Dortmunder Philharmoniker: Ergreifender Auftakt in die neue Konzertsaison 2017/18

Dortmunder Philharmoniker, GMD G. Feltz und Jeannette Wernecke / Foto DAS OPERNMAGAZIN
Dortmunder Philharmoniker, GMD  Feltz und Jeannette Wernecke / Foto DAS OPERNMAGAZIN

Unter der thematischen Überschrift „himmel_wärts“ fand das erste Konzert der Dortmunder Philharmoniker der Saison 2017/18 am gestrigen (10.10.) Abend im Dortmunder Konzerthaus statt und die künstlerische Richtung des Dargebotenen stimmte: himmlisch! Zwei musikalische Meisterwerke, die vor der allgemeinen Begeisterung des Publikums dieses erst einmal ergriffen machten. GMD Gabriel Feltz und die Dortmunder Philharmoniker bereiteten den Dortmunder Konzertfreunden- und Besuchern einen eindringlichen und tief beeindruckenden Start in die neue Konzertsaison, die diesmal unter dem Motto „klang_räume“ stehen wird.

 

„Tod und Verklärung“ – Richard Strauss‘ meisterliche Tondichtung in großartiger Interpretation

Im ersten Teil des Abends war die Tondichtung „Tod und Verklärung“, op. 24 für großes Orchester, von Richard Strauss zu hören. Strauss, auch ein begnadeter Opernkomponist, legt in dieser 1890 uraufgeführten themenreichen Komposition die Gedanken und die angsterfüllte Gefühlswelt jenes todgeweihten Kranken zugrunde, der nach Schmerz und Agonie im Tod Frieden und letztlich verklärende Ruhe findet. Die Dortmunder Philharmoniker unter GMD Gabriel Feltz beginnen und vollenden den ersten Teil des Konzerts mitreißend und unter die Haut gehend. Was für ein Einstieg in die neue Konzertsaison! 

 

Nach der Pause dann der zweite Teil des Konzerts:

 

„Wenn die Musik durch das Ohr direkt ins Herz geht, muss sie von Gustav Mahler sein“

Meine, zugegebenermaßen, subjektive innere Erwartung an Mahler-Konzertabende konnte ich auch für den gestrigen Abend wieder absolut bestätigen. Mahlers 4. Sinfonie in G-Dur (mit Sopransolo und Text basierend auf einem Gedicht aus „Des Knaben Wunderhorn“) fiel bei ihrer Uraufführung im Jahre 1901 unter der Leitung des Komponisten in München durch. Wie falsch die Zuhörer und „Kritiker“ doch damals lagen, belegt die Tatsache, dass „Mahlers 4.“ mittlerweile zu seinen meist aufgeführtesten und beliebtesten Werken überhaupt gehört. Und das natürlich völlig zu recht. Die viersätzige Sinfonie, die scheinbar schlicht mit Schellengeklingel beginnt, deren einzelne Sätze aber (1. „bedächtig, nicht eilen“, 2. „in gemächlicher Bewegung ohne Hast“, 3. „ruhevoll“ und 4. „sehr behaglich“) bezeichnende „ruhige“ Vorgaben erhalten haben, entfaltet nach wie vor ihre große Wirkung auf die Zuhörer auf ganz besondere Weise.

Wenn die Streicher den dritten Satz mit seinem Hauptthema beginnen, ist sicher kein Klassikfreund mehr im Zuschauerraum unberührt. Der Moment, wo die Musik durchs Ohr direkt ins Herz geht. Ein Moment, den zu beschreiben sonstige Worte fehlen. Feltz und die Dortmunder Philharmoniker haben diesen Moment geschaffen und ihn durch die ganze Sinfonie hindurch erhalten.

Dortmunder Philharmoniker, GMD G. Feltz und Jeannette Wernecke / Foto DAS OPERNMAGAZIN
Dortmunder Philharmoniker, GMD G. Feltz und Jeannette Wernecke / Foto DAS OPERNMAGAZIN

Im Gesangssolo des letzten Satzes legte die Sopranistin Jeannette Wernecke viel Gefühl in ihren glockenhellen Gesang. Sie verleiht ihrer Stimme den jugendlichen, mitunter naiven, Klang, den es bedarf, diese Zeilen des zugrunde liegenden Gedichtes nachvollziehbar zu interpretieren. Dies gelang ihr höchst überzeugend.

In Stille endet die vierte Sinfonie von Mahler. Die Dortmunder Philharmoniker, Sopranistin Jeannette Wernecke und GMD Feltz haben diesen Moment der allgemeinen Stille und Ergriffenheit im Konzerthaus geschaffen. Der befreiende Jubel danach für alle Beteiligten verdientermaßen groß und einhellig.

Am heutigen Mittwoch, dem 11.10., wird dieses begeisternde Konzert ein weiteres Mal an gleicher Stelle aufgeführt. Es sei Ihnen ans Herz gelegt!

 

  • Dortmunder Philharmoniker – Weitere Infos, Termine und Kartenvorverkauf unter DIESEM LINK 
  • © Detlef Obens/DAS OPERNMAGAZIN/10-2017 

 

 

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