Partner – insbesondere der Sparkasse Dortmund und der „Freunde des KLANGVOKAL Musikfestival Dortmund“ – und mittels der Eintrittsgelder werden 2014 ca. 260.000 EUR abgedeckt, sodass der Gesamtetat circa 540.000 EUR beträgt.
Vorverkauf startet ab sofort
Der Vorverkauf startet ab sofort in unserer Haupt-Vorverkaufsstelle bei Dortmund-Tourismus (gegenüber dem Hauptbahnhof), bei den Ruhr Nachrichten und an allen bekannten Vorverkaufsstellen sowie im Internet. Weitere Informationen zum Programm, zum Kartenkauf und Abonnements unter www.klangvokal.de.
*Alle Fotos mit freundl. Genehmigung von Klangvokal Musikfestival Dortmund