
Das KLANGVOKAL Musikfestival Dortmund präsentiert in seiner neunten Ausgabe vom 28. Mai bis zum 25. Juni 2017 unter dem Motto „Heimat Europa“ hochkarätige musikalische Begegnungen mit Künstlern aus 30 Ländern. Hierfür hat Klangvokal-Direktor Torsten Mosgraber ein Programm mit musikalischen Entdeckungen von Norwegen bis Zypern, von Großbritannien bis Russland zusammengestellt. Schwerpunkte im Programm bilden sechs Aufführungen mit Opernmusik vom 17. bis ins 20. Jahrhundert und sieben Veranstaltungen mit Chormusik vom 14. Jahrhundert bis heute.
Den Reichtum der europäischen Vokalmusik in einem Festival zu bündeln erscheint Festivaldirektor Torsten Mosgraber aktueller denn je: „Nach unseren reizvollen musikalischen Ausflügen und Dialogen mit außereuropäischen Musikkulturen in den letzten Jahren möchten wir einmal deutlich machen, wie reich, vielfältig und spannend die europäische Musiklandschaft ist. So können wir uns einmal anders dem europäischen Gedanken widmen“. Mit dem Thema „Heimat Europa“ begleitet das KLANGVOKAL Musikfestival Dortmund den aktuellen Diskurs und belebt ihn mit vokalmusikalischen Kostbarkeiten aus acht Jahrhunderten.
Erneut sind viele der 22 Aufführungen Eigenproduktionen von Klangvokal oder Deutschland-Premieren. Die Eintrittspreise sind trotz der Mitwirkung exzellenter internationaler Künstler erschwinglich: Viele Karten kosten unter 25 Euro.
28. Mai bis 25. Juni 2017: 22 Aufführungen, davon 17 Eigenveranstaltungen
Zur Eröffnung des Festivals am 28. Mai im Konzerthaus Dortmund erklingt erstmals eine komische Oper im Festival: Bei Gioachino Rossinis „Le comte Ory“ debütieren in Dortmund der US-amerikanische Tenorstar Lawrence Brownlee in der Titelrolle, weitere internationale Top-Sänger und der junge italienische Maestro Giacomo Sagripanti am Dirigentenpult. Mit der halbszenischen Aufführung von Henry Purcells Semi-Opera „King Arthur“, Händels „Acis and Galatea” (mit Marionettentheater) und Vivaldis Oper „Tamerlano“ sind gleich drei Barockopern zu erleben, die in Koproduktion mit renommierten Festivals aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien präsentiert werden. Dass Opernmelodien zu ihrer Entstehungszeit oft Schlager waren, werden Gesangsdiva Simone Kermes und ihr Special Guest, der Schlagersänger Roland Kaiser, im Konzerthaus Dortmund (18. Juni) unter Beweis stellen. Auch bei der Spanischen Nacht zum Festivalabschluss open-air im Westfalenpark wird populäre Musik erklingen: Die Zarzuela, eine raffinierte Mischform zwischen Oper und Operette, ist in Spanien sehr beliebt, und bei Klangvokal wird dieser besondere Abend auch noch von einem abschließenden Feuerwerk gekrönt. (25. Juni)
Gefeierte Ensembles aus Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Lettland begrüßt Klangvokal im Bereich der Chormusik: Der Bogen reicht von der Musik des 14. Jahrhunderts mit der Schola Gregoriana Pragensis über Kleinode des französischen Barock mit einem der aktuellen ECHO-Preisträger, dem Ensemble Correspondances aus Frankreich, über skandinavische und russische Chormusik mit dem Chor des Lettischen Rundfunks bis hin zu Chormusik von der Renaissance bis zur Gegenwart mit dem Chor Tenebrae aus Großbritannien. Mit Edward Elgars spätromantischem Oratorium „The Dream of Gerontius“ ist eines der beliebtesten Oratorien der chorverliebten Briten im Programm von Klangvokal vertreten: Es wird präsentiert vom Dortmunder Musikverein, den Dortmunder Philharmonikern und exzellenten Solisten.
Das Fest der Chöre am 17. Juni rückt wieder die Dortmunder Chorlandschaft in den Mittelpunkt des Festivals: Beteiligt beim größten städtischen Chorfest Deutschlands sind über 130 Ensembles mit rund 4.000 Dortmunder Sängerinnen und Sängern, die auf Open-Air-Bühnen, an Singhaltestellen, in Kirchen, in der U-Bahn und in Geschäften der Dortmunder Innenstadt ein breites Spektrum vokaler Ausdrucksformen präsentieren.
