Opernhaus Zürich: Liederabend Sabine Devieilhe

Liederabend Sabine Devieilhe u. Mathieu Pordoy / Foto © Marco Stücklin

Konnte man im April dieses Jahres die großartige Leistung von Sabine Devieilhe als Lakmé in konzertanten Aufführungen am Opernhaus Zürich erleben, so bot nun ein Liederabend die willkommene Gelegenheit einer Wiederbegegnung mit der Sängerin. Mit einen abwechslungsreichen Programm überzeugte Sabine Devieilhe auf der ganzen Linie. (Rezension des Liederabends v. 12. Juni 2023)

 

Den Anfang machten Lieder von Alban Berg aus dem Band 1 der Jugendlieder. „Schliesse mir die Augen beide“(1907), „Spielleute“, „Vielgeliebte, schöne Frau“, “Sehnsucht II“, raffiniert verbunden mit dem „Menuett F-Dur für Klavier solo“ und nachfolgend einer weiteren Fassung von „Schliesse mir die Augen beide“ welche 1925, 16 Jahre nach der ersten Fassung, entstanden war, sowie „Die Nachtigall“ aus „Sieben frühe Liedern“.

Man ist beeindruckt von der sicher sitzenden Stimme, welche wunderbar rein und bis zu den höchsten Tönen fasziniert, sowie auch von der Textverständlichkeit jedes einzelnen Wortes.

Mit Mozart‘s „Komm, liebe Zither“ und dem reizenden „Das Veilchen“, leitete die Sopranistin über in eine Liedergruppe von Hugo Wolf. Ein kurzes Klaviersolo eröffnete diesen Reigen. „Wie glänzt der helle Mond” aus Alte Weisen und vier Lieder aus dem italienischen Liederbuch: „Auch kleine Dinge“, „Mir ward gesagt“, „Mein liebster ist so klein“ und „Wenn du, mein Liebster“.

Liederabend Sabine Devieilhe u. Mathieu Pordoy / Foto © Marco Stücklin

Mathieu Pordoy, ist ein gefragter Liedbegleiter und auch als Gesangslehrer tätig. Er war der Sängerin ein souveräner Partner und man spürte die Verbundenheit der beiden Solisten. Seine Solo-Beiträge waren eine schöne Bereicherung dieses interessant zusammengestellten Programms.

Mit dem „Menuett KV 1d  für Klavier solo“ von Wolfgang Amadeus Mozart wurde der zweite Teil des Abends eröffnet. „Abendempfindung an Laura“ und dem virtuos vorgetragenen „Solfeggio KV 393/2, Adagio“, welches Mozart für Constanze als Gesangsübung geschrieben hatte.

Der letzte Teil des Abends, auch dieser ein Hörgenuss, war Richard Strauss gewidmet. Mit „Meinem Kinde“, „Waldseligkeit“, „Winterweihe“, dazwischen einer Träumerei für Klavier solo, sowie „Ihre Augen“ und „Amor“ konnte Sabine Devieilhe alle Facetten Ihrer Stimme aufleuchten lassen.

Das begeisterte Publikum wurde mit drei Zugaben belohnt: Mozart‘s „Oiseaux, si tous les ans“, Richard Strauss „Morgen“ und einem weiteren „Solfeggio“ von Mozart, welches ein Lieblingsstück der Sängerin ist. Hoffentlich wird Sabine Devieilhe bald wieder am Opernhaus Zürich zu erleben sein.

 

  • Rezension von Marco Stücklin / Red. DAS OPERNMAGAZIN-CH
  • Opernhaus Zürich
  • Titelfoto: Liederabend Sabine Devieilhe u. Mathieu Pordoy / Foto ©Rolf Rebsamen
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