Zürcher Kammerorchester: Konzert mit Julia Lezhneva und Maurice Steger

Zürcher Kammerorchester/Konzert 15.4.2025/M. Steger/ Foto: Linda Schürmann

An diesem Abend ist dem Zürcher Kammerorchester ein ganz besonderes Konzert gelungen. Mit dem weltweit bekannten Blockflötisten Maurice Steger, welcher das Programm zusammengestellt und gleichzeitig die Leitung des Konzerts innehatte, sowie der umjubelten Sopranistin Julia Lezhneva kam man in den Genuss höchster Virtuosität. (Konzert vom 15.4.2025 in der Tonhalle Zürich)

 

 

Im Zentrum des Programms standen Werke der Neapolitanischen Oper im Stile des Pasticcio: Man nehme beliebte Libretti, vertone sie mit Rezitativen und bekannten Arien und passe diese dem können der Sängerinnen und Sänger an. Maurice Steger sieht sich selbst als ein solcher „historischer Dramaturg“ und hat das Konzert entsprechend gestaltet.

Das Konzert begann mit dem „Concerto grosso Nr. 5 d-Moll“ von Charles Avison. Sogleich ist der Funke der Freude der Musiker des Zürcher Kammerorchesters, an diesem Konzert mitwirken zu können, auf das Publikum übergesprungen. Mit der Motette „Nulla in mundo pax sincera“ von Antonio Vivaldi wurde man sofort in den Bann der Stimme von Julia Lezhneva gezogen. In jeder Tonlage Glockenrein, füllte Sie mühelos den großen Saal mit Sopranglanz.

Das „Konzert für Blockflöte und Streichorchester Nr. 11 a-Moll“ von Domenico Natale Sarro zeigte einmal mehr Maurice Steger`s Virtuosität und unglaubliche Beherrschung seines Instruments.

Zürcher Kammerorchester/Konzert 15.4.2025/J. Lezhneva/ Foto: Linda Schürmann

Von Alessandro Scarlatti erklangen die Ouvertüre, das Rezitativ „O vane speme!“ und die Arie „Cara tomba del mio diletto“ aus „Il Mitridate Eupatore“. Ausdrucksvoll die Gestaltung des Rezitativs und voller Innigkeit dann die Arie. Nach kurzem Innehalten dann in rasantem Tempo direkt zur Arie „No, no di Libia fra l‘arene“ aus „Silla“ von Carl Heinrich Graun. Großartig!

Der zweite Teil des Konzertes begann mit der Ouvertüre aus „Elpidia“ von Leonardo Vinci.

Es folgte die Arie „L‘augelletto in lacci stretto“ aus „La Didone abbandonata“. In diesem Dialog von Sopranstimme und Blockflöte zeigte sich erneut die umwerfende Harmonie dieser beiden Ausnahmetalente. Mit scheinbarer Leichtigkeit bis in die höchsten Töne brachten die Solisten das Publikum ins Staunen. Wunderbar dann die Arie von Antonio Vivaldi „Sol da te, mio dolce amore“ aus „Orlando furioso“. Nach dem „Concerto ripieno C-Dur, RV 114“ von Antonio Vivaldi folgten zwei weitere Arien und beschlossen damit das offizielle Programm: Johann Adolf Hasse „Cieli audite“ aus „Serpentes Ignei in Diserto“, wahrhaft himmlisch und „Da tempeste“ aus „Giulio Cesare in Egitto, HWV 17“

Zürcher Kammerorchester/Konzert 15.4.2025/ Foto: Linda Schürmann

Als Zugabe für den begeisterten Applaus erklang die Arie „Agitata da due venti“ aus „Griselda RV 718“ von Antonio Vivaldi und setzte einen rasanten Schlusspunkt.

Das Zürcher Kammerorchester zeigte einmal mehr seine hervorragende Qualität. Zusammen mit Maurice Steger, welcher mit sichtbar großer Begeisterung das Orchester leitete und als Flötist bezauberte, sowie der sensationellen Julia Lezhneva, wurde dieser Konzertabend zu einem Highlight.

 

  • Rezension von Marco Stücklin / Red. DAS OPERNMAGAZIN-CH
  • Zürcher Kammerorchester
  • Titelfoto: Zürcher Kammerorchester/Konzert 15.4.2025/ Foto: Linda Schürmann
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