
Auch nach 16 Jahren ist es immer noch eine Freude und ein Genuss, Robert Carsens gelungene Inszenierung der Oper „Tosca“ von Puccini zu erleben. Bis heute überzeugen die klare Optik und die ästhetische Umsetzung der Handlung, die den Sänger/innen die Möglichkeit bietet, ihr darstellerisches Können zu zeigen. Es entstehen vielerlei eindrücklich Szenenbilder, welche es selbst nur gelegentlichen Operngängern leicht macht, der dramatischen Handlung gut folgen zu können und den Lauf der Geschichte nachzuvollziehen. Die Wiederaufnahme dieser Inszenierung konnte mit einer starken Besetzung aufwarten und stellt einen weiteren gelungenen Beitrag zum Start der neuen Intendanz mit Matthias Schulz dar. (Rezension der WA v. 2. Oktober 2025)
Die angekündigte Besetzung ist ein Publikumsmagnet und so war auch diese Vorstellung ausverkauft. Wie bereits bei der Premiere im März 2009, sang Jonas Kaufmann die Rolle des Mario Cavaradossi. Im Verlaufe der Jahre, wohl auch wegen seines vielseitigen Repertoires, hat die Stimme einen etwas dunkleren, leicht zum Bariton neigenden Klang erhalten. Die anspruchsvollen Höhen meistert er souverän und die berühmte Sternen-Arie im dritten Akt sang er mit feinfühligem Pianissimo.
Als Baron Scarpia war mit Bryn Terfel ein absolut überzeugender Bösewicht auf der Bühne zu erleben. Diese Hinterlist, dieses schmierige, heuchlerische wird durch ihn großartig umgesetzt und mit einer gewaltigen Stimmkraft präsentiert. Ein in jeder Hinsicht überzeugender Auftritt.

Sonya Yoncheva war die Diva des Abends. Sie leuchtete alle Facetten ihrer großen Partie als Floria Tosca aus und die verschiedenen Stimmungen in diesem Drama wurden von ihr mit vollem Einsatz zu einem stimmlichen und schauspielerischen Erlebnis. Ohne jemals zu forcieren, strahlte Ihre Stimme und liess all ihre Emotionen miterleben.
Brent Michael Smith als Cesare Angelotti passte hervorragend in dieses Ensemble und überzeugte als Revolutionär mit perfekter Bassstimme. Auch Valeriy Murga liess als Mesner keine Wünsche offen. Johan Krogius als Spoletta, Steffan Lloyd Owen als Sciarrone und Evan Gray als Un carcariere fügten sich bestens in diese Aufführung ein.
Am Pult war an diesem Abend der junge Dirigent Leonardo Sini zu erleben. Er liess mit dem Orchester der Oper Zürich die wunderbare Musik Puccinis erklingen und zu einem Hörgenuss werden. Das Orchester war bestens disponiert und bewies einmal mehr seine hohe Qualität.
Auch an diesem Abend zeigte sich, welch magische Wirkung die Oper auf alle Generationen ausübt, war doch am Ende der Jubel für alle Beteiligten sehr groß. Man kann diese Aufführung noch am 8./11./15. und 19. Oktober in derselben Besetzung im Opernhaus Zürich erleben.
- Rezension von Marco Stücklin / Red. DAS OPERNMAGAZIN
- Opernhaus Zürich / Stückeseite
- Titelfoto: Opernhaus Zürich/ TOSCA (WA)/ Foto: T+T Fotografie / Toni Suter + Tanja Dorendorf
Auch am 8.Oktober!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Vielen Dank für den Hinweis. Wir haben den Termin entsprechend ergänzt.