Sinfonieorchester Basel – Ein gelungener Start

Sinfonieorchester Basel/G. Montero/1.9.21/ Foto @Benno Hunziker

SINFONIEORCHESTER BASEL / GABRIELA MONTERO, Klavier

RUDOLF LUTZ, Orgel / IVOR BOLTON, Dirigent

Stadtcasino Basel, 1. September 2021

 

 

Zur Eröffnung der neuen Konzertsaison 21/22 ließ sich das Sinfonieorchester Basel ein ganz besonders vielfältiges Programm unter dem Titel DIALOG einfallen und machte damit neugierig auf die weiteren Konzerte der Saison.

Sinfonieorchester Basel/R. Lutz/1.9.21/ Foto @Benno Hunziker

Den Anfang machte Rudolf Lutz mit einem Präludium auf der Orgel. Ein fantasievolles Medley  aus Schweizer Volksliedern und dem Aufleuchten von Mozart. Damit enthüllte der Organist meisterhaft die vielfältigen Facetten dieses wunderbaren Instruments. Ein wahrlich überraschender und unterhaltender Anfang des Konzerts.

Anschließend richtete sich der Regierungspräsident Beat Jans mit einem kurzen Grußwort an das Publikum, mit welchem er zum Ausdruck brachte, wie erfreut und erleichtert man ist, dass nach der langen Durstphase das Kulturleben in der Stadt wieder aufwacht und endlich wieder vor vollen Sälen gespielt werden kann. Damit gab er die Bühne frei für das Orchester.

Péter Eötvös komponierte 2014 das ursprünglich für Cimbalon-Solo und Ensemble geschriebene Werk ”Dialog mit Mozart, Da Capo” für das Dialoge-Festival der Stiftung Mozarteum in Salzburg. Nach dem Erfolg der Uraufführung schrieb er 2016 das Stück für großes Orchester um. Dazu wählte er zahlreiche Fragmente von Mozart und verband diese mit seiner eigenen Musik. Die Freude des Orchesters und des Dirigenten Ivor Bolton an diesem anspruchsvollen Werk war unverkennbar. Eine spannende Begegnung.

Sinfonieorchester Basel/G. Montero/1.9.21/ Foto @Benno Hunziker

Der Auftritt der venezolanischen Pianist Gabriela Montero, welche in dieser Saison als „Artist in Residence“ in Basel einige Konzerte geben wird, war ein ganz besonderes Erlebnis. Mit Wolfgang Amadeus Mozart‘s „Konzert für Klavier und Orchester Nr. 24 c-Moll, KV 491“ aus dem Jahre 1786, überzeugte sie einmal mehr durch ihre gefühlvolle Virtuosität. Dieses Konzert war dem Komponisten alles andere als leicht von der Feder gegangen und wurde mehrfach von ihm überarbeitet. Die Interpretation der Pianistin wirkte frisch und mitreißend. Das Orchester und die Solistin ließen dieses Werk gemeinsam aufblühen und wurden dafür mit großem Applaus belohnt. Gabriela Montero ist bekannt für ihr großes Improvisationstalent. Sie bat das Publikum um eine Melodie, welche sie dann ganz spontan umsetzen wollte. Tatsächlich fand sich eine Dame, welche ein paar Töne von Mozart in den Saal sang, worauf die Pianistin diese aufnahm und damit  eine hinreißende Interpretation gestaltete. Eine Glanzleistung.

Ein besonderes Erlebnis war auch die zweite Zugabe. Es war ein witziger musikalischer Dialog zwischen Orgel und Klavier über eine bekannte Kinderliedmelodie. Dabei offenbarte sich die klangliche Harmonie der beiden Instrumente auf wunderbare Weise. Auch hier zeigte Rudolf Lutz mit Humor die Möglichkeiten einer großen Orgel.

Sinfonieorchester Basel/I. Bolton/1.9.21/ Foto @Benno Hunziker

Nach der Pause gehörte das Podium dem in großer Besetzung spielenden Sinfonieorchester Basel. Es erklang die „Sinfonie Nr. 3 F-Dur, op. 90“ von Johannes Brahms. Diese in Wiesbaden entstandene Sinfonie wurde 1883 in Wien mit großem Erfolg uraufgeführt und ist ein fester Bestandteil im Repertoire der großen Orchester. Die außerordentliche Qualität des Sinfonieorchester Basel unter der Leitung von Ivor Bolton kam auf eindrückliche Weise zur Geltung. Jede Orchestergruppe zeigte sich von der besten Seite und man erlebte einen sehr gelungenen Abschluss dieses vielseitigen Konzertabends.

Das Publikum bedankte sich für diese Leistung mit lange andauerndem Applaus.

Das weitere Programm des SINFONIEORCHESTER BASEL findet man online unter: www.sinfonieorchesterbasel.ch

 

  • Rezension von Marco Stücklin / Red. DAS OPERNMAGAZIN-CH
  • Titelfoto: Sinfonieorchester Basel/1.9.21/ Foto @Benno Hunziker
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