Jazz, Welt- und Popmusik sind im diesjährigen Programm von Klangvokal u.a. mit der polnischen Star-Jazzsängerin Anna Maria Jopek, dem spanisch-norwegischen Ensemble Hirundo Maris oder der zypriotischen Sängerin Vakia Stavrou vertreten.
Populäre Opernmusik vom Barock bis heute
Im Fokus des Festivals steht die Oper vom Barock bis zum 20. Jahrhundert. Rossinis 1828 triumphal in Paris uraufgeführte letzte Buffaoper „Le comte Ory“ über einen Verführer und sein amouröses Abenteuer eröffnet das Festival 2017 in Starbesetzung: Belcanto-Spezialisten der Mailänder Scala und der MET in New York wie Jessica Pratt und Lawrence Brownlee machen die hinreißenden Arien und raffinierten Ensembles im Konzerthaus Dortmund unter Leitung des jungen italienischen Maestros Giacomo Sagripanti zum Ohrenschmaus. (28. Mai, Konzerthaus Dortmund)
Gleich drei Werke im Programm zeigen die Virtuosität der Barockoper: Der Brite Henry Purcell schuf 1691 mit „King Arthur“ ein betörendes Meisterwerk und nahm gewissermaßen das Musical vorweg: Als britisches Kunstwerk par excellence vereint das extravagante Stück Schauspiel, Musik und Tanz. Das belgische Ensemble Vox Luminis – aktuell bei den großen europäischen Alte-Musik-Festivals gefeiert – und exzellente junge Solisten verleihen dem packenden Heldenepos in einer halbszenischen Aufführung besonderen Glanz. (24. Juni, St. Reinoldikriche)
Das mit hervorragenden Sängern und Instrumentalisten besetzte Collegium Marianum und die Puppenspieler von Buchty a loutky kehren nach Dortmund zurück, um ihre neue Produktion von Händels Pastorale „Acis and Galatea“ (1718) zu präsentieren. Schon 2014 beeindruckten die Prager bei ihrem Klangvokal-Debüt mit einem phantasievollen Fest für Auge und Ohr. Ein kurzweiliges musikalisches Vergnügen um Liebe und Eifersucht, das von den Puppenspielern liebevoll in Szene gesetzt wird. (10. Juni, Orchesterzentrum|NRW)
Neben der Geschichte um den Tatarenherrscher Tamerlan und den osmanischen Sultan Bajazet aus der Feder von Antonio Vivaldi bietet das 1735 entstandene Opern-Pasticcio „Tamerlano“ auch erstklassige Musik von Johann Adolf Hasse und Geminiano Giacomelli. Die Darbietung des Ensembles Les Accents beim Festival International d’Opéra Baroque et Romantique de Beaune in Frankreich, mit dem Klangvokal bei dieser Produktion kooperiert, war ein Höhepunkt der französischen Festivalsaison 2016 und ist nun erstmals in Deutschland zu erleben. (2. Juni, Orchesterzentrum|NRW)

Ein ungewöhnliches Konzertformat steht unter dem Titel „Berlin, Mailand, Hollywood“ auf dem Programm: ECHO-Preisträgerin Simone Kermes singt an diesem Nachmittag im Konzerthaus Dortmund Arien von Gaetano Donizetti und Leonard Bernsteins, aber auch Schlager und Filmsongs aus Berlin und Hollywood. Ihr Special Guest bei diesem Konzert ist Roland Kaiser, der mit seiner charismatischen und unverwechselbaren Stimme, modernen Pop-Schlagern, gefühlvollen Balladen und lässigen Liedern zu den bekanntesten Protagonisten des deutschen Schlagers zählt. (18. Juni, Konzerthaus Dortmund)
Populäre Klänge auch bei der „Spanischen Nacht“ zum Festivalabschluss: Arien, Duette und Orchesterstücke aus spanischen Zarzuelas, einer Mischform aus Oper und Operette, sind dann open-air im Westfalenpark zu erleben. Bis heute ist diese mitreißende Musik voller Emotionen ungemein populär auf der iberischen Halbinsel. Mit María Rey-Joly und Ismael Jordi sorgen zwei exzellente Zarzuela-Interpreten auf der Seebühne im Westfalenpark für einen Festivalabschluss mit spanischem Flair, der von einem Feuerwerk gekrönt wird.
