Theater Dortmund trauert um seinen langjährigen Generalintendanten Horst Fechner

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Das  Theater  Dortmund  und  der  Kulturdezernent  der Stadt Dortmund, Jörg Stüdemann,  trauern  um  den langjährigen Generalintendanten Horst Fechner. Fechner,  der  in  der  Zeit  von 1985 bis 1995 eine Theaterära in Dortmund prägte, verstarb am Ostermontag im Alter von 89 Jahren. 

Mit  Horst  Fechner  verliert  das  Theater Dortmund nicht nur einen seiner prägenden Generalintendanten und ein verdienstvolles Ehrenmitglied, sondern auch einen hervorragenden Manager-Intendanten, der zehn Jahre die Geschicke des damaligen Drei-Sparten-Hauses leitete. Als Fechner 1985 die Leitung des Theater  Dortmund  übernahm,  ging  ihm bereits der Ruf eines erfolgreichen Theatersanierers  voraus,  was  er an den Theatern Coburg und Kiel bewiesen hatte.  In  den  Jahren 1992 bis 1994 verzeichnete das Theater Dortmund die höchste Auslastung in ganz Deutschland.

Aber   auch   künstlerisch   profilierte  Fechner  das  Dortmunder  Theater überregional. So überzeugte sein Spielplan mit den drei Schwerpunkten eines Mozart-Zyklus, den Musikdramen von Richard Wagner und den Opern von Richard Strauss.  Daneben  pflege  er  die  großen  italienischen  Opern von Verdi, Puccini,  Bellini  und  Rossini,  aber  auch Werke des 20. Jahrhunderts. So bewies  Fechner  künstlerischen  Mut, indem er 13 Ur- oder Erstaufführungen auf den Opernspielplan setzte. Neben BROT UND SPIELE von Günther Wiesemann, DIE  LETZTE REISE DES EDGAR ALLEN POE von Dominick Argento, Udo Zimmermanns DIE  WEISSE  ROSE war auch SEKUNDEN UND JAHRE DES CASPER HAUSER von Reinard Febel  im  Dortmunder  Opernhaus  zu  sehen. Die klassische Moderne war mit KÖNIG ROGER von Karol Szymanowski, WOZZECK von Alban Berg, DIE LIEBE ZU DEN DREI  ORANGEN  von  Sergej  Prokofjew  sowie  AUFSTIEG  UND  FALL DER STADT MAHAGONNY von Bertolt Brecht und Kurt Weill vertreten.

Fechner, der selbst als Sänger ausgebildet wurde, legte großen Wert auf die Verpflichtung  eines  Ensembles,  mit  dem  er  seinen Spielplan weitgehend eigenständig  bewältigen  konnte.  So  verstand  er  es, jungen Sängern das Umfeld  und  die Sicherheit zu geben, in dem diese sich behutsam entwickeln konnten.   Gleichzeitig   gab   Fechner  seinen  Sängern  die  Möglichkeit, andernorts zu gastieren und eröffnete somit einigen Sängerinnen und Sängern aus  Dortmund  den  Start in bedeutende Karrieren, wie z.B. Waltraud Meier, Jane Henschel, Franz-Josef Kapellmann, Oskar Hillebrandt, Petra Lang, Jukka Rasilainen, Johannes Martin Kränzle oder Alexander Marco-Buhrmester.

Zum Tode von Horst Fechner sagt Bettina Pesch, Geschäftsführende Direktorin des  Theater  Dortmund:  „Horst  Fechner  prägte mit seinem Oberspielleiter Heinz  Lukas-Kindermann eine Theaterära in Dortmund. Mit seiner ruhigen und auf  Ausgleich  bedachten  Art ermöglichte er nach unruhigen Interimszeiten eine  glückliche  und erfolgreiche Zeit des Neuaufbaus am Theater Dortmund. Mit  Horst  Fechner  verliert  das  Theater  Dortmund einen ausgezeichneten Theatermann,   der   sich   als   Ermöglicher   sowie   als   Kultur-   und Künstlerförderer auszeichnete.“

Opernintendant  Jens-Daniel  Herzog  erinnert  an  seinen Vorgänger: „Horst Fechner  war  einer,  der  sich  nicht  in den Vordergrund spielte, sondern unaufgeregt   der   großen   Sache   diente:  modernes  Theater  von  hoher musikalischer  und  szenischer  Qualität zu machen. Ich danke Horst Fechner für  viele spannende Gespräche, in denen er mir wichtige Ratschläge gab und bis zuletzt ein großes Interesse an ‚seinem‘ Dortmunder Theater zeigte.“

*Titelfoto: Theater Dortmund by Wikipedia de

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