Die Junge Oper Rhein-Main (JORM) feiert mit LA DAME BLANCHE am 15.9.2017 Premiere im Stadttheater Aschaffenburg

JORM/Aufführung 2016 MARIA STUARDA / Foto @ Malte Schwarz
JORM/Aufführung 2016 MARIA STUARDA / Foto @ Malte Schwarz

„Ein Spukschloss, dessen ungastlicher Verwalter, sein eigenwilliges Mündel, ein ängstlicher Pächter, ein mutiger Soldat mit Gedächtnislücken und eine vor Einfallsreichtum nur so sprühende Musik: Diese Zutaten machten François-Adrien Boieldieus Opéra comique La Dame Blanche (Die weiße Dame) im 19. Jahrhundert zu einem höchstbeliebten Repertoirestück, das heute jedoch kaum noch den Weg in die Spielpläne findet. Nun wird sie von der Jungen Oper Rhein-Main auf die Bühne gebracht. Es erwartet Sie ein kurzweiliger Opernabend mit dem jungen, internationalen Sängerensemble und mit dem Orchester der Jungen Oper Rhein-Main!“

François-Adrien Boieldieu

La Dame Blanche

Opéra comique in drei Akten // Libretto von Eugène Scribe

Gesungen in französischer Sprache, mit deutschen Übertiteln

Sprechdialoge auf Deutsch

   

Die sagenumwobene Weiße Dame (frz.: Dame blanche) wacht, einem guten und doch furchteinflößenden Schützergeist gleich, vom Schloss der verstorbenen schottischen Grafen Avenel aus über die Ländereien und Bewohner der Gegend. Sie sieht alles – so heißt es in einer alten Ballade, die nur gesungen werden darf, wenn genügend Leute versammelt sind, um den Grusel erträglich zu machen. Bloß einem scheint all das keine Angst einzujagen: Der heitere Soldat Georges Brown, der auf Wanderschaft – bzw. auf der Suche nach einer Verflossenen – ins Hochland kommt, nutzt sogar die erste ihm bereitwillig zugeschobene Gelegenheit, sich der Weißen Dame persönlich anzunähern. Dabei gerät er unversehens mitten in die ‚Erbschaftsstreitigkeiten‘ der Ortsgemeinschaft hinein. Der griesgrämige Verwalter der Avenel, Gaveston, möchte das alte Stammschloss der Grafen versteigern – oder besser gesagt, es sich selbst unter den Nagel reißen. Doch nicht nur die Weiße Dame, auch Gavestons eigenwilliges Mündel Anna hat dagegen etwas einzuwenden. Je weiter sich Georges nun in die Gegebenheiten verstrickt, desto bekannter kommen ihm Land und Leute vor…

JORM/Aufführung 2016 MARIA STUARDA / Foto @ Malte Schwarz
JORM/Aufführung 2016 MARIA STUARDA / Foto @ Malte Schwarz

Die Geschichte stellte der erfolgreiche Pariser Librettist Eugène Scribe aus drei historischen Romanen des schottischen Schriftstellers Sir Walter Scott zusammen, die sich Anfang des 19. Jahrhunderts in Frankreich größter Beliebtheit erfreuten. Dabei entfaltet sich die Handlung, wie in der Opéra comique üblich, nicht nur in musikalischen Formen, sondern auch in gesprochenen Dialogen. So blieben die musikalischen Nummern von allzu viel ‚Erzähllast‘ frei. Boieldieu konnte, wie es seiner kompositorischen Vorliebe entsprach, alles Musikalische dem Primat seiner Melodien unterordnen – und nicht von ungefähr haben ihm diese den ehrenvollen Beinamen „Mozart français“ eingebracht.

