Es gibt wieder Karten für „Chicago“ – Theater Bonn stellt die Spielzeit 2021/22 vor

Operndirektor Andreas K. W. Meyer, Schauspielchef Jens Gross, Generalintendant Bernd Helmich, kaufmännischer Direktor Rüdiger Frings und Generalmusikdirektor Dirk Kaftan © Thilo Beu

Mit „Chicago“, dem Musical, dessen Verfilmung 2002 mit 6 Oscars ausgezeichnet wurde, eröffnet die Oper Bonn die Spielzeit 2021/22. „Wir können wieder alle Plätze verkaufen“, so der kaufmännische Direktor Rüdiger Frings. „Es gibt wieder Karten für ‚Chicago‘ am 29.8. und die folgenden Vorstellungen“ so Dr. Bernd Helmich, der sich seit 27 Jahren um die Rechte an diesem Vaudeville-Musical bemüht hat und jetzt den Zuschlag bekam.

 

Mit „Arabella“ von Richard Strauss in der Inszenierung von Marco Arturo Marelli wird Generalmusikdirektor Dirk Kaftan am 2. Oktober 2021 die erste hoffentlich wieder normale Spielzeit in der Oper Bonn eröffnen. Diese Erfolgsoper wird kontrastiert mit in Vergessenheit geratenen Werken des 19. und 20. Jahrhunderts, für deren Umsetzung im Projekt „Fokus 33“ die Oper Bonn einen Landeszuschuss von 1,25 Millionen Euro erhält.

Theater Bonn/ Leonore/Barbara Senator(YVETTE), Santiago Sanchez(ALBERT) © Thilo Beu

Dazu gehört Rolf Liebermanns „Leonore 40/45“, die 1952 in Basel uraufgeführte deutsch-französische Völkerverständigungsoper, die in Deutschland eine Serie von Misserfolgen erlebte, weil das Publikum immer noch im Feindbild des 2. Weltkriegs verhaftet war, in der Inszenierung von Jürgen R. Weber, dirigiert von Daniel Johannes Mayr. Premiere ist am 10. Oktober 2021.

Als weitere Wiederentdeckung gibt es am Ende der Spielzeit das seit 150 Jahren vergessene deutschsprachige Singspiel „Ein Feldlager in Schlesien“, das zur Wiedereröffnung des Berliner Königlichen Opernhauses 1844 von Giacomo Meyerbeer komponiert wurde, und das von Dirk Kaftan dirigiert und von Jakob Peters-Messer inszeniert wird.

Die völlig in Vergessenheit geratenen Operette „Li-Tai-Peh“ von Clemens von Franckenstein mit Mirko Roschkowski in der Titelrolle wird am 22. Mai 2022 die Spielzeit abschließen.

Daneben gibt es bewährte Stücke des Repertoires: Mark Daniel Hirsch inszeniert Verdis „Don Carlos“ unter der musikalischen Leitung von Hermes Helfricht, Will Humburg dirigiert Verdis „Ernani“ in der Inszenierung von Roland Schwab und Leo Muscato inszeniert Rossinis „La Cenerentola“ mit Ruben Dubrovsky am Pult.

Engelbert Humperdincks „Hänsel und Gretel“, während der Corona-Pandemie in einer Fassung für Kammerorchester einstudiert, aber nie vor Publikum aufgeführt, kommt in der Vollversion in der Inszenierung von Momme Hinrichs/Fettfilm  unter der Leitung von Daniel Johannes Mayr am 13. November 2021 zur Premiere.

Dirk Kaftan / Foto @ Irene Zandel

Die der Pandemie zum Opfer gefallene „Fledermaus“ wird am 6. Februar 2022 wieder aufgenommen, Mozarts „Don Giovanni“ am 30. April 2022.

Im Rahmen eines umfangreichen theaterpädagogischen Konzepts, zu dem auch die mobile Kinderoper „Mina oder die Reise zum Meer“ für einen Sänger und eine Flötistin für Kinder ab 5 Jahren gehört, die in der Schule oder in der Kindertagesstätte aufgeführt werden kann, wird Aron Stiehl die Welt-Uraufführung der Familienoper „Iwein Löwenritter“ von Moritz Eggert unter der Leitung von Daniel Johannes Mayr in Szene setzen. Premiere ist am 30. Januar 2022.

Am 26.8.2021,Tag der Generalprobe des Musicals „Chicago“, das am 29. August 2021 Premiere hat, traten Generalintendant Dr. Bernhard Helmich, Generalmusikdirektor Dirk Kaftan, Schauspielchef Jens Groß und kaufmännischer Direktor Rüdiger Frings vor die Presse und zeigten sich sehr erleichtert, dass sie in dieser Spielzeit wieder alle Plätze unter der Bedingung „Geimpft, Genesen oder Getestet“ an die nach Kultur ausgehungerten Besucher verkaufen können. Die Freigabe war erst am 24.8.2021 mitgeteilt worden und löste große Erleichterung aus.

Das Schauspiel Bonn bringt fünf Uraufführungen und 15 Produktionen, darunter das Familienstück „Alice im Wunderland“ nach Lewis Carroll in der Regie von Sigmar Solberg.

Im Rahmen der Theaternacht am 5. September 2021 wird wohl „Carmina Burana“ von Carl Orff um 20.00 Uhr das Highlight sein, die Chor und Jugendchor unter der Leitung von Marco Medved einstudiert haben.

 

  • Artikel von Ursula Hartlapp – Lindemeyer / Red. DAS OPERNMAGAZIN
  • Theater Bonn
  • Titelfoto: Theater Bonn/Chicago/Bettina Mönch (VELMA), Ensemble © Thilo Beu
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