Kann man schöner in die Adventszeit starten, als mit einer Matinee am ersten Tag dieser festlichen Zeit, in einem ausverkauften Saal voller Menschen, welche zusammen Musik genießen wollen? Mit einen abwechslungsreichen Programm war auch das diesjährige Adventskonzert ein voller Erfolg. (Rezension des Konzerts v. 1. Dezember 2024)
Das Sinfonieorchester Basel unter der Leitung seines Chefdirigenten Ivor Bolton, welcher mit kurzen Ansagen durchs Programm führte, hat mit herausragenden Solisten und der Mädchenkantorei Basel eine wunderbare Stimmung in den Saal gezaubert.
Den Anfang machte die Sinfonie Nr. 1 D-Dur von Sergei Prokofjew, seiner „Symphonie classique“, welche sein bekanntestes Werk ist und 1918 uraufgeführt wurde. Ein Werk voller Rhythmik, Heiterkeit und Vitalität.
Die Schweizer Sopranistin Regula Mühlemann, welche eine beeindruckende Karriere als Konzert- und Opernsängerin aufweisen kann, ist beim Publikum sehr beliebt. Sie sang als erstes Wolfgang Amadeus Mozarts „Laudate Dominum“ aus der „Vesperae solennes de Confessore“ aus dem Jahre 1780. Mit bestens geführter Stimme bezauberten sie und die Mädchenkantorei Basel das Publikum. Sergei Rachmaninows „Vocalise“ ist ein Lied aus seinen 14 Liedern für Sopran und Klavier, welches für die Sopranistin Antonina Neschdanowa komponiert wurde und das letzte dieses Zyklus ist. Die Orchesterfassung wurde 1916 in Moskau uraufgeführt. Dieses kurze Werk erfordert eine perfekte Beherrschung der Stimme. Regula Mühlemann gelang eine beeindruckende Wiedergabe.
Als „Artist in Residence“ konnte in dieser Saison mit Xavier de Maistre der wohl berühmteste Harfenist gewonnen werden. Mit dem 2. und 3. Satz aus dem Konzert für Harfe und Orchester C-Dur von François-Adrien Boieldieu erklang dieses wunderbare Instrument aufs allerschönste, zusammen mit dem Sinfonieorchester Basel.
Gabriel Fauré’s „Pie Jesu“ aus seinem „Requiem op 48, gesungen von Regula Mühlemann, liess die besinnliche Seite dieses Konzertes aufleben.
Selten zu hören im Konzertsaal sind die vier Lieder aus „A Ceremony of Carols“ für Kinderchor, Soli und Harfe op. 28 von Benjamin Britten. Hier entstand ein ganz besonders schönes Zusammenspiel mit der Mädchenkantorei Basel, sowie Regula Mühlemann und Xavier de Maistre, welche diese Lieder begleiteten.
Darauf folgten drei Lieder des britischen Komponisten John Rutter. „Dancing Day“, „Mary’s Lullaby“ und „Shepherd‘s Pipe Carrol“, wiederum hervorragend interpretiert von der Mädchenkantorei Basel.
Den Abschluss machte das von Florian Walser arrangierte „Christmas Medley“, in welchem auch die jüngsten Sängerinnen der Mädchenkantorei Basel auftraten. Mit diesem beeindruckenden Bild des großen Chors und des Sinfonieorchesters Basel wurde man aufs schönste in eine festliche Stimmung versetzt.
Ein großes Kompliment an das Sinfonieorchester Basel, Ivor Bolton, die Solisten und an Marina Niedel, welche die Mädchenkantorei Basel einstudiert hat. Sie schufen eine Stimmung der Gemeinsamkeit, welche besonders für die Weihnachtszeit passend ist.
Das Publikum bedankte sich mit großem Applaus und konnte beim Verlassen des Saals durch den draußen stattfindenden Weihnachtsmarkt die Eindrücke dieser Musik nochmals nachklingen lassen.
- Rezension von Marco Stücklin / Red. DAS OPERNMAGAZIN-CH
- Sinfonieorchester Basel
- Titelfoto: Sinfonieorchester Basel/Ivor Bolton/Konzert v. 1.12.2024/Foto: Benno Hunziker