
©Anke Sundermeier
Die Oper Dortmund wird am 27. Dezember 2015 einen Teil der Einnahmen aus der Vorstellung HÄNSEL UND GRETEL dem Verein „Deutsch-Syrische Ärzte für humanitäre Hilfe e.V“ für ihre Arbeit im Bürgerkriegsland Syrien zur Verfügung stellen. Die Oper Dortmund hat bewusst den Opernklassiker von Engelbert Humperdinck für dieses Vorhaben ausgesucht, um mit dem Erlös durch den großen Publikumszuspruch die Arbeit in den Notkrankenhäusern in Aleppo, Daraa und Idlib zu unterstützen.
Der Verein „Deutsch-Syrische Ärzte für humanitäre Hilfe e.V. (DSÄ)“ wurde im August 2013 von deutschen Ärzten syrischer Abstammung gegründet. Der Sitz des Vereins ist Dortmund. Anlass der Gründung des Vereins war der Bürgerkrieg in Syrien, der sich aus dem sogenannten Arabischen Frühling Anfang 2011 entwickelte.
Die Arbeit der Mitglieder des DSÄ ist ehrenamtlich, humanitär medizinischer Art und ohne politische oder konfessionelle Motivation. Die Arbeit des DSÄ konzentriert sich auf die Gebiete Syriens, die nicht mehr von der Assad-Regierung kontrolliert werden. Dort ist die medizinische Situation besonders katastrophal. So arbeiten in Aleppo nur noch 30 Ärzte für etwa 300.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Meist gibt es nur noch
Notkrankenhäuser, da die ursprünglichen Gebäude zerstört wurden.
Der DSÄ unterstützt Notkrankenhäuser in Aleppo, in Daraa (Südsyrien) und in Idlib mit Geld und medizinischen Geräten. Vor kurzem hat der Verein zwei Rettungswagen der Stadt Castrop-Rauxel gekauft und wird sie in die Krisenregion transportieren. In Daraa unterstützt der DSÄ eine Schule für Pflegekräfte. Außerdem hat der Verein im September 2015 7,5 Tonnen Babynahrung nach Aleppo geschickt.
Der Verein koordiniert seine Arbeit mit anderen Hilfsorganisationen wie Cap Anamur, Ärzte ohne Grenzen, Hammer Forum, action medeor und der Welthungerhilfe. Der DSÄ ist außerdem das deutsche Mitglied der Union of Medical Care and Relief Organizations international (UOSSM). Insgesamt zehn
Hilfsorganisationen aus Kanada, den USA, Großbritannien, der Schweiz, Frankreich und Deutschland haben sich zur UOSSM zusammengeschlossen.
Vor der Vorstellung von HÄNSEL UND GRETEL werden Dr. Riad El Kassar, Waltroper Arzt und Vorstandsmitglied der DSÄ und Prof. Holger Noltze über die Arbeit und Hilfsmöglichkeiten des Vereins informieren.

Zur Benefizvorstellung sagt der Intendant der Oper Dortmund, Jens-Daniel Herzog: „Die Hilfe für die Menschen Syriens vor Ort ist meinen Mitarbeitern und mir ein großes Anliegen. So, wie das Leid der Menschen in Syrien konkret ist, soll unsere Hilfe und unser Engagement konkret sein. Mit fünf Euro von jeder verkauften Eintrittskarte für HÄNSEL UND GRETEL wollen wir den Menschen helfen, die nicht die Möglichkeit haben, das eigene Leben und das
ihrer Kinder in den Flüchtlingslagern im Nahen Osten oder aber in Europa in Sicherheit zu bringen. Mit unserem Beitrag wollen wir uns an den geplanten Projekten des Vereins „Deutsch-Syrische Ärzte für humanitäre Hilfe“, wie den Aufbau einer Blutbank in Süd-Syrien und der finanziellen Unterstützung für das Krankenhaus „Dar al-Karameh“ (Haus der Würde) in Daraa, beteiligen.“
Dr. El Kassar ergänzt: „Seit über zwei Jahren unterstützt der DSÄ Untergrundkrankenhäuser und Erstversorgungsstationen in Syrien und ihr Personal mit Medikamenten, medizinischen Geräten und Verbandsmaterial sowie auch finanziell. Mit zunehmender Brutalität des Regimes und der bewaffneten Akteure hat das
Leiden und Töten ein schreckliches Ausmaß erreicht, so dass ein Teil der Helfer an Sinn und Wirkung ihrer humanitären Arbeit zweifeln. Die Benefizvorstellung der Oper Dortmund ist für den DSÄ nicht nur eine dankbare finanzielle Unterstützung, sondern eine großartige moralische Unterstützung, dass wir im DSÄ und das medizinische Personal in Syrien weitermachen, um Leben zu retten und Leiden zu lindern. Dafür sagen wir allen Mitwirkenden herzlichen Dank.“
*Weitere Infos und Eintrittskarten HIER
*Titelfoto: Oper Dortmund/Julia Amos (Gretel), Ileana Mateescu (Hänsel)/Foto©Anke Sundermeier