Premiere: DER FREISCHÜTZ
Romantische Oper in drei Aufzügen von Carl Maria von Weber. Libretto von Johann Friedrich Kind.
Mit Übertiteln.
Premiere am Samstag, 8. Dezember 2018, 19:00 Uhr, Aalto-Theater Essen
Tatjana Gürbacas zwei Jahre zurückliegende „Lohengrin“-Inszenierung am Aalto-Musiktheater ist noch in bester Erinnerung. Jetzt kehrt die Berliner Regisseurin nach Essen zurück und widmet sich in der zweiten Premiere dieser Spielzeit Carl Maria von Webers romantischer Oper „Der Freischütz“ (Samstag, 8. Dezember 2018, um 19 Uhr). Die musikalische Leitung übernimmt Generalmusikdirektor Tomáš Netopil, der mit Tatjana Gürbaca bereits bei der „Lohengrin“-Produktion ein erfolgreiches Team gebildet hat. In der vergangenen Spielzeit leitete er eine Neuproduktion von „Der Freischütz“ an der Wiener Staatsoper. Gürbaca wurde für ihre Essener „Lohengrin“-Interpretation für den Theaterpreis „Der Faust“ und den International Opera Award nominiert. Ihre „Parsifal“-Inszenierung in Antwerpen führte 2013 zur „Opernwelt“-Auszeichnung als Regisseurin des Jahres und 2014 zum Gewinn des International Opera Award in der Kategorie „Beste Opernproduktion“. Für die Partie des Jägerburschen Max konnte Maximilian Schmitt gewonnen werden, der damit in dieser Rolle debütieren wird. Erfolge feiern konnte der Tenor in jüngster Vergangenheit etwa als Don Ottavio („Don Giovanni“) an der Wiener Staatsoper oder als Pedrillo („Die Entführung aus dem Serail“) an der Mailänder Scala. Jessica Muirhead ist als Max’ Geliebte Agathe zu erleben, Heiko Trinsinger verkörpert den Jägerburschen Kaspar. Die junge serbische Sopranistin Tamara Banješević, seit Beginn der Spielzeit Mitglied des Aalto-Ensembles, übernimmt nach ihrem Aalto-Debüt als Annina („Eine Nacht in Venedig“) nun mit Ännchen eine weitere wichtige Partie.
Zum Inhalt: Ein einziger Probeschuss entscheidet über eine glückliche Zukunft des Jägerburschen Max. Trifft er, so darf er – nach altem Brauch – seine geliebte Agathe zur Frau nehmen und erbt nebenbei eine Erbförsterei. Verfehlt er jedoch sein Ziel, verliert er auf einen Schlag alles. Da ist es ein Leichtes für seinen Nebenbuhler Kaspar, ihn in einen Pakt mit dem Teufel zu verwickeln – zumal er eine todsichere Lösung parat hat. Sieben Freikugeln darf Max in der Wolfsschlucht gießen, die ihr Ziel niemals verfehlen …
Entstanden unter dem Eindruck der Befreiungskriege gegen die napoleonische Besatzung, stärkte die 1821 in Berlin uraufgeführte Oper den Wunsch der Deutschen nach kultureller Identität. Bis heute kann das Werk als heimliche deutsche Nationaloper gelten. Weber und sein Librettist Johann Friedrich Kind verlegten die Handlung in die Zeit nach dem Dreißigjährigen Krieg, in der die Menschen von den brutalen Machtkämpfen der christlichen Religion traumatisiert waren. Doch was verbirgt sich hinter einer Gesellschaft, in der die Erinnerung an den Krieg das Denken und Handeln bestimmt? Was sind das für Menschen, die in längst überholten Ritualen Halt suchen und dabei die Grenzen zwischen Realität und Surrealität nicht mehr erkennen? Und was geschieht, wenn Wunschdenken und Wirklichkeit miteinander verschwimmen oder die Fassade einer scheinbar heiteren Welt gar zerbricht? Diesen Fragen spürt Regisseurin Tatjana Gürbaca in ihrer Interpretation des „Freischütz“ nach.
Musikalische Leitung Tomáš Netopil | Inszenierung Tatjana Gürbaca | Bühne und Licht
Klaus Grünberg | Kostüme Silke Willrett | Licht Stefan Bolliger | Choreinstudierung Jens Bingert
Dramaturgie Svenja Gottsmann
Max Maximilian Schmitt/Jeffrey Dowd | Agathe Jessica Muirhead | Ottokar Martijn Cornet
Kuno Karel Martin Ludvik | Ännchen Tamara Banješević | Kaspar Heiko Trinsinger
Ein Eremit Tijl Faveyts/Baurzhan Anderzhanov | Kilian Albrecht Kludszuweit
Opernchor und Extrachor des Aalto-Theaters | Essener Philharmoniker
Premiere Samstag, 8. Dezember, 19:00 Uhr, Aalto-Theater
Einführungsmatinee Sonntag, 2. Dezember 2018, 11:00 Uhr, Aalto-Theater
Plauderstunde „It’s Teatime“ Freitag, 30. November 2018, 16:30 Uhr, Aalto-Cafeteria
Weitere Vorstellungen 12., 22., 27. Dezember 2018; 12., 17. Januar; 3., 17. Februar; 15. März; 8. Mai; 7. Juni 2019
Öffentlicher Probenbesuch am 4. Dezember 2018, um 19:00 Uhr im Aalto-Theater
Nachgespräche am 12. Dezember 2018 und 3. Februar 2019 in der Aalto-Cafeteria
Einführungsvortrag 30 Minuten vor jeder Vorstellung im Foyer.
Gefördert von der Brost-Stiftung.
- Titelfoto: Aalto-Theater/Opernhaus/Foto@Bernadette Grimmenstein
Wieder ein neuer Freischütz
(nach einer neuen Salome, Rigoletto, Lohengrin, Rusalka uvm) wird auch diese Aufführung nur in blasser schwarz/weiss Erinnerung bleiben. Damals musste ich meinen sehr jungen Nichten schon erklären, dass die Kahle Bühne einen Wald darstellt.
Diesmal ändert sich nichts – Drei Bilder, aber drei Mal das gleiche B I L D. Damals sollte noch das biedere der Figuren herausgekehrt werden, Charaktere wie Abziebilder.
In der aktuellen Inszenierung werden auch diverse Chlichees bedient erst starre Bilder der Solisten mit Chor wandeln sich in eine bewegte Masse, in der man die Motivation nicht erkennen kann. Immer wieder sexuelle Anspielungen, die jedenfalls meine Begleitungen nicht nachvollziehen konnten und Statisten die sich wie STeiffpuppen in einem Märchenwald bewegen.
Der Umsetzung der Wolfsschluchtszene (wie hat sie ihren Namen verdient) entzieht sich jeder Zauber, die Umsetzung des Giessens ohne jede kongurente Umsetzung. Das Schlussbild mit Streichinstrument, Kranz und Gleis erschliesst sich vielleicht für einen Schüler S. Freuds – dabei war es doch nur ein „Ende gut – Alles gut“…..
Wann heisst es endlich: Der Freischütz – Oper von Gürbaca mit Musik von CM von Weber und Text F. Kind?