„Madama Butterfly“ in der Staatsoper Hamburg – Aufführung v. 15.2.20

STAATSOPER HAMBURG Madame Butterfly / Foto @ Bernd Uhlig
STAATSOPER HAMBURG
Madame Butterfly / Foto @ Bernd Uhlig

Un bel di vedremo…… Madama Butterfly – Eine Tragödie, ohne die unsere musikalische Welt ärmer wäre

Das Opernwerk um die Geisha Cio-Cio-San von Giacomo Puccini bewegt immer wieder aufs Neue die Opernbesucher. Die sich nach Liebe zu Pinkerton, einem US-Marineleutnant, sehnende und drei Jahre geduldig auf seine Rückkehr wartende Butterfly, sieht sich am Ende von ihm betrogen und muss erkennen, dass die Heirat mit ihm nichts wert war. Zutiefst enttäuscht wählt Butterfly den Tod. (Kurzbericht der besuchten Vorstellung v. 15.2.2020)

 

Die Premiere der Hamburger Inszenierung der Mdm. Butterfly war im Jahre 2012. Wir haben in 2017 diese Aufführung besucht und in dieser ausführlichen Rezension besprochen und hier daher nur eine Kurzfassung der Vorstellung vom 15.2.20.

 

Elena Guseva verleiht der Titelpartie am 15.2. in der Wiederaufnahmeserie der Madama Butterfly großes Profil. Stimmlich wie auch darstellerisch überzeugte sie als unglückliche junge Geisha in der Hamburger Inszenierung von Vincent Boussard aus dem Jahre 2012.  Ergreifend ihr „Un bel di vedremo…„, in das sie viel Emotionalität legt, und zutiefst berührend im großen Liebesduett aus dem ersten Akt mit Pinkerton. Da schwelgt sie geradezu in Liebe zu ihrem Mann und zeigt die ganze Palette ihrer Gefühle, die ihn in diesen Momenten ebenfalls ergreifen und ihn hinreissen, selbst ein wenig Gefühle für Butterfly zu zeigen. Stefano La Colla sang einen kraftvollen Pinkerton mit mühelos gestalteten Spitzentönen und verkörperte die Rolle des leichtfertigen Lebemannes hin zum am Ende bereuenden Mann überzeugend.

Nadezhda Karyazina als Dienerin Suzuki ist auch schauspielerisch eine tragende Persönlichkeit auf der Bühne und begeistert wieder einmal mehr auch in der Rolle der Vertrauten der Butterfly. Wunderbar stimmig im sog. Blumenduett mit Butterfly. Beide zusammen ergeben eine perfekte Harmonie in Gesang und Spiel, die ergebene Freundin und Dienerin, die blutjunge Cio Cio San mit ihren offen gezeigten Gefühlen, umgesetzt durch Elena Gusevas warme und ausdrucksvolle Stimme.

Als Konsul Sharpless glänzte Alexey Bodganchikov, der stimmlich seiner Partie viel Profil , sein Bariton und Auftritt absolut passend im Geschehen! Eine schöne Leistung mit Tiefgang.

Goro (Jürgen Sacher – sprang für Daniel Kluge ein…) war höchst adäquat besetzt und sicher kein „Ersatz“, er gestaltete seinen Part sehr präsent und perfekt. Seine volle, klare Stimme überzeugte absolut.

Ebenso in kleiner aber unübersehbarer Wichtigkeit auf der Bühne als Il Principe Yamadori (Peter Galliard), ein Tenor erster Klasse und wohlbekannt in der Staatsoper Hamburg, zeigte Präsenz und Stimme – genau wie Kate Pinkerton (Kady Evanyshyn,). Wieder überzeugend auch der Chor der Hamburgischen Staatsoper unter der Leitung von Christian Günter.

Daniele Callegari leitete das Philharmonische Staatsorchester Hamburg mit viel Gefühl und Leidenschaft durch die Partitur und war am erfolgreichen Gelingen des Abends maßgeblich mit beteiligt.

Ein zutiefst berührender Abend für die Zuhörer/Zuschauer. Am Ende viel Applaus für das gesamte sängerische und musikalische Ensemble. Immer noch entfaltet die mittlerweile 8 Jahre alte Inszenierung ihre Wirkung auf das Publikum.

 

  • Artikel von Marion Nevoigt /Red. DAS OPERNMAGZIN
  • Titelfoto: STAATSOPER HAMBURG/Madame Butterfly / Foto @ Bernd Uhlig
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