Die Laeiszhalle bot wieder einmal ein Konzert der Tradition und Klasse. Dieses Mal mit einer „Verdi-Nacht“. Vor gut besetztem Haus im Großen Saal der Hamburger Laeiszhalle führte das Milano Festival Opera, zusammen mit internationalen Gesangssolisten/-innen und dem italienischen Tenor Cristian Lanza, sowie dem Chor der Milano Festival Opera, Ausschnitte aus Verdiopern auf. Auf Einladung besuchte DAS OPERNMAGAZIN-Autorin Marion Nevoigt die Verdi-Gala in Hamburg am 30. Januar 2020 in der Laeiszhalle
Seit vielen Jahren wird die Milano Festival Opera von Silvano Frontalini geleitet und bereits seit 20 Jahren werden Tourneen durch Europa veranstaltet. Am 30.1.20 führte sie der Weg im Rahmen ihrer diesjährigen „Verdi-Nacht-Tour“ nach Hamburg in die Laeiszhalle.
Die Ouverture zu Nabucco durfte natürlich nicht fehlen, ebenso wie bekannte und populäre Arien und Szenen u.a. aus La Traviata, Rigoletto, Aida, I Lombardi, Il trovatore, oder auch Vespri siciliani. Die Solisten des Abends waren Cristian Lanza, Giulio Boschetti, Silvia Rampazzo, Maja Wielgus, Kinga Karska, Monika Piechaczek und Elena Kozina-Claps.
Natürlich stand der Tenor Cristian Lanza im Fokus des Abends, seine Stimme wird mittlerweile nicht mehr mit der des Großvaters verglichen, er hat seinen eigenen Stil gefunden und das sehr erfolgreich. Mit viel Humor und dem Publikum zugewandt gestaltete er besonders die letzten Lieder, die Zugabe „Funicoli – Funicola“ mit Hilfe der begeisterten Zuschauer im Takt klatschend und mit Bravo-Rufen. Aber zuvor hatte Lanza seine ganz großen persönlichen Opernmomente als Otello mit der Arie aus dem 4. Akt „Niun mi tema“ und im großen Schlussduett aus der Oper Aida, zusammen mit Silvia Rampazzo, „O terra, addio; addio, valle di pianti…“. Die Zuhörer waren begeistert!
Die ersten lauten Bravorufe des Abends galten allerdings dem Bariton Giulio Boschetti für seine gefühlvolle Darbietung der Arie des Giorgio Germont aus La Traviata „Di provenza il mar„. Das Publikum honorierte es begeistert mit großem Applaus. Ebenso enthusiastisch wurde die Sopranistin Silvia Rampazzo gefeiert, als sie die Arie der Leonora „Pace, pace mio Dio“ aus „Forza del Destino“ mit viel Emotionen und der erforderlichen Tiefe in der Stimme sang. Aber auch alle weiteren Solisten des Abends wussten das begeisterte Publikum zu überzeugen und waren am Erfolg dieser Verdi-Gala maßgeblich mitbeteiligt.
Begeisterung dann auch beim abschliessenden „La donna e mobile“ und beim Traviata- „Brindisi“ mit allen Künstlern auf der Bühne.
Als Lanza – der übrigens excellent Deutsch spricht – zum Schluß noch einmal anstimmte und das Publikum dazu animierte mitzuklatschen bei „Funiculi, Funicula„, liess es sich sehr gern dazu einladen und klatschte im Rhythmus des Lichtes (Scheinwerfer) mit, wobei Cristian Lanza mit seinem Handy ein Video des Publikums und seiner Kollegen auf der Bühne erstellte, es hatte auch ihm selbst Freude gemacht. Auf seiner Facebookseite ist es übrigens bereits online zu sehen.
Das Orchester unter dem Co-Dirigenten des Abends, Marcin Wolniewski, zeigte noch einmal vollen musikalischen Einsatz und wurde ebenfalls ausdauernd vom begeisterten Publikum gefeiert. Das Publikum sparte nicht mit Bravo-Rufen, endlosem Applaus und Standing Ovationen für alle an dieser „Verdi-Nacht“ beteiligten Künstlerinnen und Künstler.
Ein gelungener und wunderbarer Abend – eben eine Hamburger „Verdi – Nacht“!
- Artikel von Marion Nevoigt /Red. DAS OPERNMAGAZIN
- „Die große Verdi-Nacht“ – Tourneedaten
- Laeiszhalle Hamburg
- Titelfoto: Laeiszhalle Hamburg / Foto @ Maxim Schulz