Die FESTTAGE-Premiere 2016 ist am 18. März Christoph Willibald Glucks »Orfeo ed Euridice« in einer Neuinszenierung vonJürgen Flimm unter der musikalischen Leitung von Daniel Barenboim. Für Jürgen Flimm und Daniel Barenboim ist es nach Verdis »Otello« im Jahr 2001 die erste künstlerische Zusammenarbeit seit 15 Jahren. Für beide ist diese Produktion außerdem ein Debüt: anlässlich des 20-jährigen Bestehens der FESTTAGE bringen sowohl der Intendant als auch der Generalmusikdirektor der Berliner Staatsoper erstmals in direkter Kooperation diese Reformoper auf die Bühne.
Als Orfeo ist Countertenor Bejun Mehta zu erleben, der zu den international führenden Interpreten dieser Partie zählt. Ihm zur Seite steht als Euridice Anna Prohaska. Bereits 2010 standen beide Sänger gemeinsam auf der Bühne der Staatsoper. Für ihre Darbietung von Händels »Agrippina« unter der musikalischen Leitung von René Jacobs wurden sie im Haus Unter den Linden gefeiert. Das Bühnenbild der Berliner »Orfeo«-Neuproduktion stammt von Architekt Frank O. Gehry – nach »Don Giovanni« in der Regie von Christopher Alden (2012) und Lucinda Childs sowie John Adams Tanzproduktion »Available Light« (1983) ist es seine dritte Arbeit als Bühnenbildner. Bekannt für unzählige private und öffentliche Gebäude in Amerika, Europa und Asien, zählen zu seinen bemerkenswertesten Projekten u. a. das Guggenheim-Museum Bilbao, das Tanzende Haus in Prag, die Walt Disney Concert Hall in Los Angeles, die Stiftung Louis Vuitton in Paris sowie das Kunst- und Medienzentrum Rheinhafen in Düsseldorf. Auch die Barenboim-Said-Akademie in Berlin erhält mit dem »Pierre Boulez Saal« einen von Frank O. Gehry entworfenen Konzertsaal, in dem künftig Kammer- und Orchesterkonzerte stattfinden werden. Mit Glucks Version des Mythos um den trauernden Orpheus, der in die Unterwelt herabsteigt, um seine geliebte Euridice von den Toten zurückzuholen, entwickelte sich aus der traditionellen »Opera seria« eine »Azione theatrale« neuen Zuschnitts, in der Figuren mit ihrem wirklichen, authentischen Fühlen und Ausdrucksstreben in den Mittelpunkt gestellt wurden. Es entstand ein Werk, das gleichsam zum Inbegriff der klassischen Reformoper wurde. Mit der Uraufführung von »Orfeo ed Euridice« Anfang Oktober 1762 am Wiener Burgtheater wurde ein neues Kapitel der Operngeschichte aufgeschlagen. ORFEO ED EURIDICE Am Sonntag, dem 13. März 2016 findet um 11:00 Uhr eine Einführungsmatinee zu »Orfeo ed Euridice« im Gläsernen Foyer des Schiller Theaters statt. Der Eintritt ist frei. Eine Werkeinführung findet jeweils 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn statt. Alle Termine, Tickets sowie weitere Informationen unter Tel. 030 20354-555 und www.staatsoper-berlin.de |
Titelfoto: Staatsoper Berlin im Schillertheater / Foto: Thomas Bartilla