(25. Juni, Westfalenpark – Seebühne)
Chor- und A-cappella-Gesang vom 14. Jahrhundert bis heute
Die Regierungszeit von Kaiser Karl IV. (1347–1378) markierte für Prag einen kulturellen und spirituellen Quantensprung – und begründete damit die bis in unsere Tage anhaltende zeitlose Magie der Metropole. Die vom legendären tschechischen Vokalensemble Schola Gregoriana Pragensis präsentierten gregorianischen Gesänge und polyphonen Chansons transportieren das Goldene Prag des 14. Jahrhunderts in unsere Zeit. Die Schola Gregoriana Pragensis gilt seit vielen Jahren als eines der führenden Ensembles für mittelalterliche Vokalmusik in Europa. (13. Juni, St. Marienkirche)
Bei ihrem Klangvokal-Debüt 2015 beeindruckten Sébastien Daucé und sein Ensemble Correspondances mit ihren filigranen Interpretationen erlesener französischer Barockmusik. Inzwischen feiern Publikum und Presse die jungen Franzosen in ganz Europa, 2016 wurden sie u. a. mit dem ECHO-Klassikpreis geadelt. Bei ihrem Klangvokal-Konzert warten die Künstler mit einem brandneuen Programm auf, das Einblicke in die reiche französische Musikgeschichte des 17. Jahrhunderts bietet und viele Entdeckungen bereithält. (9. Juni, St. Bonifatiuskirche)
Erstmals ist der gefragte Bach-Spezialist Frieder Bernius mit dem Kammerchor Stuttgart und dem Barockorchester Stuttgart in Dortmund zu Gast. Beim Konzert in der St. Reinoldikirche unter dem Titel „Bach pur“ stehen zwei bedeutende Kantaten des Thomaskantors auf dem Programm: In Leipzig zum Reformationsfest entstanden stellen sie Höhepunkte in Bachs Kantatenwerk dar. Abgerundet wird das Konzert durch seine Messe in g-Moll BWV 235.
(15. Juni, St. Reinoldikiche)
Edward Elgars „The Dream of Gerontius“ erreicht bei den chorbegeisterten Briten auf der Beliebtheitsskala der Chorwerke den zweiten Platz – gleich hinter Händels „Messias“. Auf dem Kontinent ist das Oratorium von Elgar hingegen wenig bekannt – zu Unrecht: Der Brite greift hier die Klanglichkeit Richard Wagners auf und sorgt so für klangliche Opulenz und emotionalen Tiefgang. Der Philharmonische Chor des Dortmunder Musikvereins und die Dortmunder Philharmoniker singen und musizieren an der Seite von international gefeierten Solisten wie der Schwedin Ann Hallenberg und dem Australier Brenden Gunnell. (5. Juni, St. Reinoldikirche)
Der Chor des Lettischen Rundfunks – einer der weltweit anerkanntesten Chöre – gastiert regelmäßig in Amsterdam, New York, Salzburg und Tokio und hat für seine Aufnahmen viele renommierte Preise, darunter den Grammy Award, abgeräumt. Kurz nach einer Japan- Tournee gibt er nun sein Dortmund-Debüt mit einem Programm, das erlesene Chormusik aus Skandinavien und dem Baltikum der „Vesper“ op. 37 von Sergej Rachmaninoff verbindet, die zu den bedeutendsten monumentalen Werken der russischen Chormusik gehört: ein geradezu mystisches Klangerlebnis, das im Innersten berührt. (4. Juni, St. Nicolaikirche)
Seit seiner Gründung im Jahr 2001 hat sich der britische Chor Tenebrae schnell in der internationalen Spitzenklasse etabliert. Sein Gründer und Leiter Nigel Short formt mit einer handverlesenen Auswahl professioneller Sänger einen charakteristischen Klang, der die Transparenz und Raffinesse kleinbesetzter Vokalensembles mit der Kraft und Fülle eines Kammerchors vereint. Werke der Spätrenaissance und des Frühbarock treffen beim Dortmund-Debüt des Ensembles in der St. Bonifatiuskirche auf Werke der Spätromantik und Moderne und künden von der Faszination des Glaubens und der Schönheit der Musik.
