
Aalto-Musiktheater und Essener Philharmoniker
Oktober 2017 – Spielplan-Höhepunkte
Aalto-Musiktheater
Premiere
Die verkaufte Braut
Oper von Bedřich Smetana
Als erste von sechs Neuinszenierungen in der Spielzeit 2017/2018 präsentiert das Aalto-Musiktheater Bedřich Smetanas große tschechische Nationaloper „Die verkaufte Braut“. Unter der Leitung von Generalmusikdirektor Tomáš Netopil wird die komische Oper auf Deutsch und damit in der Sprache gesungen, in der sie letztlich zum Welterfolg wurde. Aus Netopils Heimat Tschechien stammt das Regie-Duo SKUTR: Martin Kukučka und Lukáš Trpišovský haben sich bislang mit den unterschiedlichsten darstellenden Künsten von Schauspiel über Tanz bis Performance auseinandergesetzt und wenden sich besonders in den vergangenen Jahren verstärkt dem Musiktheater zu. In der Rolle der „verkauften Braut“ ist die Aalto-Sopranistin Jessica Muirhead zu erleben. Der tschechische Gasttenor Richard Samek konnte als Hans bereits auf diversen Bühnen glänzen, etwa an der Staatsoperette Dresden. Aus den Reihen des Aalto-Ensembles sind nahezu alle weiteren Partien besetzt, darunter Martijn Cornet (Kruschina), Bettina Ranch (Ludmilla), Karel Martin Ludvik (Tobia Micha), Dmitry Ivanchey (Wenzel) und Tijl Faveyts (Kezal).
Bedřich Smetana zeichnet in seiner Oper den von Habgier und Egoismus geprägten Mikrokosmos einer Dorfgemeinschaft und würzt diesen mit pulsierender Lebendigkeit und einer gehörigen Prise Ironie. Worum geht es: Marie ist eine verkaufte Braut – und das gleich im doppelten Sinne. Um seine Schulden zu tilgen, verspricht ihr Vater sie Wenzel, dem Sohn des Gutsbesitzers Tobias Micha, zur Frau. Doch Marie ist bereits unsterblich in den geheimnisvollen Fremden Hans verliebt, von dem sie nur seinen Vornamen kennt. Und der treibt sein eigenes Spiel. Auf Vorschlag des Heiratsvermittlers Kezal verkauft er „seine Braut“ für eine ansehnliche Summe und stellt dabei eine Bedingung: Marie dürfe nur einen Sohn des Micha heiraten. Als die Braut selbst von dem Handel erfährt, ist sie fassungslos über einen solchen Vertrauensbruch. Doch schon bald muss sie erfahren, wie eng Hoffnung, Enttäuschung und Glück beieinander liegen …
Musikalische Leitung Tomáš Netopil | Inszenierung SKUTR (Martin Kukučka und Lukáš Trpišovský) | Bühne Martin Chocholoušek | Kostüme Simona Rybáková
Choreinstudierung Jens Bingert | Dramaturgie Svenja Gottsmann
Einführungsmatinee 8. Oktober 2017, 11:00 Uhr, Aalto-Theater
Premiere 14. Oktober 2017, 19:00 Uhr, Aalto-Theater
Weitere Vorstellungen 19., 22., 28. Oktober; 1., 8., 18. November; 16., 22. Dezember 2017;
14., 18. Januar 2018, Aalto-Theater
Gefördert von der Sparkasse Essen aus Mitteln der Lotterie „PS – Sparen und Gewinnen“ und vom Freundeskreis Theater und Philharmonie Essen.
30 Minuten vor jeder Vorstellung im Foyer.
Wiederaufnahme

Rigoletto
Oper von Giuseppe Verdi
Nach der erfolgreichen Premierensaison kehrt Verdis „Rigoletto“ nun zum Beginn der Spielzeit 2017/2018 auf die Bühne des Aalto-Musiktheaters zurück. „Mich interessiert vor allem das Unheimliche an dieser Geschichte, der Psychothriller“, sagt Regisseur Frank Hilbrich zu seiner Inszenierung. Am Pult der Essener Philharmoniker steht erneut Matteo Beltrami. Während der Tenor Carlos Cardoso bereits in der vergangenen Saison in der Rolle des Herzogs zu erleben war, debütiert der georgische Bariton Nikoloz Lagvilava am Aalto-Theater als Rigoletto. Beide Sänger gehören ab dieser Saison fest zum Ensemble. Ein weiteres Aalto-Debüt feiert die russische Sopranistin Olesya Golovneva als Gilda – eine Figur, die sie bereits an der Dresdner Semperoper, an der Deutschen Oper Berlin und an der Deutschen Oper am Rhein verkörpert hat. Und auch Cristina Pasaroiu, die in der vergangenen Saison als Gilda am Aalto-Theater brilliert hat, kommt für eine Vorstellung noch einmal nach Essen.
