Nach dem großen Erfolg 2023 mit drei Aufführungen von Richard Wagners “Parsifal” im Goetheanum Dornach, gab es auch in diesem Jahr die Gelegenheit, dieses Werk in der Karwoche zu erleben. Die Karten für die drei Aufführungen waren sofort ausverkauft. Weitere Aufführungen sind im April 2025 geplant. (Rezension der Galavorstellung v. 24. März 2024)
Ein solches Großprojekt erfordert eine große Unterstützung von vielen Seiten. Es stellt nicht nur organisatorisch eine Herausforderung dar. Im Jahre 2014 wurde im Goetheanum ein Orchestergraben eingebaut, um auch größeren Orchestern wie der Philharmonie Baden Baden genügend Raum zur Verfügung stellen zu können, und deren Ansprüchen gerecht werden zu können.
Allein schon beim sich Nähern an das imposante, auf einer Anhöhe thronende Goetheanum Gebäude, ist man jedes mal aufs neue von dessen eigenwilliger Architektur beeindruckt. Das Haus wurde 1928 eröffnet und ist heute Sitz der Freien Hochschule für Geisteswissenschaften und der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft. Nebst den internationalen Tagungen finden dort vielseitige andere Veranstaltungen statt. Der große Saal verfügt über 1000 Plätze und gehört damit zu den größten Theaterbühnen in der Schweiz.
Es ist der PAMY Mediaproductions GmbH von Alexander von Glenck zu verdanken, dass diese aufwändige Produktion zustande gekommen ist. Viele Mitwirkende, auch die hinter den Kulissen, haben sich für das Projekt engagiert und zum großen Erfolg beigetragen.
Es war für die Regisseurin Jasmin Solfaghari eine Herausforderung, in diesem speziellen Rahmen Parsifal, das Bühnenweihspiel Wagners, in Szene zu setzen. Dies ist ihr mit großem Geschick bestens gelungen. Zusammen mit dem Else-Klink-Ensemble, einem der renommiertesten Eurythmie-Ensembles Stuttgart, sowie dem Goetheanum-Eurythmie-Ensemble ist eine Aufführung entstanden, welche durch Bewegung und das raffinierte Lichtdesign von Klaus Suppan eine besondere Faszination ausübte. Dabei geht es nicht lediglich um große Bühnenbilder, sondern man wird durch die Wirkung der Bewegungen und der daraus entstehenden Leichtigkeit, vereint mit der großartigen Musik Wagners, in den Bann gezogen.
Walter Schütze, welcher für die Bühne, Kostüme und Videos verantwortlich war, hat ganze Arbeit geleistet. Das überwältigende Schlussbild mit dem „Karfreitagszauber“ war von besonderer Wirkung.
Auffallend und faszinierend bei den einzelnen Aufzügen war die hervorragende Personenführung, welche eine große Konzentration auf die Sänger zulässt. In diesem Fall ist dies besonders wichtig, da keine Übertitelung vorhanden war. Für die Sänger/innen bedeutet dies, dass sie noch mehr auf die Textverständlichkeit für das Publikum achten müssen. Dies ist ihnen ebenfalls hervorragend gelungen.
Bei der besuchten Galavorstellung stand der Tenor Klaus Florian Vogt, einer der führenden Wagnertenöre, auf der Bühne des Goetheanums. Er begeisterte mit seiner bestens geführten und nie forcierten Stimme. Man darf ihn getrost als die Idealbesetzung bezeichnen. Dies gilt auch für die deutsch-schwedische Mezzosopranistin Ivonne Fuchs. In der Partie als Kundry ist sie gerade im zweiten Akt sehr gefordert. Sie überzeugte mit einer überragenden stimmlichen Leistung und grosser Bühnenpräsenz.
Bariton Alejandro Marco-Buhrmester als Amfortas und der Bass Andreas Hörl als Gurnemanz boten starke Rollenporträts und glänzten ebenfalls mit bester Diktion. Bassbariton Thomas Jesatko als Klingsor und Bass Simonas Strazdas als Titurel fügten sich bestens in das herausragende Ensemble ein. Alexander Papandrea als 1. Gralsritter, Frieder Flesch, 2. Gralsritter, Taryn Knerr, Alina Behning, Grégoire Delamare und Pawel Jeka als die vier Knappen, sowie ganz ausgezeichnet die Blumenmädchen, gesungen von Taryn Knerr, Julia Danz, Vera Maria Bitter, Margaret Rose Koenn, Marion Ammann und Alina Behning liessen diese Aufführung zu einem grossen Erlebnis werden.
Die Philharmonie Baden-Baden unter der Leitung von Roland Fister bot eine festspielreife Leistung und schuf wunderbare Stimmungen und man staunte ob der guten Akustik in diesem Saal.
Das Vokalwerk der Opernfestspiele Heidenheim ergänzte diesen Hörgenuss und das begeisterte Publikum verliess diese Aufführung in der Gewissheit, einen ganz besonderen Abend erlebt zu haben. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass bereits viele Bayreuther Wagnerfans sich auch um Karten für diese Aufführungen bemühen.
Informationen zu den Aufführungen 2025 gibt es unter www.parsifal-wagner.ch/2025. Ab 2. Mai werden die Tickets verkauft. Rasches Bestellen ist angesagt.
- Rezension von Marco Stücklin / Red. DAS OPERNMAGAZIN-CH
- Titelfoto: Goetheanum/PARSIFAL 2024/ Foto: François Croissant
Ich habe die 2024-Aufführung gesehen und würde es mehr als schätzen, wenn ich in 2025 auch dabei sein könnte!
Hinten im Saal gibt es Aussenstühle, So einen Platz würde ich gerne belegen, weil dann Niemand hinter mir sitzen muss, ich bin 2.02 M. gross
3.05.2024 22:00 Uhr
Leider sind alle drei Aufführungen schon ausverkauft.
Wenn möglich bitte ich um einen Platz auf der Warteliste.
Bitte geben Sie mir Bescheid per e-mail !
Ich bin Rentner und entsprechend suche ich einen Platz in der
zweit-billigsten Kategorie.