Die Winterreise von Franz Schubert, welche er kurz vor seinem Tod im Jahre 1827 vollendet hatte, gehört zu den beliebtesten Werken des Komponisten. Zuerst als Zyklus mit 12 Liedern nach Texten von Wilhelm Müller komponiert, wurde er später noch um weitere 12 Lieder erweitert. Seither erfreut sich das Werk in unterschiedlichen Versionen großer Beliebtheit. (Liederabend am 16.11.2021)
Mit dem Zürcher Kammerorchester kam man in den Genuss einer durch Massimiliano Matesic bearbeiteten Version für Orchester, welche er an diesem Abend selbst dirigiert hatte. In seiner Version sind nuancierte Stimmungen wie Verzweiflung in der Einsamkeit, aber auch Hoffnung fein herausgearbeitet und deutlich erkennbar. Nie übernimmt das Orchester Dominanz, sondern erscheint bewusst als Begleitung des Sängers und bei dessen Interpretation. So entstanden berührende Klangbilder. Gespannt folgte man der Wanderung dieses Unbekannten. Eine interessante Begegnung in Form einer gelungenen Bearbeitung. Auch wenn man sich die Frage gestatten mag, ob eine solche Bearbeitung im Sinne Franz Schubert‘s gewesen sein könnte, so ist sie allemal eine Bereicherung des Werks.
Doch was wäre ein solcher Zyklus ohne einen herausragenden Sänger? Mit dem Bariton Matthias Goerne bekam man einen der besten Liedsänger unserer Zeit zu hören. Schon beim ersten Lied war hör- und fühlbar, wie gut der Dialog mit dem Dirigenten funktionierte. Matthias Goerne hat mit diesem Zyklus größte Erfahrung und durchlebt diese Texte mit totaler Hingabe. Mit seiner in allen Lagen überzeugenden Stimme gelang es ihm, die Dramatik und alle Feinheiten der einzelnen Gedichte voll auszuloten. Eine solche Leistung verdient höchste Anerkennung.
Das Publikum folgte gespannt und konzentriert dieser Wanderung und liess sich von der gesanglichen, wie auch der musikalischen Leistung begeistern.
Bleibt zu hoffen, das diese Version auf gute Akzeptanz stoßen und ihren Weg auf alle einschlägigen Konzertpodien finden wird.
WINTERREISE
Franz Schubert
Bearbeitung und Leitung, MASSIMILIANO MATESIC
MATTHIAS GOERNE, Bariton
Zürcher Kammerorchester
- Bericht von Marco Stücklin / Red. DAS OPERNMAGAZIN-CH
- Zürcher Kammerorchester
- Titelfoto/Fotos: Marco Stücklin/DAS OPERNMAGAZIN-CH
Das ist grosser Unsinn, Schubert hat doch nicht ohne Grund für klavierbegleitung komponiert.er hatte es doch sonst für Orchester geschrieben. Diese Orchester Fassung wird den intensionen Schuberts in keiner Weise gerecht. Die sinnlosen zerreisungen der Musik durch sinnfreie wiederholungen von Textstellen machen den Inhalt lehr, dies gipfelt in unsinnigen scbreien und der Benutzung von irrsinnigen Mitteln, um sozusagen modern bze. heutig sein zu wollen. Wenn man heutig sein will, sollte man ein völlig neues Werk schaffen ohne diesen Zyklus zu missbrauchen.
Bellissimo concerto bravi!!!!