Opernhaus Bonn / Foto © Thilo Beu

Vielfältiges Programm mit Anspruch in der Oper Bonn – „Fokus 33“ wird fortgesetzt

Carmen Wolfram, Dr. Bernhard Helmich, Rose Bartmer und Jens Groß/Foto © Thilo Beu

Am 12. Mai 2022 stellte Generalintendant Dr. Berhard Helmich das Programm des Theaters Bonn vor. Neben 14 Neuinszenierungen im Schauspiel werden in der Oper sechs Premieren zu sehen sein. „Wir haben ein Programm gemacht als gäbe es keine Pandemie,“ so Generalintendant Dr. Bernhard Helmich. Mit einem bis 2028 verlängerten Vertrag setzt er die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Generalmusikdirektor Dirk Kaftan fort, der bis 2027 verpflichtet ist. Im Leitungsteam der Oper gibt es ein neues Gesicht. Die Theaterpädagogin Rose Bartmer (2. von rechts) wird mit Beginn der Spielzeit 2022/23 zur „Direktorin für Vermittlung, Diversität und Transformation“ ernannt und wird mit Angeboten in Stadtteilen und Schulen die Öffnung der Oper in die Stadtgesellschaft hinein weiterführen.

 

Den Auftakt der Spielzeit macht in diesem Jahr Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny von Bert Brecht und Kurt Weill unter der Leitung von Dirk Kaftan im Rahmen des Fokus 33, sicher ein spannendes Stück. In der Regie von Volker Lösch wird es, ähnlich wie bei Fidelio, aktuelle Bezüge und Video-Einspielungen geben. Ebenfalls in diesem Rahmen wird Christopher Alden Asrael von Alberto Franchetti, einem Zeitgenossen Puccinis, erarbeiten. Der singende Teufel von Franz Schreker, noch nie vollständig aufgeführt, soll von Julia Burbach unter der Leitung von Dirk Kaftan inszeniert werden. Die Bonner Aufführung von Schrekers Irrelohe 2011 ist bei vielen noch in guter Erinnerung.

Zum Thema „Diskontinuitäten“ wird es vom 18. bis 21. Mai 2023 im Rahmen von Fokus 33, veranstaltet vom Theater Bonn und der Universität Bonn im Foyer der Oper, ein Symposion geben, bei dem die Historiographie der Oper zwischen Weimarer Republik und früher Bundesrepublik erörtert werden soll.

Das Opern-Publikum erwartet im Rahmen des Kernrepertoires eine Inszenierung von Giuseppe Verdis Ein Maskenball  von David Pountney, der 2019 mit großem Erfolg Les Vêpres Siciliennes inszenierte. Es wird wieder Will Humburg, ausgewiesener Verdi-Experte,  dirigieren.  Leo Muscatos Inszenierung von Georg Friedrich Händels Agrippina, im Frühsommer 2021 lediglich als Stream gezeigt, wird unter der Leitung von Rubén Dubrovsky aufgeführt, und die Tragödie Sibirien von Umberto Giordano bietet ein unbekannteres Stück in Kooperation mit den Bregenzer Festspielen, das dort schon im Sommer 2021 erfolgreich gezeigt wurde. Aaron Stiehl wird an den Erfolg seiner Fledermaus anknüpfen und die Operette Die lustige Witwe von Franz Lehár inszenieren. „Die ‚Fledermaus‘ ist zurzeit unser Kassenrenner, ständig ausverkauft,“ so Dr. Helmich. Der Lockdown erwischte die zweite angesetzte Vorstellung nach der Premiere am 8. März 2020 eiskalt. „Keiner hat damit gerechnet, dass Corona so lange dauert.“

Das Musical Chicago, das Corona-bedingt so oft ausfallen musste, wird mit elf Vorstellungen am 19.8.2022 wieder aufgenommen, ebenso Le nozze di Figaro in der Inszenierung von Aaron Stiehl, und Puccinis Turandot in der Inszenierung von Silviu Purcărete unter der musikalischen Leitung von Will Humburg.

Auch für das junge Publikum steht in dieser Spielzeit wieder eine Inszenierung auf dem Spielplan: Im Rahmen von „Junge Opern Rhein-Ruhr“, einer Kooperation des Theater Bonn mit der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf Duisburg und dem Theater Dortmund, präsentiert das Theater Bonn Die Kinder des Sultans, eine fantastische Oper des israelischen Komponisten Avner Dorman.

Der Vorverkauf für die gesamte Spielzeit hat bereits begonnen. Das Spielzeitheft 2022/23 finden Sie unter DIESEM LINK.

 

  • Artikel von Ursula Hartlapp-Lindemeyer / Red. DAS OPERNMAGAZIN
  • Theater Bonn
  • Titelfoto: Opernhaus Bonn / Foto © Thilo Beu

 

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