DON CARLO. EIN REQUIEM
Oper von Giuseppe Verdi unter Verwendung des REQUIEMS von Alfred Schnittke
Premiere: Samstag, 7. Oktober 2017, 19.30 Uhr
Großes Haus des Theaters Münster
in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
»Als mir diese Krone aufs Haupt gesetzt wurde, schwor ich zu Gott, den Glauben mit Feuer und Schwert zu schützen.«
Das düstere Vermächtnis seines despotischen Vaters Karl V. lastet schwer auf den Schultern Philipps II. Aus seinem Schatten heraus regiert er als König unfrei und zerstört nicht nur das Lebensglück seines Sohnes Carlo: Aus Staatsraison nimmt er dessen Verlobte Elisabeth zu seiner Frau. Mit der gleichen rigorosen Machtpolitik unterdrückt er auch alle Andersgläubigen: Die Protestanten werden als Ketzer verbrannt, die Aufständischen in den Niederlanden mit Krieg überzogen. Der einsame, alternde Mann wird schlussendlich zur tragischen Figur – unterdrückt vom Diktat der Inquisition.
In Verdis (1813–1901) Entwicklung spielt DON CARLO die Rolle der großen Drehscheibe zwischen dem früheren Melodrama der 1850er Jahre und den beiden Shakespeare-Opern der letzten Lebensjahre. Das große Schillersche Drama der Aufklärung, der Appell an Gedankenfreiheit und menschliche Solidarität in einem erstarrten religiösen und politischen Machtgefüge war der Hebel, um die Bühne freizumachen für ein umfassenderes musikalisches Theater der echten Menschen.
Die Idee, ein Requiem zu komponieren, kam Alfred Schnittke (1934–1998), als er sein Klavierquintett schrieb. Das Quintett war seiner 1972 verstorbenen Mutter gewidmet. Schnittke setzte die Idee des Requiems erst dann endgültig um, als er die Bühnenmusik für eine Inszenierung von Schillers Drama DON KARLOS am Moskauer Mossowet-Theater (1975) schreiben sollte. Der Regisseur wollte das Schauspiel vor dem Hintergrund katholischer Kirchenmusik inszenieren, und Schnittke beschloss, ein vollständiges Requiem zu komponieren.
Musikalische Leitung: Golo Berg
Inszenierung: Ulrich Peters
Bühne: Rifail Ajdarpasic
Kostüme: Ariane Isabell Unfried
Choreinstudierung: Inna Batyuk
Dramaturgie: Ronny Scholz
Mitwirkende:
Stephan Klemm (König Filippo II.), Garrie Davislim (Don Carlo, Infant von Spanien), Filippo Bettoschi (Rodrigo Marquis von Posa), Christoph Stegemann (Der Großinquisitor), Kristi-Anna Isene (Elisabetta von Valois), Monika Walerowicz (Prinzessin Eboli), Kathrin Filip (Gräfin d’Aremberg/ Tebaldo), Youn-Seong Shim (Der Graf von Lerma), Opernchor des Theaters Münster, Extrachor des Theaters Münster, Sinfonieorchester Münster
Öffentliche Probe:
Donnerstag, 21. September, 19.30 Uhr , Großes Haus
Weitere Vorstellungen im Oktober:
Donnerstag, 12. Oktober, 19.30 Uhr, Großes Haus
Sonntag, 15. Oktober, 15.00 Uhr, Großes Haus
Mittwoch,18. Oktober, 19.30 Uhr, Großes Haus
Dienstag, 31.Oktober, 19.00 Uhr, Großes Haus
- Weitere Infos, Kartenvorverkauf und mehr auf der Homepage des Theater Münster
- Titelfoto: Theater Münster / Blick vom Romberger Hof auf das Große Haus / Foto:
© Oliver Berg