
Das Konzert des Kammerorchesters Basel mit der Schweizer Sopranistin Regula Mühlemann war schon Wochen im voraus ausverkauft, was zeigt, wie beliebt die junge Sängerin beim Publikum ist. Für diesen Abend voller wunderbarer Musik haben Regula Mühlemann und Dirigent Michele Spotti ein Programm mit dem Kammerorchester Basel zusammengestellt, welches ganz dem Belcanto gewidmet war. (Konzert v. 6.2.2025 im Stadtcasino Basel)
Schon bei der Ouvertüre zu Rossinis Oper „Il Barbiere di Siviglia“ konnte man erkennen, mit wieviel Freude das Orchester spielte. Mit der ersten Arie „Una voce poco fa“ aus derselben Oper sang die Sopranistin mit viel Charme und makelloser Stimme und hatte damit das Publikum sogleich für sich gewonnen. Es folgte die Arie „Quel guardo il cavaliere… So anch‘io la virtù magica“ aus der Oper „Don Pasquale“ von Gaetano Donizetti.
Von Rossini wurde dann die Sinfonia zur Oper „Il Turco in Italia“ vom Orchester mitreißend gespielt. Regula Mühlemann liess es sich nicht nehmen, selbst eine kurze Einführung in die darauf folgende Arie „I vostri cenci vi mando… Squallida veste… Caro padre“ zu machen. Zusammen mit der schalkhaften Interpretation und der Energie des Dirigenten wurde dieses Werk zu einem Hörgenuss.
Nach der Pause erklang das Preludio zur Oper „Beatrice di Tenda“ von Vincenzo Bellini. Darauf folgte, mit viel Gefühl und wunderbar fließender Stimme gesungen, die Arie „Eccomi in lieta vesta… Oh quante volte“ aus der Oper „I Capuleti e i Montecchi“. Das kurze und berühmte „Pizzicato“ aus Leo Delibes Oper „Sylvie“ ließ jeden Zuschauer schwelgen. Aus Gaetano Donizettis Oper „La Fille du régiment“ sang Regula Mühlemann die Arie „C‘en est donc fait… Salut à la France“, mit Mimik und Spielfreude unterstrichen, großartig. Ein amüsantes Kabinettstück.

Nach der Ouvertüre zu Giuseppe Verdis „Macbeth“ war man gespannt auf die große Arie „Ardon gi‘incensi… Spargi d‘amaro pianto“ aus Donizettis „Lucia di Lammermoor“. Diese Arie fordert von der Sängerin höchste Präzision. Wie Regula Mühlemann mühelos auch die höchsten Töne dieser Arie meistert, lässt die Zuhörer staunen. Ihre Stimme sitzt perfekt und zusammen mit der Soloflötistin gelang eine virtuose Wiedergabe.
Mit Michele Spotti als Dirigent hat man einen Glücksgriff gemacht. Er führte das Kammerorchester Basel mit Begeisterung und voller Energie. Die Musiker des Kammerorchesters boten ein Konzert von höchster Qualität.
Das begeisterte Publikum geizte nicht mit Bravos und Standing Ovation. Dafür bedankte sich die Sängerin mit der Arie der Juliette aus Charles Gounods Oper „Roméo et Juliette“, „Je veux vivre“. Ein beschwingter Abschluss eines Opernkonzertes von allererste Güte. Regula Mühlemann hat eine große Karriere vor sich. Hoffen wir, bald wieder in den Genuss ihrer schönen Stimme zu kommen.
- Rezension von Marco Stücklin / Red. DAS OPERNMAGAZIN-CH
- Regula Mühlemann
- Titelfoto: Regula Mühlemann / Foto: Shirley Suarez