
“Aus tiefem Traum bin ich erwacht” – Mit diesem Satz aus dem Altsolo der Sinfonie Nr. 3 d-Moll von Gustav Mahler, mit welcher am 15. September 2021 die neu renovierte Tonhalle Zürich eröffnet wird, könnte man das Erstrahlen des überwältigenden, glanzvollen, mit vielen Details beeindruckenden Konzertsaals auch umschreiben. Nach Jahren der Planung und der unzähligen feinsten Detailarbeiten erwacht nun dieses Juwel der Architektur zu neuem Leben.
An der diesjährigen Präsentation des Konzertprogramms 2021/22 war die Freude und der Stolz der Intendantin Ilona Schmiel und des Music Directors Paavo Järvi sicht- und spürbar. Auch Julia Becker, 1. Konzertmeisterin und Martin Frutiger verrieten mit ihren Worten ihre Vorfreude auf das zu Erwartende.

Christian Schmitt ©Joseph Khakshouri
Vor Beginn der Präsentation kam man in den Genuss der ersten Töne der eindrücklichen neuen Orgel, welche mit 4764 Pfeifen ein weiteres Meisterwerk der Firma Kuhn darstellt. Diesen bewegenden Moment hat man einem Meister seines Fachs, dem Organisten Christian Schmitt anvertraut, welcher mit seiner Begeisterung für dieses Instrument und als Fokus-Künstler in der neuen Saison dafür sorgen wird, dass die vielen Möglichkeiten einer Orgel auch einem breiteren Publikum näher gebracht werden.
Das Tonhalle-Orchester Zürich zeigt sich mit einem frischen Auftritt in den Medien, im Internet und den Publikationen in einem neuen Gewand. Neues Logo, frische Farben, sowie eine lebendige Website sollen dazu beitragen, auch das junge Publikum anzusprechen und die Tonhalle zum “Wohnzimmer” der Zürcher und aller Musikbegeisterten zu machen. Dass dies gelingen wird, ist anhand des äussert vielfältigen Programms eigentlich schon fast garantiert. Man hat sich unglaublich viel einfallen lassen, um auch neue Besucher zu gewinnen.
Das Programm orientiert sich an vier wichtigen Eckdaten der Geschichte der Tonhalle am See. Dem Eröffnungsjahr 1895 der “neuen Tonhalle”, dem Jahr 1939, als das Kongresszentrum für die Landesausstellung fertiggestellt wurde, dann 1985, als man einen weiteren Umbau vorgenommen und dabei die Orgel ersetzt hatte und nun 2021 mit dem Start in eine neue Aera des renovierten Gebäudes.

In den ersten vier Wochen wird das Programm einen ganzen Reigen von herausragenden Konzerten und Veranstaltungen bieten: Eröffnung, Symposium, Orgeleinweihung, Série jeunes, Internationaler Filmmusikwettbewerb, tonhalleLATE, Kammermusik und Orchesterkonzerte.
Dem Music Director Paavo Järvi ist es ein besonderes Anliegen, den “Kosmos” John Adams dem Publikum vorzustellen und auch weitere Werke seltener gespielter Komponisten erklingen zu lassen. Der Reigen an bedeutenden Solisten, Dirigenten, sowie einige Debuts, regen dazu an, sich auf diese spannende Reise zu begeben. Auch die Filmmusik wird viel Raum erhalten und gewiss für einen vollen Saal sorgen. Bei einem Open Air Konzert im Münsterhof mit Carl Orff’s “Carmina Burana” wird man ebenfalls viele neue Besucher gewinnen.
Es würde zu weit führen, an dieser Stelle die einzelnen Solisten, Dirigenten, Ensembles aufzuführen. Dazu kann man die Zeit, bis zum Beginn des Vorverkaufs am 23. August nutzen, um die informative Saisonbroschüre zu studieren oder sich auf der Website www.tonhalle-orchester.ch der Vorfreude auf die nächsten Besuche hinzugeben.
Wir wünschen allen Beteiligten, dass sich die Pläne wie gewünscht verwirklichen lassen und dass das Publikum sich von der Begeisterung anstecken lässt.
- Bericht über die Präsentation v. 5. Juli 2021 von Marco Stücklin / Red. DAS OPERNMAGAZIN-CH
- Titelfoto: Tonhalle Zürich © Georg Aerni