Elbphilharmonie (Nov 2016) © Iwan Baan

Elbphilharmonie beschert Rekordzuwachs – 78.000 Konzertbesucher beim 3. Internationalen Musikfest Hamburg

Elbphilharmonie Hamburg / Großer Saal/ Foto @ Michael Zapf
Elbphilharmonie Hamburg / Großer Saal/ Foto @ Michael Zapf

Mit einer ausverkauften Vorstellung des Konzertabends »In War and Peace« der Mezzosopranistin Joyce DiDonato in der Elbphilharmonie und einem ebenfalls ausverkauften Recital des Pianisten Sir András Schiff in der Laeiszhalle ging am gestrigen Mittwoch, den 30. Mai 2018, das 3. Internationale Musikfest Hamburg zuende. Diesmal besuchten rund 78.000 Gäste die Konzerte. Die ersten beiden Ausgaben des Musikfests 2014 und 2016 kamen auf jeweils 35.000 Besucher. 

 

Vom 27. April an präsentierten sich im Rahmen des Musikfests, das in diesem Jahr unter dem Motto »Utopie« stand, neben den drei großen Orchestern der Stadt sowie dem Ensemble Resonanz viele internationale Solisten und Ensembles in 62 Konzerten mit 41 unterschiedlichen Programmen. Die Veranstalter – HamburgMusik gGmbH, NDR, Philharmonisches Staatsorchester, Staatsoper Hamburg, Symphoniker Hamburg, Konzertdirektion Dr. Rudolf Goette und Hamburgische Vereinigung von Freunden der Kammermusik – freuen sich über die massive Steigerung der Zuschauerzahlen. In diesem Jahr fand das Musikfest erstmals mit über 40 Konzerten auch in beiden Sälen der Elbphilharmonie statt. Weitere Spielorte waren Kampnagel, die Hauptkirche St. Katharinen, die Laeiszhalle, der resonanzraum St. Pauli, das Mehr!-Theater am Großmarkt sowie die Zinnschmelze Barmbek.

Elbphilharmonie/ Verdi-Requiem/ Foto @ Daniel Dittus/Elbphilharmonie
Elbphilharmonie/ Verdi-Requiem/ Foto @ Daniel Dittus/Elbphilharmonie

Dreh- und Angelpunkt des Musikfests waren viel beachtete Aufführungen bedeutender Werke des deutschen Komponisten Karlheinz Stockhausen. Dazu zählten etwa »Donnerstag aus LICHT«, »Hymnen«, »Tierkreis«, »Klavierstücke I-XI« oder »Gruppen«. Zwei Live-Konzerte zu den Stummfilmen »Frau im Mond« und »Metropolis« von Fritz Lang mit den Symphonikern Hamburg bzw. dem Ensemble Modern, szenische Produktionen wie »Frankenstein« der Staatsoper Hamburg auf Kampnagel, Salvatore Sciarrinos »Lohengrin« oder halbszenisches Musiktheater wie »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« mit den Symphonikern Hamburg fanden ebenso ein begeistertes Publikum wie die Gastspiele des Kronos Quartet, des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks unter Mariss Jansons, des Orchesters und Chors der Mailänder Scala, die unter Riccardo Chailly zwei umjubelte Konzerte mit dem Verdi-Requiem gaben, oder die beiden Konzerte mit dem Philadelphia Orchestra unter seinem Chefdirigenten Yannick Nézet-Séguin. Das Ensemble stargaze unter der Leitung von André de Ridder würdigte an zwei Abenden David Bowie. Mit ihrer bewegenden Deutung der letzten Klaviersonaten von Beethoven und Schubert sorgte Elisabeth Leonskaja als Einspringerin für den erkrankten Maurizio Pollini für ein weiteres Highlight.

Kronos Quartet / Foto © Daniel Dittus
Kronos Quartet / Foto © Daniel Dittus

Glanzpunkte setzten auch die ortsansässigen Orchester. So hatte das NDR Elbphilharmonie Orchester mit drei Aufführungen von Ludwig van Beethovens Missa solemnis unter seinem scheidenden Chefdirigenten Thomas Hengelbrock das Musikfest eingeläutet. Auch der Erste Gastdirigent des NDR Elbphilharmonie Orchesters Krzysztof Urbański lieferte mit Gustav Holsts »Planeten« und der Suite aus »Star Wars« von John Williams ein passgenaues Programm zum Festivalmotto, das zudem im Rahmen des Hafengeburtstags auch live gestreamt und auf den Vorplatz der Elbphilharmonie übertragen wurde. Das Philharmonische Staatsorchester Hamburg betrachtete unter seinem Chefdirigenten Kent Nagano bei der Kombination von Renaissancemusik mit Werken Messiaens und Pärts mit dem Vokalensemble Singer Pur die Utopie unter dem Blickwinkel der Metaphysik und lieferte im weiteren Festivalverlauf ein reines Schumann-Programm. Schließlich verhalf die Neue-Musik-Sopranistin Sarah Maria Sun in der Elbphilharmonie Dieter Schnebels «Yes I will Yes», dem musikalisierten Schlussmonolog der Molly aus James Joyces »Ulysses«, wenige Tage nach dem Tod des Komponisten zu einer stürmisch gefeierten Uraufführung.

Ermöglicht wurde das Musikfest durch die Kühne Stiftung, den Förderkreis Internationales Musikfest Hamburg sowie die Stiftung Elbphilharmonie Hamburg und die Behörde für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg.

Das Musikfest, bislang als Biennale konzipiert, findet von nun an im Jahresrhythmus statt. Die nächste Ausgabe steht unter dem Motto »Identität«, rückt den Komponisten György Ligeti ins Zentrum und läuft vom 27. April bis 29. Mai 2019. Das Programm wird im November veröffentlicht.

 

  • Titelfoto: Elbphilharmonie (Nov 2016) © Iwan Baan

 

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