Staatsoper Hamburg / La Boheme / Foto @ Bernd Uhlig

La Bohème bringt Pariser Weihnachtstrubel an die Staatsoper Hamburg

Hamburger Staatsoper / Foto @ Westermann

Eine der beliebtesten Opern von Puccini ist zurück an der Dammtorstrasse. La Bohème wird in der Inszenierung von Guy Joosten (2006) für fünf Vorstellungen ab dem 2. Dezember wieder zu sehen sein. Rodolfo ist mit dem mexikanischen Tenor Arturo Chacón-Cruz prominent besetzt, Mimì wird vom Staatsopern-Ensemblemitglied Iulia Maria Dan dargestellt und als Musetta gibt die junge Sopranistin Adriana Ferfecka ihr Staatsoperndebut. Das Philharmonische Staatsorchester spielt unter der Leitung von Stefano Ranzani.

 

„Wie eiskalt ist dies Händchen“, das der Dichter Rodolfo da in der Dunkelheit seiner Künstler-Wohngemeinschaft berührt! Das eiskalte Händchen gehört Stickerin Mimì – mit der er sich nun in den Pariser Weihnachtstrubel stürzt. Doch schon wenige Monate später empfindet sie das Zusammenleben mit Rodolfo als Qual. Nicht Eifersucht ist es aber, die Rodolfos Verhalten erklärt: Er weiß, dass Mimì das Jahr nicht überleben wird.

Als Vorlage für „La Bohème“ diente Henri Murgers überaus erfolgreicher Roman „Les scènes de la vie de bohème“, der Puccini schon beim ersten Lesen gefesselt hatte. Sein Wunsch, den Stoff zu vertonen, war dabei so stark, dass darüber sogar die Freundschaft zu Ruggero Leoncavallo in die Brüche ging, der ebenfalls an einer Opernversion arbeitete. Heute gilt die 1896 uraufgeführte Oper als eines der beliebtesten Bühnenwerke aller Zeiten – überbordenden melodischen Reichtums und genialer Charakterstudien sei Dank.

 

Staatsoper Hamburg / La Boheme / Foto @ Bernd Uhlig
Staatsoper Hamburg / La Boheme / Foto @ Bernd Uhlig

Giacomo Puccini

La Bohème

Musikalische Leitung: Stefano Ranzani

Inszenierung: Guy Joosten

Bühnenbild: Johannes Leiacker

Kostüme: Jorge Jara

Licht: Davy Cunningham

Chor: Christian Günther

Kinderchor: Jürgen Luhn

 

Rodolfo Arturo Chacón-Cruz, Marcello Orhan Yildiz, Schaunard Zak Kariithi, Colline Alexander Roslavets, Benoît Reinhard Dorn, Mimì Iulia Maria Dan, Musetta Adriana Ferfecka (Staatsoperndebüt), Parpignol Julian Rohde, Alcindoro Shin Yeo, Philharmonisches Staatsorchester, Chor der Hamburgischen Staatsoper, Hamburger Alsterspatzen

 

In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

 

Vorstellungen am 2., 6., 13., 16. und 19. Dezember jeweils um 19:30 Uhr

 

Arturo Chacón-Cruz

Der Mexikaner Arturo Chacón-Cruz gehört zu den führenden Tenören der Opernbranche und ist regelmäßiger Gast großer Opernhäuser auf der ganzen Welt.

Sein Repertoire reicht von Bellini und Donizetti bis Puccini und Verdi. Zu seinen bekanntesten Partien zählen Rodolfo (La Bohème), der Duke von Mantua (Rigoletto), Alfredo (La Traviata), Jacopo Foscari (I due Foscari), Gabriele Adorno (Simon Boccanegra), B.F. Pinkerton (Madama Butterfly), Hoffmann, Werther, Romeo und andere.

