Deutsche Oper Berlin: Highlights im Dezember 2018

Deutsche Oper Berlin, copyright: Leo Seidel
Deutsche Oper Berlin, copyright: Leo Seidel

Erstaunlich fast, dass der international für seine hoch poetischen Inszenierungen berühmte Laurent Pelly bisher in Berlin nicht präsent war. Mit der Premiere seiner internationalen Koproduktion von Jacques Offenbachs LES CONTES D’HOFFMANN am Samstag, dem 1. Dezember, wird sich das ändern und Gelegenheit geboten, in Pellys magische Bühnenwelten einzutauchen. Am Pult steht Enrique Mazzola, der dem Publikum der Deutschen Oper Berlin als herausragender Interpret des französischen Repertoires bekannt ist.  Folgende Vorstellungen am 4., 8. und 15. Dezember. 

 

Jacques Offenbach, den König der Opéra bouffe, kannte ganz Paris als musikalischen Spaßmacher und politischen Satiriker, der sich mit leichter Hand über die engen Moralvorstellungen und Zensurvorgaben des 2. Kaiserreiches hinwegzusetzen verstand. Sein ernsteres Werk LES CONTES D‘HOFFMANN ist gleichzeitig das letzte und erfolgreichste des Komponisten, der zeitlebens zwischen verschiedenen Ländern, Sprachen, musikalischen Traditionen und Stilen gelebt und die internationale Musikwelt seinerseits geprägt hat wie wenige andere.

Der Opernhandlung liegen Motive und Figuren einzelner Erzählungen von E.T.A. Hoffmann zugrunde: Der Künstler Hoffmann ringt in Offenbachs Oper mit Genie und Wahnsinn, Jugendträumen, verliebter Inspiration und abgeklärtem Handwerk. In  tiefem Alkoholrausch spinnt er drei Geschichten über seine unglückliche Liebe: zur Puppe Olympia, dem Mädchen Antonia und der Kurtisane Giulietta. Die drei Frauengestalten seiner Erzählungen spiegeln Frauenbilder und Künstlerinnenschicksale der Epoche, während im ominösen Dr. Miracle alias Lindorf frühe psychologische Diskurse um Hysterie und Mesmerismus auf die Bühne treten.

In der Titelpartie ist Daniel Johansson zu erleben, der mit der Rolle bereits bei den Bregenzer Festspielen große Erfolge feierte. Die Frauengestalten rund um Hoffmann interpretiert Cristina Pasaroiu, seine diabolischen Gegenspieler der charismatische Bassbariton Alex Esposito, der an der Deutschen Oper Berlin sowohl als Leporello (DON GIOVANNI) als auch in der Partie des Méphistophélès (Gounods FAUST) gefeiert wurde.

Eine Produktion der Opéra de Lyon mit dem Grand Teatre del Liceu in Barcelona sowie mit der San Francisco Opera.

 

Edita Gruberova / Berlin 7.5.16 /Foto @ Bettina Stöß
Edita Gruberova / Berlin 7.5.16 /Foto @ Bettina Stöß

Abschied von der Deutschen Oper Berlin: Edita Gruberová am 10.12.

„Diese Sopranstimme vereinigt dramatische Kraft und farbige Fülle mit einer schier unbegreiflichen Beweglichkeit“, staunte Kritikerpapst Hans Heinz Stuckenschmidt in der Süddeutschen Zeitung, nachdem er Edita Gruberová in der Premiere von Donizettis LUCIA DI LAMMERMOOR an der Deutschen Oper Berlin erlebt hatte. Diese Kombination von Virtuosität und Ausdruckskraft hat sich Edita Gruberová auch nahezu vier Jahrzehnte nach der umjubelten Berliner LUCIA-Premiere noch bewahren können: Nach wie vor gilt sie als unbestrittene Königin des dramatischen Belcanto und hat das in den letzten Jahren auch an der Deutschen Oper Berlin in Werken wie ROBERTO DEVEREUX und LUCREZIA BORGIA immer wieder unter Beweis gestellt. Doch nun hat Edita Gruberová sich entschlossen, ihrem Bühnenkönigreich langsam Adieu zu sagen: Das Konzert am 10. Dezember – fast auf den Tag genau 38 Jahre nach der LUCIA-Premiere – soll ihr Abschied von der Deutschen Oper Berlin sein. Dafür hat die Diva ein Programm ausgewählt, das noch einmal die wichtigsten Facetten ihrer Kunst zeigt: von der mädchenhaften Koketterie Rosinas in Rossinis BARBIER über die elegische Weltentsagung der romantischen Heldinnen Vincenzo Bellinis bis zur Transzendenz der Koloraturkunst in den Wahnsinn der Ophelia in  Ambroise Thomas’ HAMLET.

 

Besetzungs-Highlights: TOSCA und NABUCCO 

Am 6. und 9. Dezember bieten die TOSCA-Aufführungen unter musikalischer Leitung von Ivan Repušić eine exzellente Besetzung: mit Sondra Radvanovsky in der Titelpartie, Massimo Giordano als Cavaradossi und Ivan Inverardi als Scarpia.

Und mit George Petean als Nabucco dürften die Vorstellungen am 23. und 28. Dezember ein weiterer Höhepunkt des Dezember-Programms in der Deutschen Oper Berlin sein. An seiner Seite interpretieren Anna Pirozzi Abigaille, Roberto Tagliavini Zaccaria, Attilio Glaser Ismaele und Irene Roberts Fenena. Am Pult steht Roberto Rizzi Brignoli.

 

 

Teile diesen Beitrag:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert