Staatsoper Berlin im Schillertheater: Ausblick auf die Saison 2016/17 bis Ende Oktober

Daniel Barenboim / Foto Copyright: Sheila Rock
Daniel Barenboim / Foto Copyright: Sheila Rock

OPER
Die Eröffnungspremiere der Spielzeit ist am 3. Oktober Ludwig van Beethovens »Fidelio«, geleitet von Daniel Barenboim und in der Regie von Harry Kupfer, der erstmals seit 15 Jahren wieder an der Berliner Staatsoper inszeniert. 

Die künstlerische Zusammenarbeit von Harry Kupfer und Daniel Barenboim begann 1992 mit »Parsifal«, es folgten bis 2001 neun weitere gemeinsame Wagner-Neuproduktionen. Den bisherigen Höhepunkt der gemeinsamen Zusammenarbeit bildete die zweimalige Aufführung des zehnteiligen Wagner-Zyklus’ zu den FESTTAGEN 2002. Weitere Termine: 7., 9., 14., 16., 25. und 28. Oktober. Der Einführungsvortrag zu »Fidelio« mit dem Beethoven-Experten Dr. Gerrit Waidelich findet am Sonntag, dem 25. September um 11 Uhr im Gläsernen Foyer statt. Der Eintritt ist frei.

Am 23. Oktober folgt mit Richard Strauss’ »Elektra« die nächste Premiere im großen Haus. Daniel Barenboim dirigiert die letzte Operninszenierung von Patrice Chéreau, die nun als Koproduktion mit u. a. der Mailänder Scala, der Met New York und dem Festival d’Aix-en-Provence erstmals in Berlin zu sehen sein wird, mit u. a. Evelyn Herlitzius in der Titelpartie, Waltraud Meier und Adrianne Pieczonka. Weitere Termine: 26. und 29. Oktober sowie 1. und 4. November. Hierzu gibt es am Sonntagvormittag, 16. Oktober um 11 Uhr einen Einführungsvortrag bei freiem Eintritt im Gläsernen Foyer.

Zu den ersten Repertoire-Highlights zählen die Wiederaufnahmen von »Don Giovanni« mit u. a. Olga Peretyatko,Dorothea Röschmann und Christopher Maltman (22., 25., 28. September und 1. Oktober) und von »Tosca« mit Angela Gheorghiu in der Titelpartie, Fabio Sartori und Michael Volle an fünf Abenden ab dem 18. September. Im Oktober ist Jürgen Flimms Inszenierung von Glucks »Orfeo ed Euridice« erneut zu erleben mit Max Emanuel Cencic, Elsa Dreisig sowie Narine Yeghiyan (8., 13., 15. und 19. Oktober).

Die Werkstatt wird 2016/17 am 30. September durch eine Uraufführung eröffnet: Oscar Strasnoys »Comeback« auf ein Libretto von Christoph Hein als Auftragswerk der Staatsoper Berlin.
Einst feierte Tilla Durieux große Bühnenerfolge. Jahre später ist alles anders: Nach dem Selbstmord ihres Ehemanns Paul Cassirer und der Machtergreifung der Nationalsozialisten verlässt Tilla Deutschland und erlebt entbehrungsreiche Jahre als Näherin in Kroatien, bevor sie sieben Jahre nach Ende des Krieges zurückkehrt. Emil Jannings, der einst große Erfolge mit Stummfilmen feierte, muss sich den Nachfragen seines Neffen Jörg zu seinem Verhalten während der Nazi-Diktatur stellen und flüchtet sich ins fortwährende Spiel des Schauspielers. Diese so gegensätzlichen und doch auf besondere Art und Weise eng miteinander verbundenen Biografien der beiden Schauspieler stehen im Zentrum von Oscar Strasnoys und Christoph Heins Musiktheaterstück. Ingo Kerkhof inszeniert, die musikalische Leitung übernimmt Max Renne.

KONZERT
Nach einer Konzertreise, die die Staatskapelle Berlin und Daniel Barenboim vom 2. bis 10. September mit Werken von Bruckner und Mozart in die Philharmonie de Paris, zu den BBC Proms nach London und zum Lucerne Festival führt, findet das I. Abonnementkonzert in Berlin am 19. und 20. September in Zusammenarbeit mit dem Musikfest Berlin in der Philharmonie statt. Edward Elgars monumentales Oratorium »The Dream of Gerontius« gelangt dann unter der Leitung vonDaniel Barenboim zur Aufführung, mit den Gesangssolisten Sarah Connolly, Jonas Kaufmann und Thomas Hampson, der Staatskapelle Berlin und über 200 beteiligten Sängern des Staatsopernchors, des RIAS Kammerchors und des Konzert- und Jugendchors der Staatsoper.

Am 30. Oktober um 20 Uhr ist Mezzosopranistin Cecilia Bartoli bei einem Benefizkonzert zugunsten der Sanierung der Staatsoper Unter den Linden in der Philharmonie zu erleben. Gemeinsam mit der Staatskapelle Berlin und Daniel Barenboim wird sie Werke von Wolfgang Amadeus Mozart und Joseph Haydn aufführen.

Am (Vor-)Mittag des 30. und 31. Oktober sind kleine Musikfans zwischen drei und sechs Jahren zum »Teddykonzert« mit den jungen Sängerinnen und Sängern des Internationalen Opernstudios ins Gläserne Foyer der Staatsoper im Schiller Theater eingeladen. Eintritt für die Kleinen nur in Begleitung eines Kuscheltiers. Die »Teddykonzerte« werden gefördert von der Liz Mohn Kultur- und Musikstiftung.

Ende September startet die Kammermusikreihe aus den Reihen der Staatskapelle Berlin mit Solo-Bratschistin Yulia Deyneka, begleitet am Klavier von Lauma Skride. Das Programm spannt dabei den Bogen von Brahms, über Britten zu Schostakowitsch (26. September, 20 Uhr, Gläsernes Foyer). Am ersten Sonntagvormittag im Oktober folgt unter dem Titel »Böhmische Idylle« das ersteMusemskonzert der Saison im Bode-Musem. Petra Schwieger, Serge Verheyleweegen (Violine), Felix Schwartz (Viola), Sennu Laine (Violoncello) und Otto Tolonen (Kontrabass) interpretieren dann Antonín Dvořáks Terzetto C-Dur op. 74 für zwei Violinen und Viola sowie sein Streichquintett G-Dur op. 77 (2. Oktober um 11 Uhr). Am gleichen Tag um 17 Uhr laden Musikerinnen und Musiker der Staatskapelle Berlin mit ihrer Initiative »Orchester des Wandels« zum 5. Klimakonzert in die Lokhalle Südgelände in Schöneberg. Neben George Crumbs Flötensolo »An Idyll for the Misbegotten«, gespielt von Claudia Stein, erklingen unter der Leitung von Günther Albers Olivier Messaiens »Oiseaux exotiques« für Klavier und Orchester (mit Projektionen aus dem Makira-Wald auf Madagaskar) sowie Gustav Mahlers »Das Lied von der Erde« mit Mezzosopranistin Anna Lapkovskaja und Tenor Stephan Rügamer in einer Kammermusikfassung. Begleitet wird die Aufführung von Henry Fairs Projektionen »Industrial Scars«. Die Einnahmen dieses Benefizkonzerts fließen in den nachhaltigen Schutz der vom Aussterben bedrohten Eben- und Palisanderhölzer, die weltweit zum Bau von Musikinstrumenten verwendet werden.`

*Homepage der Staatsoper Berlin im Schillertheater

*Titelfoto @ DAS OPERNMAGAZIN/Detlef Obens

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