Aalto-Theater Essen: Premiere von Donizettis „Lucrezia Borgia“ am 26.11.2022

Ben Baur (Foto: Sven Serkis)

Wahnsinnsszenen, Koloraturarien, Trinklieder, Maskenbälle, vielfache Morde, Gifte und Gegengifte – mit seiner Oper „Lucrezia Borgia“ brachte Gaetano Donizetti nicht nur italienischen Belcanto vom Feinsten, sondern auch einen veritablen Thriller auf die Bühne. Unter der musikalischen Leitung von Andrea Sanguineti, designierter Generalmusikdirektor der Essener Philharmoniker, und in der Inszenierung von Ben Baur steht das Melodramma am Samstag, 26. November 2022, um 19:00 Uhr als zweite Opernpremiere auf dem Spielplan des Aalto-Musiktheaters. Die Produktion war bereits vom vorherigen Intendanten Hein Mulders für der Spielzeit 2020/2021 geplant, kommt aufgrund der zurückliegenden Pandemie-Einschränkungen aber erst jetzt unter der im Sommer begonnenen Intendanz von Dr. Merle Fahrholz zur Aufführung.

 

Im Mittelpunkt der Handlung steht die legendäre italienische Fürstin Lucrezia Borgia (1480-1519), um die sich im Laufe der Zeit ein aus Wahrheit und reiner Fiktion geschaffener Mythos entwickelt hat, der sie zu einer der faszinierendsten Frauengestalten der Historie werden ließ: Lucrezia hat ihren unehelichen Sohn Gennaro abseits des Hofes aufziehen lassen, um ihn vor Intrigen zu schützen – er kennt nicht einmal seine eigene wahre Identität, und Lucrezia wagt es kaum, sich Gennaro anzunähern. Als es schließlich zu einer Begegnung kommt, wird diese zum Auslöser tragischer Ereignisse. Gennaros Freunde enttarnen Lucrezia als skrupellose Politikerin und entfremden ihr den Sohn augenblicklich, Lucrezias Ehemann hält Gennaro für einen ihrer Liebhaber und sinnt auf Rache.

Belcanto-Liebhaber, Regisseur und Bühnenbildner Ben Baur findet für Donizettis eher unbekanntes Werk eine sinnliche Sprache und vielschichtige Bilder. Verortet in einem an einen Renaissancepalast erinnernden Raum schafft Baur zusammen mit der Kostümbildnerin Uta Meenen ein packendes Kammerspiel, das den Konflikt der Lucrezia visuell als auch inhaltlich fasslich macht. Intime, dramatische Szenen stehen dabei im Kontrast zu teils ausgelassenen, teils bildgewaltigen Massenszenen.

Jessica Muirhead (Foto: Nanc Price)
Jessica Muirhead (Foto: Nanc Price)

In der Titelpartie zu erleben ist Aalto-Sopranistin Jessica Muirhead, die als Lucrezia Borgia ihr Rollendebüt feiern wird. Erstmals am Aalto-Theater begrüßen kann das Publikum Francesco Castoro als Gennaro: Der italienische Tenor konnte mit dieser Partie erst in der vergangenen Spielzeit am Teatro Comunale in Bologna und zuletzt als Einspringer an der Bayerischen Staatsoper glänzen.

 

Musikalische Leitung Andrea Sanguineti | Inszenierung und Bühne Ben Baur

Kostüme Uta Meenen | Licht Michael Heidinger | Choreografische Mitarbeit Julia Schalitz

Choreinstudierung Klaas-Jan de Groot | Dramaturgie Patricia Knebel, Christian Schröder

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Don Alfonso Almas Svilpa | Donna Lucrezia Borgia Jessica Muirhead

Gennaro Francesco Castoro/Oreste Cosimo (30.11., 10.03.) | Maffio Orsini Liliana de Sousa

Jeppo Liverotto Edward Leach | Don Apostolo Gazella Baurzhan Anderzhanov

Ascanio Petrucci Timothy Edlin (26.11., 05.01., 04.02.)/Karel Martin Ludvik

Oloferno Vitellozzo Joshua Owen Mills (26.11., 30.11.)/Christopher Hochstuhl

Gubetta Tobias Greenhalgh | Rustighello Mathias Frey

Tänzer Sevak Avagyan, Mohamed Ben Salah, Vittorio Macchini, Romeo Salazar, Pierfrancecso Vicinanza, Florian Wugk

Opernchor des Aalto-Theaters | Statisterie des Aalto-Theaters | Essener Philharmoniker

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Premiere Samstag, 26. November 2022, 19:00 Uhr, Aalto-Theater

Weitere Vorstellungen 30. Nov.; 4. Dezember 2022; 5., 14. Januar; 4., 15. Februar; 10. März 2023

Karten (Premiere: € 16,00-77,00; weitere Vorstellungen: € 11,00-55,00) sind erhältlich im TicketCenter der TUP, II. Hagen 2 (Mo 10:00-16:00 Uhr; Di-Fr 10:00-17:00 Uhr; Sa 10:00-14:00 Uhr), an der Kasse des Aalto-Theaters, Opernplatz 10 (Di-Sa 13:00-18:00 Uhr), telefonisch unter Tel. 0201 81 22-200 sowie online unter www.theater-essen.de.

 

  • Titelfoto: Aalto-Theater Essen / Foto: Thomas Schwoerer
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