(23. Juni, St. Bonifatiuskirche)
Mit Popgesang a cappella vom Feinsten lockt die 21. Auflage des Sparkassen-A-Cappella-Festival in den Dortmunder Westfalenpark. Mit den medlz aus Dresden, füenf aus Stuttgart und den legendären Wise Guys (kurz vor ihrer Auflösung!) sind gleich drei vorzügliche A-Cappella-Bands dabei. (2. und 4. Juni, Westfalenpark – Festwiese)
Mehr als 130 Chöre und Vokalensembles aus Dortmund und Umgebung präsentieren beim 9. Fest der Chöre auf Open-Air-Bühnen, an Singhaltestellen, in Kirchen, in der U-Bahn und in Geschäften zwischen der St. Reinoldikirche und der St. Petrikirche ein breites Spektrum vokaler Ausdrucksformen: vom klassischen Volkslied und Chorsatz bis zum Schlager, Shanty, Jazz- und Popsong. Den Auftakt bildet traditionell um 12.00 Uhr das gemeinsame Singen auf dem Alten Markt, das alljährlich viele tausend Besucherinnen und Besucher anzieht. Abends lockt dann das Abschlusskonzert noch einmal auf den Alten Markt.
(17. Juni, gesamte Innenstadt)
Die Chorakademie Dortmund ist traditionell im Programm mit den Festkonzerten zu Pfingsten vertreten. (4. und 5. Juni, Konzerthaus Dortmund)
Jazz, Folk und Weltmusik
Die in Frankreich lebende US-amerikanische Sängerin China Moses, die schon in der Festivalsaison 2010 bei ihrem Dortmund-Debüt gefeiert wurde, präsentiert ihr brandaktuelles Programm mit Eigenkompositionen, bei denen Soul, R&B, Jazz, Blues und Pop zu einem organischen Ganzen verschmelzen. (1. Juni, domicil)
Die international bekannte polnische Sängerin Anna Maria Jopek zählt zu den erfolgreichsten Sängerinnen ihres Heimatlandes, wo sie jeden nur erdenklichen Musikpreis gewonnen hat. Nach längerer Zäsur ist sie nun wieder einmal in Deutschland zu erleben. Virtuos mischt die Künstlerin Jazz mit Pop und lässt sich auch von südamerikanischen Klängen inspirieren. (22. Juni, domicil)
Die zeitlose melodische Schönheit katalanischer, sephardischer und norwegischer Traditionals trifft im Programm „Lieder des Südens und des Nordens“ des spanisch-norwegischen Quintetts Hirundo Maris um die Sängerin und Harfenistin Arianna Savall auf raffinierte Arrangements exzellenter Musiker. Ein Konzert voller Sehnsucht, Liebe und Hoffnung auf ein Wiedersehen, das Brücken baut zwischen der Musik des Mittelmeerraumes und der skandinavischen Musik. (St. Marienkirche, 31. Mai)
Mediterrane Klänge vom Feinsten: Die zypriotische Sängerin Vakia Stavrou fasziniert mit ihrer klaren, melodischen Stimme und wird dabei von Gitarren und einem sensibel musizierenden Kammerensemble unterstützt. Ein intensiver Gesang zwischen griechischem Rembetiko und portugiesischem Fado, der auch brasilianische und argentinische Anklänge bereithält. (11. Juni, domicil)
Festival-Budget 2017
Das Festival-Budget 2017 beträgt 600.000 Euro. Finanziert wird es durch die Stadt Dortmund (300.000 Euro), durch Einnahmen aus Kartenverkäufen, Anzeigen und Programm-heftverkäufen (ca. 130.000 Euro) sowie durch die Unterstützung durch Sponsoren (ca. 170.000 Euro).
Wertvolle Unterstützung durch Partner, Förderer und ehrenamtliche Helfer
Das Festival wird auch in diesem Jahr von vielen bewährten Partnern und Förderern unterstützt. Es wird traditionell von der Sparkasse Dortmund präsentiert, die das Festival großzügig finanziell fördert. Neben den Freunden des Klangvokal Musikfestival e. V. und vielen weiteren Förderern, darunter die Mercedes-Benz Niederlassung Dortmund, enga-gieren sich wieder viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer für das Festival.
Informationen und Vorverkauf
Der Vorverkauf startet ab sofort bei Dortmund-Tourismus (gegenüber dem Hauptbahnhof), bei den Ruhr Nachrichten, an allen bekannten VVK-Stellen und im Internet. Klangvokal hat 60.000 Folder und 6.000 Programmbücher drucken lassen. Ein ausführliches Festival-magazin und eine Festivalbeilage in den Ruhr Nachrichten erscheinen im April 2017.
Informationen zum Programm, Karten und Abonnements auch unter www.klangvokal.de
*Titelfoto: Klangvokal Musikfestival Dortmund/Motiv 2017@Jan Schürmann