„Der König amüsiert sich“ – so lautet der Titel der Vorlage zu Verdis „Rigoletto“. In der Oper ist es dann aber kein König mehr, sondern es sind zwei Männer, die sich amüsieren, und zwar auf Kosten anderer: der Herzog von Mantua und sein Hofnarr Rigoletto. Während der Herzog seinen Frauenverschleiß wider moralische Grundsätze überschäumen lässt, macht sich Rigoletto über die Männer der Auserwählten lustig. Zu Hause mimt er den liebenden Vater, der seiner Tochter Gilda die Außenwelt jedoch beinahe gänzlich verwehrt – nicht mal seinen Namen kennt sie. Es kommt, wie es kommen muss: Gilda und der Herzog verlieben sich ineinander, die Doppelexistenz Rigolettos erhält Brüche. Auf Rache schwörend setzt er ein gewaltiges Drama in Gang, das ihm selbst zum Verhängnis wird.
Musikalische Leitung Matteo Beltrami | Inszenierung Frank Hilbrich | Bühne Volker Thiele
Kostüme Gabriele Rupprecht | Choreinstudierung Patrick Jaskolka
Dramaturgie Markus Tatzig
Wiederaufnahme 21. Oktober 2017, 19:00 Uhr, Aalto-Theater
Weitere Vorstellungen 29. Oktober; 14., 19. November 2017

Essener Philharmoniker
3. Sinfoniekonzert
JAZZ SYMPHONY
Der Komponist, Dirigent, Chansonnier und Kontrabassist HK Gruber ist eine der schillerndsten Persönlichkeiten der zeitgenössischen Musikszene. In der Eröffnungsspielzeit 2004/2005 war er „In Residence“-Künstler der Philharmonie Essen. Jetzt ist er am Pult der Essener Philharmoniker zu erleben: Am Freitag/Samstag, 26./27. Oktober 2017, um 20 Uhr leitet er das 3. Sinfoniekonzert der Saison. In dem Konzert, das auch Teil des Festivals für Neue Musik NOW! der Philharmonie Essen ist, dirigiert Gruber nicht nur sein eigenes Werk „Charivari“, sondern außerdem vier weitere Werke, die sich einer temperamentvoll-jazzigen Tonsprache bedienen: Darius Milhaud wird 1912 Sekretär eines Botschafters in Brasilien, dessen schwungvolle Rhythmen er in „Le bœuf sur le toit“ übersetzt. George Antheil, selbst ernannter „Bad Boy of Music“, will mit seiner „Jazz Symphony“ amerikanischen Jazz als legitimen sinfonischen Ausdruck etablieren, Schostakowitsch mit der Suite für Jazzorchester Nr. 2 „sowjetischen Jazz“ auf professionellem Niveau begründen. Und auch Gershwins „Concerto in F“ versucht sich an einer Synthese aus klassischem sinfonischen Schaffen mit Jazzmusik. Als Solist gibt der erst 26-jährige Pianist Frank Dupree hier sein Debüt mit den Essener Philharmonikern.
Donnerstag/Freitag, 26./27. Oktober 2017
19:30 Uhr „Die Kunst des Hörens“ – Konzerteinführung durch HK Gruber mit Orchester
20:00 Uhr Konzertbeginn
Philharmonie Essen, Alfried Krupp Saal
KlassikLounge: „LISTEN!“
„Listen!“ ist das Motto der ersten KlassikLounge der Essener Philharmoniker in der neuen Spielzeit – aber um mangelndes Zuhören wird sich das Essener duo ascolto sicher keine Sorgen machen müssen: Susanne Wohlmacher, Soloflötistin der Essener Philharmoniker, und Gitarrist Carsten Linck präsentieren „Lieder ohne Worte“, italienische Serenaden und argentinische Tangos. Und natürlich sorgt ein DJ für die gehörige Lounge-Atmosphäre. Am Ende besteht wie immer die Möglichkeit zum lockeren Austausch mit den Musikern. Die Reihe „KlassikLounge“ startete im Sommer 2015 und kam von Anfang an beim Publikum hervorragend an. Klassische Musik mal anders genießen, in entspannter, lockerer Atmosphäre außerhalb des Konzertsaals – unter dieser Prämisse steht das ungewöhnliche Format. Dabei hat jeder Abend ein eigenes Motto. Die KlassikLounge findet in dieser Spielzeit vier Mal statt.
Montag, 9. Oktober 2017, 20:00 Uhr, Café Central International im Grillo-Theater
Karten T 02 01 81 22-200 | tickets@theater-essen.de | www.theater-essen.de
*Titelfoto: Aalto-Theater/Opernhaus/Foto@Bernadette Grimmenstein