Franco Fagioli und das Kammerorchester Basel

Franco Fagioli, Kammerorchester Basel/ Foto @ Sara Rizzi

„Anime immortali“

Kammerorchester Basel 

Franco Fagioli, Countertenor

Baptiste Lopez, Konzertmeister und Leitung

Auf Ihrer Tournee mit dem Programm „Anime immortali“ waren das Kammerorchester Basel und der Countertenor Franco Fagioli zu Gast in Riehen. Das hervorragende Orchester aus Basel ist allseits ein Begriff für Vielseitigkeit und höchste musikalische Qualität und braucht deshalb an dieser Stelle nicht mehr vorgestellt zu werden. (Rezension des Konzerts vom  29. November 2023 in Riehen)

 

Mit Franco Fagioli war einer der ganz großen Countertenöre unserer Zeit zu erleben. Wenn ein Solist und ein Orchester Gelegenheit haben, viel Zeit miteinander verbringen zu können, wie bei dieser Tournee, dann entsteht eine besondere Harmonie des Zusammenspiels, welche auch bei dieser Aufführung deutlich erkennbar war. Das Programm war Arien von Wolfgang Amadeus Mozart gewidmet und wurde mit drei Werken von Joseph Martin Kraus ergänzt. Kraus wurde im selben Jahr wie Mozart geboren und auch ihm war nur ein kurzes Leben gegönnt. Nur ein Jahr nach Mozart starb er im Alter von 36 Jahren.

Das Konzert wurde mit der Ouverture zur Schauspielmusik „Olympie“ eröffnet. Bereits bei der Eröffnungsmusik entfaltete das Kammerorchester Basel unter der Leitung des Konzertmeisters Baptiste Lopez sein unverkennbares virtuoses Spiel. Vor der Pause erklangen zwischen den einzelnen Arien von Mozart auch das Andante aus der Sinfonia in C-Dur „Violin obligato“ und die Ouvertüre zur Oper „Proserpin“ von Johannes Martin Kraus.

Franco Fagioli, Kammerorchester Basel/ Foto @ Sara Rizzi

Franco Fagioli sang als erstes die  Arie des Ramiro aus der Oper „La Finta Giardiniera“. Immer wieder faszinieren seine Stimme und die hohe Kunst der Nuanciertheit seiner Interpretationen. So auch bei der Arie des Cecilio aus „Lucio Silla“ oder dem berühmten „Parto, parto, ma tu ben mio“ aus „La Clemenza di Tito“.

Nach der Pause erklang, ebenfalls aus „La Clemenza di Tito, die Arie „Deh, per questo istante“, gefolgt von einem der wohl berühmtesten Orchesterwerke des Meisters, seiner Sinfonie Nr. 40 g-Moll. Dies war Mozart‘s vorletzte Sinfonie welche er 1788 komponiert hatte und die noch zu seinen Lebzeiten uraufgeführt wurde. Hier konnte das Kammerorchester Basel einmal mehr seine außergewöhnliche Qualität unter Beweis stellen und mit einer mitreißenden Wiedergabe das Publikum begeistern.

Den Abschluss des Konzertes machte die Motette „Exsultate Jubilate“. Auch da konnte Franco Fagioli seine makellose Stimme entfalten und das Publikum in dieser herrlichen Musik schwelgen lassen. Der große Applaus wurde mit zwei Zugaben verdankt, mit der Arie „Lungi le cure ingrate“ aus der  Cantata „Davide penitente“ und einer fantastischen Wiedergabe der Cherubino-Arie „Voi che sapete“ aus der Oper „Le Nozze di Figaro“.

Man freut sich schon heute auf weitere Begegnungen mit Franco Fagioli.

Die Aufnahme dieses Programms mit dem Kammerorchester Basel ist auf CD beim Label Pentatone erschienen und kann gerade zur jetzigen Weihnachtszeit als ein festliches Geschenk wärmstens empfohlen werden.

 

  • Rezension von Marco Stücklin / Red. DAS OPERNMAGAZIN-CH
  • Kammerorchester Basel
  • Titelfoto: Franco Fagioli, Kammerorchester Basel/ Foto @ Sara Rizzi 
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