Beim französischen zeitgenössischen Publikum traf ein aus Scott-Romanen, einer Prise Humor und verschiedenen zündenden musikalischen Ideen kompiliertes Stück den herrschenden Geschmack und das Bedürfnis nach Unterhaltung. Auch das schottische Lokalkolorit entzückte die Opernbesucher, welches etwa in der Ballade der Pächterfrau, in volkstümlich gehaltenen Chören und nicht zuletzt in der Klangchiffre, die stets die Weiße Dame ankündigt: einem mysteriösen Harfen-Arpeggio, zutage tritt. Boieldieus Dame blanche war nicht nur das erfolgreichste Stück des Komponisten, sondern sie schrieb sich außerdem wie kein anderes Werk in die Geschichte der Gattung Opéra comique ein. Sie verhalf der französischen romantischen Oper zum Durchbruch und setzte mit ihrer Mischung aus Spukelementen, historischen Anspielungen und ‚Couleur locale‘ beispielhafte Maßstäbe für die Libretti der Folgezeit.

Regie: Claudia Isabel Martin

Musikalische Leitung: Julian Pontus Schirmer

Ausstattung: Julia Katharina Berndt

Dramaturgie: Heidrun Eberl

Besetzung:

George Du Wang

Anna Giulia Montanari/Julia Pastor

Dickson            Hang Su

Jenny         Laura Zeiger

Gaveston Florian Marignol

Margarethe Melina Meschkat

Mac-Irton Peter Fabig

Es spielen und singen Chor und Orchester der Jungen Oper Rhein-Main.

JORM/Aufführung 2016 MARIA STUARDA / Foto @ Malte Schwarz
JORM/Aufführung 2016 MARIA STUARDA / Foto @ Malte Schwarz

JUNGE OPER RHEIN-MAIN

Die Junge Oper Rhein-Main e.V. (JORM) ist ein gemeinnütziger Verein, der jungen Nachwuchs-Bühnenkünstlern und Orchestermusikern die Möglichkeit bietet, ihr Können in der Aufführung eines abendfüllenden musikalischen Bühnenwerks öffentlich unter Beweis zu stellen und dadurch ihre künstlerischen Fähigkeiten im Bereich Musiktheater unter professionellen Bedingungen weiter zu entwickeln. Das Ensemble besteht aus angehenden Opernsängern, Orchestermusikern, Regisseuren, Dirigenten, Dramaturgen, Theaterpädagogen, Bühnen-, Kostüm-, und Maskenbildnern.

Grundlage für die Organisation eines Opernprojekts ist die Arbeitsweise einer englischen Opera Group: Jedes Ensemblemitglied übernimmt nicht nur seine Rolle innerhalb der Produktion, sondern packt überall mit an, um das Vorhaben „Oper in Eigenregie“ auf die Beine zu stellen. Dabei arbeiten alle Künstler sowie die Produktionsleitung komplett ehrenamtlich. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig: Sei es bei der Akquise von Sponsoren, bei der Suche nach geeigneten Probenräumen und Spielstätten, dem Fertigen der Bühnenkulisse und der Beschaffung von Requisiten, bei technischen Anforderungen, und nicht zuletzt bei der Bühnenarbeit.

Darüber hinaus bietet JORM seinen Mitgliedern die Möglichkeit im Rahmen von Konzerten, szenischen Opernabenden aktuelle Arbeitsergebnisse zu präsentieren und sich bei zahlreichen Workshops und Kursen, wie etwa „Bühnenkampf“, „szenische Körpersprache“ u.v.m., fortzubilden.

Termine:

Schulaufführung Stadttheater  
Aschaffenburg
Premiere Stadttheater Aschaffenburg
Stadttheater Rüsselsheim
Schulaufführung Frankfurt a.M.
Konservatorium Frankfurt a.M.
Stadthalle Boppard
 

 
     
 
14. September

15. September, 19.30 Uhr
23. September, 20.00 Uhr
28. September
29. September, 19.30 Uhr
07. Oktober, 19.30 Uhr

*Titelfoto und alle weiteren: JORM/Aufführung 2016 MARIA STUARDA / Foto @ Malte Schwarz

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