Zu hören war Chacón-Cruz zuletzt als Alfredo Germont in „La Traviata“ in Müchen, Wien, Valencia, Rom, und Los Angeles, als Herzog von Mantua in „Rigoletto“ in Mexico City und Florenz, als Faust in Berlioz’ „La Damnation de Faust“ am Bolschoi-Theater in Moskau, als Don José in „Carmen“ in Lyon, Hamburg, Tel-Aviv, Palermo und Zürich. Er gab zudem sein Rollendebüt des Faust in einer konzertanten Vorstellung von Boitos „Mefistofele“ mit dem Collegiate Chorale an der Carnegie Hall und debütierte am Teatro alla Scala in Mailand als Hoffmann.

Highlights der vergangenen Spielzeiten waren außerdem Werther in Barcelona, Des Grieux in „Manon“ in Monte Carlo, „La Traviata“ in Rom und Valencia, Don José in „Carmen“ in Palermo und Zürich sowie sein umjubeltes Debüt als Macduff in Los Angeles und Wien.

Engagements der Spielzeit 2017/18 sind unter anderem „La Bohème“ in Hamburg und „La Traviata“ in Rom.

Neben zahlreichen CD-Erscheinungen hat der Tenor ein Solo-Album mit dem Titel „Arturo Chacón le canta a México“ veröffentlicht, auf dem er von dem Orquesta Filarmónica de Sonora begleitet wird.

Chacón-Cruz gewann 2005 Plácido Domingos Operalia Gesangswettbewerb und wurde mit dem Plácido Domingo-Stipendium ausgezeichnet. Als Mentoren und Lehrer sind Plácido Domingo sowie Ramón Vargas wichtige Wegbegleiter seiner Karriere.

 

Adriana Ferfecka

Die Sopranistin Adriana Ferfecka, geboren 1992, machte 2011 ihren Abschluss an der Musikschule in Liegnitz. Sie studierte an der Frederick Chopin Musikhochschule in Warschau und nahm im Rahmen des Programms ENOA Gesangsunterricht an der Nationaloper in Warschau.

Sie sang die Titelrolle in Puccinis „Suor Angelica“ unter anderem auf den Bühnen der Opera Nova Bydgoszcz und der Kammeroper in Warschau. Sie trat zudem sowohl in der Uraufführung der Oper „Wa“ von Piotr Lopacki an der Kammeroper als auch in „Ein Deutsches Requiem“ an der Frederick Chopin Universität in Warschau als Solistin auf.
2015 wurde sie in das Programm für Junge Künstler der Salzburger Festspiele aufgenommen, wo sie als Rosina in „Barbiere di Siviglia“ ihr Debüt gab. Zurzeit ist sie Ensemblemitglied an der Deutschen Oper Berlin.

Zu weiteren Hilights zählen die Partie der Zerlina in „Don Giovanni“, Frasquita in „Carmen“ und Sacerdotessa in „Aida“ an der Deutschen Oper Berlin, Corinna in „Il viaggio a Reims“ an der Oper in Rom, Susanna in „Le nozze di Figaro“ am Teatro Lirico in Cagliari, Lauretta in „Gianni Schicchi“ an der Dutch National Opera in Amsterdam, Musetta in „La Bohème“ und Gretel in „Hänsel und Gretel“ an der Hamburgischen Staatsoper.

Adriana Ferfecka arbeitete bereits mit namenhaften Dirigenten wie Paolo Arrivabeni, Andrea Battistoni, Diego Matheusz, Ivan Repusic, Donald Runnicles, Alexander Vedernikov und Sebastian Weigle.

Sie ist Gewinnerin mehrerer nationaler und internationaler Wettbewerbe, darunter der internationale Gesangswettbewerb in Rumänien (Grand Prix De’l Opera, Juni 2014) und in Deutschland (September 2014). 2011 erhielt sie ein Stipendium vom Ministerium für Kultur und Nationales Erbe.

 

  • Titelfoto: Staatsoper Hamburg / La Boheme / Foto @ Bernd Uhlig

 

 

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