Deutsche Oper Berlin, copyright: Leo Seidel

Deutsche Oper Berlin: Highlights im Oktober 2018

GMD Donald Runnicles- Foto @ Pablo Castagnola

Der Monat Oktober steht im Zeichen der Premiere der wohl wichtigsten Oper des 20. Jahrhunderts: Alban Bergs WOZZECK unter musikalischer Leitung von Generalmusikdirektor Donald Runnicles und in der Regie von Ole Anders Tandberg. Premiere ist am 5. Oktober.

 

Im Spielplan der Deutschen Oper Berlin ist die Neuproduktion von WOZZECK zentraler Teil eines Schwerpunkts, der sich der deutschen Oper der Zwanzigerjahre widmet und der im März mit der Inszenierung von Korngolds DAS WUNDER DER HELIANE so erfolgreich begonnen hat. Diese Jahre sind für das deutschsprachige Musiktheater eine der aufregendsten Epochen überhaupt, da nach dem Zusammenbruch der kaiserzeitlichen Gesellschaft auch die Kunstform Oper zur Disposition stand: Die inhaltliche und stilistische Vielfalt der Werke, die damals entstand, fasziniert noch heute. In diesem Zusammenhang ist WOZZECK als erste Oper, in die Freuds Erkenntnisse über die Komplexität der menschlichen Psyche einfließen, das Werk, das die musikalische Moderne am stärksten beeinflussen sollte. Zentrales Thema ist die Verzweiflung des Menschen an einer Welt, die sich mit herkömmlichen Mitteln nicht mehr erklären lässt – eine Erfahrung, die nach dem ersten Weltkrieg universell geworden war.

Die Titelpartie übernimmt der charismatische Bassbariton Johan Reuter, der als Jaroslav Prus in DIE SACHE MAKROPULOS u. a. bei den Salzburger Festspielen und an der Metropolitan Opera New York bestach, als Dr. Schön in LULU, ebenfalls an der Met, sowie als Fliegender Holländer (2008), als Barak (FRAU OHNE SCHATTEN, 2009) und als Nabucco (2013) in Premieren an der Deutschen Oper Berlin.

In der Partie der Marie kehrt Elena Zhidkova zurück an die Deutsche Oper Berlin, wo sie ihr Erstengagement hatte, bevor sie mit Partien wie Judith (HERZOG BLAUBARTS BURG), Charlotte (WERTHER), Ortrud (LOHENGRIN) und Eboli (DON CARLO) national  und international in den großen Häusern gastierte.

 

Wiederaufnahme: Verdis MESSA DA REQUIEM, Regie: Achim Freyer

Für Verdis Totenmesse, die die Schreckensbilder von Tod und Verdammnis beschwören, gelangen Achim Freyer in seiner Inszenierung aus dem Jahr 2001 eindrückliche Bilder, die ein Tableau großer Gefühle aufblättern. Am 14. Oktober kehrt die Inszenierung zurück ins Programm der Deutschen Oper Berlin und bietet die einmalige Gelegenheit, dieses Meisterwerk des Bühnenbildners, Malers und Regisseurs noch einmal zu sehen.

 

LOHENGRIN von Richard Wagner, Deutsche Oper Berlin, Premiere am 15. April 2012, copyright: Marcus Lieberenz
LOHENGRIN von Richard Wagner, Deutsche Oper Berlin, Premiere am 15. April 2012, copyright: Marcus Lieberenz

Besetzungs-Highlights FAUSTS VERDAMMNIS, LOHENGRIN

Klaus Florian Vogt kehrt für die Wiederaufnahme von Hector Berlioz’ FAUSTS VERDAMMNIS zurück in jene Produktion, die er unter musikalischer Leitung von Donald Runnicles und in der Regie von Christian Spuck vor vier Jahren mit entwickelt hat. An seiner Seite sind in den Vorstellungen am 12., 17. und 20. Oktober nun Irene Roberts als Marguerite und Roberto Tagliavini als Méphistophélès zu erleben.

Und natürlich verkörpert Klaus Florian Vogt auch seine unangefochtene Paraderolle, Lohengrin, in den Vorstellungen am 28. Oktober und 10. November, neben Camilla Nylund als Elsa, Martin Gantner als

Telramund, Anna Smirnova als Ortrud und Günther Groissböck als Heinrich der Vogler. Justin Brown gibt mit LOHENGRIN sein Debüt am Pult der Deutschen Oper Berlin.

 

Uraufführung: NACHT BIS ACHT von François Sarhan / Tischlerei

Mit dem französischen Komponisten François Sarhan konnte einer der ungewöhnlichsten zeitgenössischen Künstler gewonnen werden, der als Autor, Bühnenbildner, Filmemacher und Komponist arbeitet und dies am liebsten gleichzeitig. Auch für die neue Kinderoper, die am 6. Oktober uraufgeführt wird, wird er Libretto, Musik und Bühne selbst entwerfen. François Sarhans Werke werden auf renommierten Avantgarde-Festivals gespielt, bei den Berliner Festspielen, Bregenzer Festspielen / Kunst aus der Zeit, Donaueschinger Musiktagen, beim Holland Festival und den Wittener Tagen für Neue Musik.

Zum ersten Mal entwickelt François Sarhan ein Musiktheater für  Kinder – eine Reise in eine surrealistische Traumlandschaft voller absurder Gestalten. Mit Meechot MarreroThomas Lehman u. a. stehen dem Regieteam um Anselm Dalferth erfahrene Ensemblemitglieder zur Seite.

 

 

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