Festakt zur Gründung der weltweit ersten Giacomo-Meyerbeer-Gesellschaft in der Deutschen Oper Berlin am 5. September 2021 anlässlich des 230. Geburtstages des Komponisten Giacomo Meyerbeer
Mit der Gründungsmatinee der weltweit ersten Giacomo-Meyerbeer-Gesellschaft am 5. September 2021 um 11 Uhr in der Deutschen Oper Berlin erfährt die seit Jahrzehnten ausstehende umfassende Würdigung dieses herausragenden deutsch-jüdischen Komponisten nunmehr endlich Öffentlichkeit.
Denn im öffentlichen Bewusstsein ist Giacomo Meyerbeer – bestens vernetzt mit den wichtigsten Komponisten und Intellektuellen seiner Zeit – bisher fast ganz und gar lediglich als Komponist der Grand Opéra im Gedächtnis. Dass Meyerbeer auch religiöse Lieder komponierte, ist bis heute nahezu unbekannt und wird erst jetzt neu entdeckt. In den Synagogen der Welt hingegen gehörte Giacomo Meyerbeer zum festen Bestandteil des Gottesdienstes. Darüber hinaus spielte zu Meyerbeers Lebzeiten auch seine Familie eine Maßstäbe setzende Rolle im Kontext der musikalischen Salonkultur des historischen Berlins, vergleichbar mit der der Familie Mendelssohn Bartholdy und war zudem eine wichtige Kulturträgerin und Mäzenin der deutsch-jüdischen Wissenschafts- und Kulturgeschichte. Bis heute leidet der Ruf Meyerbeers noch immer unter den antijüdischen Ressentiments, die u. a. ein Richard Wagner beförderte und die von den Nationalsozialisten fortgeführt wurden.
Erfreulicherweise öffnen sich seit einiger Zeit große Opernhäuser langsam wieder der Musik Meyerbeers und nehmen seine Werke in ihr Repertoire auf, u. a. die Deutsche Oper Berlin mit ihrem legendären Meyerbeer-Zyklus ab 2014. Die Giacomo-Meyerbeer-Gesellschaft sieht sich als Förderer einer weit über Berlins Grenzen hinaus reichenden, angemessenen Rezeption Meyerbeers und seiner Werke, die weit mehr als 15 vollendete Opern in deutscher, italienischer und französischer Sprache umfassen.
Schirmherr der Gesellschaft ist der Intendant der Deutschen Oper Berlin, Dietmar Schwarz.
Den zentralen Festvortrag am 5. September hielt die renommierte Journalistin Julia Spinola. “ Zwischen Verehrung und „Risches“ Giacomo Meyerbeer: Ein universalistischer Künstler mit jüdischem Selbstbewusstsein“ .
Umrahmt wurde die Veranstaltung mit Liedern Meyerbeers. Es musizieren: Alexandra Hutton, Sopran (Australien), Tyler Zimmermann, Bassbariton (USA) und John Parr, Klavier.
Eine erste Grußbotschaft erreichte die GMG bereits vorab aus Kalifornien/USA von der großen Sängerin Marilyn Horne, die mit Ihrer Interpretation der Fidès in Le Prophète internationale Maßstäbe setzte.
- Pressemeldung der Giacomo Meyerbeer-Gesellschaft August 2021
- Vorstandsmitglieder auf dem Foto: v.l.n.r. Christoph Brzezinski, Patricia Denke-Steinmann, Maximilian Doppelbauer, Thomas Kliche, Thomas Grosser, Andrea Chudak
- Vielen Dank für die zur Verfügung gestellten Zeichnungen und Bilder aus der Sammlung von Thomas Kliche