Gleich die erste Musiktheaterpremiere des neuen Jahres ist eine ganz besondere: Mit »Médée | Medea senecae« kommt eine Produktion auf die Bühne des Saarländischen Staatstheaters, die so in keinem anderen Theater zu sehen ist. Gleich drei großartige Werke vereint Regisseur und Choreograf Demis Volpi an einem Abend zu einem Ganzen: Luigi Cherubinis Opera comique »Médée« geht nahtlos in Iannis Xenakis` Suite für sechs Instrumente und Männerchor »Medea Senecae« über, deren archaische Klänge am Ende des Abends in den Monolog der Medea aus Heiner Müllers »Medeamaterial« münden. – Premiere am 19. Januar 2019 –
Der Mythos Medea, geboren im »Urdunkel der Menschheit«, ist über die Jahrhunderte hinweg lebendig geblieben und hat Maler, Dichter und Komponisten stets neu inspiriert. Die Geschichte, die ungefähr 800 Jahre vor Christus aufkam, stammt aus der Sagenwelt um die Argonauten und das Goldene Vlies: Medea, mit großem Wissen und geheimnisvollen Kräfte ausgestattet, hilft Jason, dem Anführer der Argonauten, das Goldene Vlies zu rauben. Gemeinsam mit Jason flieht sie aus der Heimat, wird seine Frau, schenkt ihm zwei Söhne. Doch als sich Jason mit der Tochter von König Kreon eine neue Braut wählt, droht Medea das Schicksal der verlassene Ehefrau in der Fremde: Erneut soll sie eines Landes verwiesen werden, ihre Kinder nie wieder sehen. Medea entschließt sich zu einer grausamen Tat: Zum Mord an ihren eigenen Söhnen …
Der Geschichte der verzweifelten, rachsüchtigen Mutter, die ihre Kinder tötet, fasziniert bis heute. Medea ist eine Frau, die bedingungslos liebt, aber ebenso bedingungslos Rache übt. Sie ist verletzlich und verletzend zugleich, unberechenbar. Demis Volpi zeigt all diese Facetten der Titelfigur, indem er für seine Inszenierung die Rolle vervielfacht: Zwei Sängerinnen (Pauliina Linnosaari, Judith Braun), eine Tänzerin (alternierend Lina Meißner und Isabella Taufkirch), ein Tänzer (alternierend Edoardo Cino und Stefane Mesguer Alves) und eine Schauspielerin (Christiane Motter) schlüpfen in die Haut von Medea und nähern sich der Figur gemeinsam.
Die musikalische Leitung des Abends liegt in den Händen von Sébastien Rouland: Für ihn ist es die erste Opernproduktion in seiner Funktion als neuer Generalmusikdirektor des Saarländischen Staatstheaters. Als Gast hatte er mit dem Dirigat von »Guillaume Tell« bereits Maßstäbe gesetzt.
MÉDÉE | MEDEA SENECAE
Oper von Luigi Cherubini | Chorstück von Iannis Xenakis
Musikalische Leitung Sébastien Rouland
Inszenierung und Choreografie Demis Volpi
Bühnenbild Markus Meyer
Kostüme Carola Volles
Dramaturgie Renate Liedtke
Mit Pauliina Linnosaari (Médée I ), Christina Motter (Médée II ), Edoardo Cino/ Stefane Meseguer Alves ( Médée III), Lina Meißner/ Isabella Taufkirch ( Médée IV), Peter Schöne/ Stefan Röttig (Créon ), Olga Jelinkova ( Dircé), Angelos Samartzis ( Jason), Judith Braun (Néris/ Médée V), Valda Wilson (Première Servante), Carmen Seibel (Deuxième Servante), Marin Gauer/Jakob Hippchen und David Schmitt/Florian Didié (Enfants ); Saarländisches Staatsorchester, Opernchor, Statisterie
Premiere
Samstag, 19. Januar 2019
19:30 Uhr, Großes Haus
Weitere Vorstellungen
Mittwoch, 23. Januar 2019, 19:30
Dienstag, 29. Januar 2019, 19:30
Samstag, 2. Februar 2019, 19:30
Freitag, 8. Februar 2019, 19:30
Sonntag, 14. April 2019, 18:00
Freitag, 19. April 2019, 18:00
Samstag, 27. April 2019, 18:00
KARTEN
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