
Auch in diesem Jahr präsentiert sich das Orchester der Deutschen Oper Berlin unter Generalmusikdirektor Donald Runnicles im Rahmen des Musikfests Berlin in der Philharmonie: am 7. September um 20 Uhr sind Rued Langgaards „Sphärenmusik“ und der 1. Akt aus Richard Wagners DIE WALKÜRE mit Peter Seiffert, Anja Harteros und Georg Zeppenfeld zu erleben.
Eine Täuschung mit ungeahnten Folgen: 1968 saß György Ligeti mit seinem dänischen Kollegen Per Nørgard in der Jury eines Kompositionswettbewerbs. Nørgard schmuggelte das vergessene Werk eines dänischen Spätromantikers unter die eingereichten Partituren. Ligeti fiel dies prompt ins Auge. In den flirrenden Klangschichtungen und Clustern, die er in Langgaards „Sfærernes Musik“ entdeckte, fand er Züge seiner eigenen Musik. Seitdem wurde der visionäre Däne Langgaard neu entdeckt. In der mit großem Orchester, Fernorchester, Orgel, Klavier, Chor und Sopransolo (Elena Tsallagova) besetzten „Sphärenmusik“ hat er die atmosphärischen Klangschichtungen Richard Wagners weitergedacht.
Etwa 100 Jahre zuvor hatte Wagner im ersten Aufzug der WALKÜRE die Erzählung vom Fall der Götter wieder aufgenommen. Im Aufeinandertreffen von Siegmund und Hunding, von Gejagtem und Verfolger, und in der inzestuösen Liebe von Siegmund und Sieglinde ereignen sich die Gesetzesbrüche, in die sich Wotan verstrickt und die seine Pläne zur Wahrung und Rettung seiner Macht misslingen lassen.
Erste Premiere der Saison 2016/17 ist am 25. September COSI FAN TUTTE unter musikalischer Leitung von Donald Runnicles. Eine „Schule der Liebenden“ nannten Wolfgang Amadeus Mozart und sein Textdichter Lorenzo da Ponte ihre dritte gemeinsame Oper. Dieser Untertitel verrät weit besser als COSI FAN TUTTE (dt. „So machen’s alle Frauen“), worum es in diesem Werk geht: um die Selbsterkenntnis, die die Grundlage dafür bildet, überhaupt einen anderen lieben zu können. In Mozarts Oper sind es vier junge Menschen, die sich plötzlich die Frage stellen, ob ihre bisherige Lebensplanung wirklich zu ihrem Glück führen würde. Dabei ist es eigentlich nur eine Wette, die dazu führt, dass Fiordiligi und Dorabella, Ferrando und Guglielmo plötzlich vor Selbstzweifeln nicht mehr ein und aus wissen und ungeahnte erotische Sehnsüchte bei sich entdecken.
Die Neuproduktion von Mozarts Meisterwerk ist das Operndebüt von Robert Borgmann, der mit seinen Inszenierungen in den letzten Jahren zu einem der führenden Schauspielregisseure seiner Generation geworden ist. Zweimal war er bereits zum Berliner Theatertreffen eingeladen. In seinem Bestreben, die dunklen Seiten der „Così“ freizulegen, wird er von Donald Runnicles unterstützt, der gerade erst mit der ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL einen großen Erfolg als Mozart-Dirigent erzielte. Für ihre Produktion hat die Deutsche Oper Berlin rund um Markus Brück als Don Alfonso ein Ensemble spielfreudiger, junger Sänger geschart, die allesamt bereits in großen Rollen am Haus zu erleben waren: So wird die junge australische Sopranistin Nicole Car die Partie der Fiordiligi verkörpern und John Chest, der in der Titelrolle von Brittens „Billy Budd“ das Publikum begeistert, stellt sich als Guglielmo vor. Stephanie Lauricella ist als Dorabella, Alexandra Hutton als Despina und Paolo Fanale als Ferrando zu erleben. Die Kostüme entwirft der Berliner Designer Michael Sontag. Die Premiere wird auf www.deutscheoperberlin.de live gestreamt.
In den Vorstellungen von Verdis EIN MASKENBALL am 16., 21. und 24. September übernimmt unter musikalischer Leitung von Donald Runnicles Adrianne Pieczonka die Partie der Amelia, Elena Tsallagova den Oscar, Jorge de León Gustaf III. und Etienne Dupuis Graf René Anckarström.
Am 1. Oktober eröffnet die Deutsche Oper Berlin ihre Saison in der Tischlerei mit der Uraufführung GIANNI, einem Musiktheater der Berliner Band Brandt Brauer Frick, die zusammen mit dem englischen Regisseur Martin Butler die Parabel von Aufstieg und Fall des Modezaren Gianni Versace in der Form eines Voguing-Balls auf die Bühne bringen.
Zum Beginn der neuen Saison nehmen wir Sasha Waltz‘ Inszenierung von Hector Berlioz‘ ROMEO UND JULIETTE wieder ins Programm: Vorstellungen mit den Tänzerinnen und Tänzern von Sasha Waltz & Guests und den Ensemble-Mitgliedern Ronnita Miller, Thomas Blondelle und Marko Mimica sind am 2., 4., 5. und 6. September zu sehen.
Bereits am 1. September um 19 Uhr laden wir sehr herzlich zur Vernissage der Fotoausstellung von Satoshi Fujiwara ins Foyer des Opernhauses ein! (Nähere Infos siehe angefügtes PDF)
Am 3. September feiern wir ab 15 Uhr – zusammen mit dem Staatsballett Berlin – das große Spielzeit-Eröffnungsfest. Neben Konzerten, Technikshows und Probenbesuchen bieten das Mitspiel-Orchester sowie der große Mitsing-Chor Gelegenheit, sich unter die Profis des Orchesters und Chores der Deutschen Oper Berlin zu mischen und gemeinsam zu musizieren. Kinder können sich auf den Opernparcours begeben, sich schminken und in Kostüme hüllen lassen – oder Musiktheater für die ganz Kleinen anschauen. Und um 20 Uhr präsentieren Solisten, Chor und Orchester Highlights der Oper, moderiert von Dietmar Schwarz und Markus Brück.
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*Titelfoto: Deutsche Oper Berlin, copyright: Leo Seidel