Was für eine Komödie! Mozarts »Le Nozze di Figaro« hat alles, was man sich von einem unterhaltsamen Opernabend nur wünschen kann: Briefe verschiedenster Art, die verloren gehen oder in die Irre leiten, Heiratsverträge, Verkleidungen, Irrungen und Verwirrungen, Verwechslungen und Blamagen. Doch hinter all dem Spaß lauert die Tragödie: Abgründe der menschlichen Seele tun sich in Mozarts Musik auf. Da ist die Gräfin, die eine Liebesheirat einging, von der notorischen Untreue ihres Gatten aber nun an den Rand der Verzweiflung getrieben wird; Figaro, dem kurz vor der bevorstehenden Hochzeit mit Susanna zunehmend die Felle wegschwimmen und Barbarina, die mehr als nur eine Nadel verloren hat …
Die junge Regisseurin Eva-Maria Höckmayr, die der Opernwelt an der Berliner Staatsoper Unter den Linden in der vergangenen Saison eine umjubelte »Krönung der Poppea« bescherte, setzt Mozarts Opera buffa zur Eröffnung der Spielzeit 2019/2020 für das Saarländische Staatstheater in Szene. Es ist Höckmayrs erste Regiearbeit für das Saarbrücker Haus – von der ersten Minute an hat die Energie des Ensembles sie begeistert: »Es ist einfach toll, mit welcher unbändigen Spielfreude die Sängerinnen und Sänger agieren, mit welcher Lust und Präzision sie ihre Figuren verkörpern, Charaktere zeichnen«, so Höckmayr, die Mozarts Oper als »hochmusikalisches Schauspiel« versteht. Es ist ihr daher Anliegen, alle Figuren bis zur kleinsten Rolle feinfühlig und präzise zu zeichnen, Subtext und Hintergründe klar und präzise auszuleuchten.
Optisch spielt sich die Inszenierung vom Hier und Heute zur Epoche des Rokoko: Anfangs schlichte Kostüme (Julia Rösler) gewinnen mehr und mehr an Opulenz, je turbulenter das Verwirrspiel, desto üppiger die Staffage, je mehr die Figuren zu verbergen oder zu verlieren haben, desto mehr Kleider benötigen sie als Schutzpanzer.
Im Saarbrücker »Figaro«, komplett aus dem hauseigenen Opernensemble besetzt, feiern übrigens gleich fünf Sängerinnen und Sänger ihre Rollendebüts: Marie Smolka (Susanna), Olga Jelinkova (Gräfin) und Carmen Seibel (Cherubino) singen ihre Partien zum ersten Mal, ebenso Markus Jaursch und Stefan Röttig, die alternierend in die Rolle des Figaro schlüpfen.
LE NOZZE DI FIGARO / DIE HOCHZEIT DES FIGARO
Opera buffa von Wolfgang Amadeus Mozart;
Libretto von Lorenzo Da Ponte basierend auf der Komödie »La Folle Journée ou le Mariage de Figaro« von Pierre Augustin Caron de Beaumarchais
In italienischer Sprache mit deutschen und französischen Übertiteln
Musikalische Leitung Sébastien Rouland
Inszenierung Eva-Maria Höckmayr
Bühnenbild Volker Thiele
Kostüme Julia Rösler
Choreinstudierung Jaume Miranda
Dramaturgie Renate Liedtke
Mit Peter Schöne/Salomón Zulic del Canto (Il Conte d´Almaviva), Olga Jelínková/Valda Wilson (La Contessa d´Almaviva), Marie Smolka (Susanna), Markus Jaursch/Stefan Röttig (Figaro), Carmen Seibel (Cherubino), Judith Braun (Marcellina), Hiroshi Matsui (Bartolo), Algirdas Drevinskas/Sung Min Song (Don Basilio/Don Curzio), Alto Betz/Vadim Volkov (Antonio), Bettina Maria Bauer (Barbarina); Opernchor; Saarländisches Staatsorchester; Statisterie
Premiere Sonntag, 8. September 2019, 18:00 Uhr | Großes Haus
Weitere Vorstellungen:
Mittwoch, 11. September 2019, 19:30 Uhr
Sonntag, 15. September 2019, 14:30 Uhr
Samstag, 21. September 2019, 19:30 Uhr
Sonntag, 29. September 2019, 18:00 Uhr
Dienstag, 1. Oktober 2019, 19:30 Uhr
Sonntag, 6. Oktober 2019, 18:00 Uhr
Samstag, 12. Oktober 2019, 19:30 Uhr
Freitag, 18. Oktober 2019, 19:30 Uhr
Samstag, 30. November 2019, 19:30 Uhr
Freitag, 13. Dezember 2019, 19:30 Uhr
Samstag, 4. Januar 2020, 19:30 Uhr
Donnerstag, 9. Januar 2020, 19:30 Uhr
Samstag, 11. Januar 2020, 19:30 Uhr
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