Dortmunder Philharmoniker_Foto(c) Björn Hickmann

Dortmunder Philharmoniker: Großes Gefühl und großer Klang – 4. Philharmonisches Konzert

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Das ganz große Gefühl beherrscht das 4. Philharmonische Konzert am 09. und 10. Dezember. Kaum eine andere Musik wird so sehr mit Emotion und Pathos verbunden wie die russische. Nicholas Milton dirigiert zwei Paradebeispiele hierfür: Rachmaninows  Klavierkonzert Nr. 3 und Tschaikowskys 6. Sinfonie „Pathétique“.


Mit einem dynamischen Dirigierstil und musikalischer Überzeugungskraft hat sich Nicholas Milton einen hervorragenden Ruf in der Generation der jüngeren Dirigenten erobert. Das anstehende Konzert wird sein 5. Engagement bei den Dortmunder Philharmonikern sein – und das zeugt durchaus von großer gegenseitiger Wertschätzung.

Romanovsky ugo dalla porta .jpg
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Das Eröffnungswerk des Abends ist ein richtiger Schmachtfetzen. Aber nicht nur das. Das 3. Klavierkonzert von Rachmaninow ist auch ein echter Fingerbrecher für Pianisten, dem sich Alexander Romanovsky stellt. Die New York Times beschreibt den in der Ukraine geborenen Solisten nicht nur als „außerordentlichen Techniker mit Gespür für Farben und Fantasie“, sondern auch als „empfindsamen Musiker und glänzenden Interpreten“.

Mit einer derart schlichten, gesanglichen Melodie eröffnet Rachmaninows 3. Klavierkonzert, dass man sich zunächst gar nicht vorstellen kann, warum der Komponist selbst es „Konzert für Elefanten“ nannte. Aber das ändert sich bald. Die virtuosen Anforderungen, die es an den Solisten stellt, sind
horrend. Und trotzdem entbehrt dieses Werk nicht jenen dramatisch lyrischen Passagen, die von den Musikern die größte Hingabe fordern.

Ein Erbe, ja ein Vermächtnis ist Tschaikowskys letzte Komposition, seine 6. Sinfonie, die „Pathétique“. „Das ist doch ein Requiem“ soll Großfürst Konstantin darüber gesagt haben. Dieser Eindruck rührt besonders vom Finalsatz her – kein großes Gepränge, kein glänzendes Ende, sondern ein ausgedehnter langsamer Satz: melancholisch, verzweifelt, hoffnungslos. Nur neun Tage nach der Uraufführung stirbt der Komponist. Ein Zufall? Hatte er
den Tod während der Komposition schon vor Augen? Es bleibt ein Rätsel.

Tschaikowsky selbst hatte seiner letzten Sinfonie im Vorfeld schon ein mysteriöses Flair verliehen, wenn er „von einem geheimen Programm“ sprach, davon dass er während der Entstehung „nicht selten geweint“ habe… „In diese Symphonie habe ich, ohne Übertreibung, meine ganze Seele gelegt“, schreibt
Tschaikowsky 1893 an den Großfürsten. Dies werden auch die Dortmunder Philharmoniker beim 4. Philharmonischen Konzert tun.

Termine: 09./10.12.2014, 20 Uhr, Konzerthaus Dortmund, Einführung „Wir stimmen ein“, 19.15 Uhr

Karten unter 0231-50 27222 oder philharmoniker.theaterdo.de

Weitere Infos: www.doklassik.de

*Fotos: Dortmunder Philharmoniker/Pressestelle

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